Augsburger, die sich womöglich mit dem Coronavirus infiziert haben, werden bereits seit Ende Mai auf dem Messegelände getestet. Dies passiert in Messehalle 3a. Besucher kommen allerdings nicht ohne Weiteres hinein: Tests sind nur nach einer vorherigen Anmeldung möglich. Die Wege auf dem Gelände sind ausgeschildert, daran hat sich nichts geändert. Seit Donnerstag werden auf der Messe aber deutlich mehr Personen getestet als zuvor. Im Sommer waren es wöchentlich oft nicht mehr als 50 Personen. Doch nun ist die Messe als Corona-Testzentrum für alle ausgewiesen. Ab Anfang nächster Woche könnten täglich bis zu 900 Personen untersucht werden. Schon am Starttag war jede Menge los.
Corona-Testzentrum in Augsburg: Bäuerle-Ambulanz ist der Betreiber
Betrieben wird die Teststation von der Bäuerle-Ambulanz. Der Notfall-Rettungsdienst aus Augsburg hatte sich in einer Ausschreibung der Stadt für die Betreuung der Teststation durchgesetzt, einige andere Rettungsdienste hatten abgesagt. Ohne vorherige Anmeldung geht aber auch in diesem Testzentrum für alle nichts. Nur Bürger, die zuvor einen Termin vereinbart haben, bekommen die Genehmigung, aufs Gelände zu fahren. Der Messebereich ist eingezäunt. Am Tor gibt es Kontrollen.
Die Anmeldung ist online möglich. Auf der städtischen Internetseite gibt es eine Verlinkung, die ebenfalls den Kontakt zur Bäuerle-Ambulanz herstellt. Nach grundsätzlichen Informationen über die Tests geht es dort virtuell weiter zur Buchung. Bei der Terminauswahl gibt es zwei Möglichkeiten: Es sind Termine für Personen hinterlegt, die an grippeähnlichen Symptomen leiden. Der zweite Terminblock bezieht sich auf Personen, die aktuell keinerlei Symptome aufweisen.
Corona-Testzentrum an der Messe: Die Nachfrage ist groß
Die Nachfrage am Starttag war groß. Zur Mittagszeit seien bereits rund 150 Termine für Donnerstag vergeben gewesen, sagt Tobias Hock von der Bäuerle-Ambulanz. Die Tendenz sei steigend. Auf die Besucher des Testzentrums sei man gut vorbereitet. In der Halle gibt es zwei Teststraßen, in denen der Abstrich erfolgt. Sollte der Bedarf steigen, wäre eine dritte Teststraße möglich, erläutert Hock.
Abstrich bedeutet, dass dem Patienten im Rachenbereich oder in der Nase eine DNA-Probe entnommen wird. Anschließend wird diese labormedizinisch untersucht. Dies geschieht mit der sogenannten Polymerase-Kettenreaktion. Dabei werden DNA-Stränge vervielfältigt und darauf getestet, ob Biomoleküle des Coronavirus nachweisbar sind.
Die Abläufe vor Ort sind koordiniert: Besucher, die ohne Termin kommen, werden schon an der Einfahrt wieder weggeschickt und darauf hingewiesen, dass es einer Anmeldung bedarf. Personen mit Termin kommen über die Warteschlange (Fahrspur) zur offiziellen Registrierungsstelle. Hier werden die Personalien erfasst. Das alles geschieht online. Die Daten über den QR-Code werden aus der Terminbestätigung abgerufen. Danach wird die Krankenkassenkarte eingelesen, die Daten des Patienten werden abgeglichen und der Patient wird über den organisatorischen Ablauf informiert. Wer das Testzentrum ansteuert, muss insofern mehrere persönliche Dinge dabei haben: den QR-Code der Bestätigungsmail, einen Personalausweis oder Reisepass sowie die Gesundheitskarte der Krankenkasse.
Betreiber verspricht schnelles Corona-Testergebnis
Das Testzentrum an der Messe wird als Drive-in betrieben. Es geht also nur im Auto zum Test. Die Testpersonen bleiben während des gesamten Vorgangs im Auto sitzen. Jede Testperson erhält an der Teststation einen individuellen QR-Code ausgehändigt. Über diesen QR-Code könne das Testergebnis innerhalb der nächsten 24 Stunden abgerufen werden, heißt es vonseiten des Betreibers des Testzentrums. Bei einer sehr hohen Auslastung könnte die Wartezeit auch 48 Stunden dauern, bis das Ergebnis vorliege. Die Tests sind für alle Bürger derzeit kostenlos. Die Kosten trägt der Freistaat Bayern.
Das Testzentrum für alle ist, wie der Name schon sagt, Anlaufstation für alle Bürger. Getestet werden auch Personen, die auf Veranlassung durch Vertragsärzte oder des Gesundheitsamtes kommen. Pädagogisches Personal von Kindertageseinrichtungen sowie Lehrkräfte und Schulpersonal sollen ebenfalls schnell getestet werden können. Denkbar ist zudem, dass Reihentests zur Prävention gemacht werden. Dies betrifft infektionsgefährdete Bereiche wie Alten- und Pflegeheime oder Gemeinschaftsunterkünfte.
Die Teststation ist montags bis freitags von 8 bis 20 Uhr geöffnet. Die Zufahrt erfolgt über die Firnhaberstraße.
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