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Augsburg: Corona-Gefahr: So reagieren die Altenheime in Augsburg

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Corona-Gefahr: So reagieren die Altenheime in Augsburg

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    Das Coronavirus verbreitet sich auch in Augsburg: In einigen Altenheimen werden Besucher ab sofort mit strengen Regeln konfrontiert.
    Das Coronavirus verbreitet sich auch in Augsburg: In einigen Altenheimen werden Besucher ab sofort mit strengen Regeln konfrontiert. Foto: Christina Bleier (Symbol)

    Das Coronavirus wirkt sich auch auf den Betrieb in Augsburgs Seniorenheimen aus. In einigen Altenheimen werden Besucher ab sofort mit strengen Regeln konfrontiert. „Wir kontrollieren jeden. Wer erkennbar krank ist, egal was er hat, darf die Einrichtung nicht besuchen“, sagt Sozialreferent Stefan Kiefer. Er ist für die städtischen Senioreneinrichtungen mit rund 800 pflegebedürftigen Menschen zuständig. Wie die Lage ist.

    Zunächst galt diese Regelung nur fürs Haus Lechrain in Lechhausen. Dort werden Senioren betreut, die an Demenz leiden. „Deshalb war es dort besonders wichtig, das Personal und die Bewohner so schnell wie möglich zu schützen“, sagt Kiefer. In den kommenden Tagen werden aber auch in anderen Einrichtungen wie dem Seniorenzentrum Servatius solche Schutzmaßnahmen ergriffen.

    Das Coronavirus wirkt sich auch auf den Betrieb in Augsburgs Seniorenheimen aus.
    Das Coronavirus wirkt sich auch auf den Betrieb in Augsburgs Seniorenheimen aus. Foto: Silvio Wyszengrad

    Die Bewohner von Senioreneinrichtungen sind bedingt durch ihr hohes Lebensalter und Vorerkrankungen laut Kiefer durch den neuartigen Corona-Virus gesundheitlich gefährdet. „Damit Gefahren für die Senioren in den nächsten Wochen so gut wie möglich ausgeschlossen werden, ergreifen die Altenhilfe der Stadt Augsburg und ihre fünf Senioreneinrichtungen umfangreiche Vorsichts- und Schutzmaßnahmen“, schreibt die Stadt in einer Pressemitteilung.

    Die entscheidende Frage, die sich Werkleiterin Susanne Greger und Sozialreferat Stefan Kiefer im Augenblick stellen, lautet: Wie weit sollen die Schutzmaßnahmen gehen? Der Landkreis Oberallgäu und die Stadt Kempten etwa gaben jüngst bekannt, dass der Zutritt für Besucher in Krankenhäusern, Altenheimen und weiteren Einrichtungen untersagt ist. „Besuchsverbote hätten aber zur Folge, dass ältere Menschen von ihrem sozialen Umfeld komplett isoliert werden“, wägt Kiefer ab. „Wir warten deshalb auf die Empfehlungen der Ministerien.“

    Altenheime in Augsburg: Besucher werden kontrolliert

    Davon abgesehen wurden sämtliche Veranstaltungen mit externem Publikum in den städtischen Altenheimen abgesagt. Dies gelte auch für kirchliche Veranstaltungen oder Besuche von Kindergärten bzw. Musikgruppen. „Es ist wichtig, den Zugang von Besuchern in Senioreneinrichtungen zu kontrollieren und einzuschränken. Denn die Bewohner sowie auch das pflegende Personal sind die sensibelsten Personenkreise bei einer Ansteckung mit dem Coronavirus oder anderen Infektionen“, sagt Susanne Greger.

    Sie weiß jedoch auch, dass die Bewohner der Senioreneinrichtungen oft sehnlich auf ihre Kinder oder Enkelkinder warten. Damit die strengeren Besuchsregeln für die Menschen erträglicher werden, versucht der Eigenbetrieb Altenhilfe, den Kontakt zwischen den Bewohnern zu intensivieren und auch das Betreuungspersonal so einzusetzen, dass zum Beispiel eine Teilnahme an Spielen und anderen Beschäftigungen zur Ablenkung beiträgt.

    Träger der Pflegeheime ergreifen unterschiedliche Maßnahmen

    Ob und welche Schutzmaßnahmen Alten- und Pflegeeinrichtungen in Augsburg derzeit einführen, ist von Träger zu Träger unterschiedlich. Bei der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Schwaben hat man sich für ein Meldesystem entschieden. „Wir verfügen über ein tägliches System, um auftretende Symptome einer jeglichen Infektion – so auch Corona – sofort feststellen zu können“, sagt Vorstandsvorsitzender Dieter Egger. Zum Schutz der älteren Bewohner hängen in Einrichtungen der AWO Hinweisschilder, die Lieferanten, Dienstleister und Angehörige darum bitten, von Besuchen abzusehen, wenn sie nicht dringend nötig sind.

    Deutschlands größter Anbieter von Pflege- und Betreuungsdienstleistungen, Korian, bekommt für die Schutzmaßnahmen nach eigener Auskunft positives Feedback von Angehörigen. Korian verstärkte die Schutzmaßnahmen in seinen Einrichtungen in Augsburg – dazu zählt zum Beispiel die Casa Reha am Schäfflerbach. „Bei allen Bewohnern messen wir zweimal täglich Temperatur und es hängen Besucherlisten aus, in denen Angehörige uns Auskunft über ihre Reisetätigkeiten geben“, so Pressesprecherin Sophia Pelzer.

    Für die Kommunalwahl, bei der in einigen der Einrichtungen der Altenhilfe Augsburg Wahlräume eingerichtet werden, wurden laut Stadt Vorkehrungen getroffen: „Die Abläufe sind so gestaltet, dass keine Infektionsrisiken für Bewohnerinnen und Bewohner begründet sind“, sagt Augsburgs Ordnungsreferent Dirk Wurm. Bislang habe es in den Häusern der Altenhilfe Augsburg noch keine Corona-Infektionen bei Bewohnern gegeben. Mitarbeiter mit grippeähnlichen Symptomen werden laut Stadt gebeten, zuhause zu bleiben.

    Alle Meldungen zum Coronavirus in Augsburg finden Sie in unserem News-Blog: Coronavirus in Augsburg: Fünf Erkrankte gehörten Israel-Reisegruppe an

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