Schon vor der Eröffnung herrscht emsiges Treiben auf dem Christkindlesmarkt am Rathausplatz: Die Holzbuden werden eingeräumt und auf Vordermann gebracht, es wird gekehrt und geputzt. Am Montag ist es so weit. Dann eröffnet der Markt um 19 Uhr traditionell mit dem Engelesspiel.
Bis dahin gibt es für Plärrer-Wirt Dieter Held und Szene-Gastronom Harry Winderl noch viel zu tun. Neu ist in diesem Jahr unter den 14 Getränkeständen die „Almhütte“, die Held und Winderl gemeinsam entworfen haben. Der Wirt erhielt den Zuschlag für den ehemaligen Standplatz der Sternenschenke. Der beliebte Treffpunkt des Markts wurde rund drei Jahrzehnte von dem Ehepaar Bartmann-Oelze betrieben. Nachdem sie Ende April mitteilten, dass sie sich aus Altersgründen zurückziehen wollen, gab es mehrere Bewerber für den angesagten Platz. Helds Konzept setzte sich durch.
Hirsch statt Stern auf dem Christkindlesmarkt
Nun leuchtet nicht mehr ein Stern über der Schenke, sondern es funkelt ein mit Steinchen besetzter Hirsch auf der Almhütte. Als Schwipsi-Ersatz, das ehemals beliebte Getränk der Sternenschenke, schicken die beiden Gastronomen den Hüttenzauber ins Rennen. 150 Kilogramm Kirschen hat Held bereits vor zweieinhalben Monate dafür in Rum eingelegt. „Ich weiß ja nicht, wie viel ich davon brauche“, sagt er. Alle acht Tage mischt er den Inhalt der Eimer eigenhändig in seinem Lager um. Seit Monaten ist er mit seiner neuen Almhütte beschäftigt, ließ sie in Sachsen aus sibirischer Eiche bauen, überlegte sich gemeinsam mit Winderl Getränke und legte Arbeitsabläufe fest. „Die Hütte macht mehr Arbeit als ein Bierzelt“, sagt der Plärrer-Wirt.
Im Inneren der Hütte werden ab Montag bis zu elf Mitarbeiter gleichzeitig arbeiten. Vor der Eröffnung liegt Münzgeld auf dem Boden. Schaustellerkollegen haben dort ihre Hosentaschen ausgeleert. „Das ist ein alter Brauch und soll Glück für einen neuen Stand bringen“, erklärt Dieter Held.
Neben der neuen Almhütte gibt es auch an vielen anderen Ständen neue Angebote und Produkte. So gibt es beispielsweise in diesem Jahr erstmals Bio-Marzipan mit einer Blütenhonig-Füllung, Veganer können eine fleischlose Currywurst probieren.
Öffnungszeiten Der Christkindlesmarkt öffnet am Montag von 19 bis 22 Uhr. Ansonsten ist der Markt sonntags bis donnerstags von 10 bis 20 Uhr, freitags und samstags von 10 bis 21.30 Uhr geöffnet. Zur langen Einkaufsnacht am Freitag, 27. November, hat er von 10 bis 24 Uhr geöffnet. Am 23. Dezember sind die Buden von 10 bis 22 Uhr, an Heiligabend von 10 bis 14 Uhr geöffnet.
EngelesspielDas Engelesspiel findet immer freitags, samstags und sonntags um 18 Uhr statt. Die große Abschlussveranstaltung zusammen mit den Turmbläsern ist am Mittwoch, 23. Dezember (ab 19 Uhr).
Christbaum-Kugel Nach Rathaus, Fuggerei, Herkulesbrunnen und Kahnfahrt hat sich Hans Gfrörer, der gegenüber dem Rathaus wieder seinen Weihnachtsschmuck anbieten wird, in diesem Jahr für den Fünffingerlesturm entschieden. Gestaltet wurde die Bildvorlage – übrigens ohne die umstrittene Treppe – von der Künstlerin Isolde Heumann aus Friedberg. Ein Teil der Einnahmen aus dem Verkauf der Sammel-Kugel kommt wieder der Kartei der Not, dem Leserhilfswerk der Augsburger Allgemeinen, zugute.
Silberschmiede Der Weihnachtsmarkt in der Alten Silberschmiede in der Pfladergasse öffnet ebenfalls am Montag, 23. November, seine Pforten. Er hat montags bis mittwochs von 16 bis 20 Uhr, donnerstags und freitags von 16 bis 21 Uhr, samstags von 12 bis 21 Uhr und sonntags von 12 bis 20 Uhr geöffnet. Dort können die Augsburger Glücksherzen erworben werden – der Tombola zugunsten des Bayerischen Roten Kreuzes.