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Augsburg: Chinesen haben nach Kuka-Offerte Zugriff auf deutliche Aktienmehrheit

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Chinesen haben nach Kuka-Offerte Zugriff auf deutliche Aktienmehrheit

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    Blick in das Foyer des neuen Entwicklungs- und Technologiezentrums des Roboterherstellers Kuka in Augsburg.
    Blick in das Foyer des neuen Entwicklungs- und Technologiezentrums des Roboterherstellers Kuka in Augsburg. Foto: Karl-Josef Hildenbrand (dpa)

    Der chinesische Haushaltsgeräte-Konzern Midea hält nunmehr 85,69 Prozent am Augsburger Anlagen- und Roboterbauer Kuka. Das ist das Ergebnis der Auszählung nach der ersten Verkaufsrunde. Midea bietet den Anteilseignern des bayerischen Konzerns 115 Euro je Aktie an. Am Mittwoch stand das

    Bereits seit vergangenem Freitag steht fest, dass sich die Übernahme von Kuka für Midea zum überragenden Erfolg entwickelt: Denn zu diesem Zeitpunkt hielt der Konzern über die auf den Britischen Jungferninseln sitzende Gesellschaft Mecca International (BVI) Limited 76,38 Prozent und war schon im Besitz einer nach dem deutschen Aktienrecht wichtigen Dreiviertel-Mehrheit. Diese räumt dem bestimmenden Eigentümer einer AG weitreichende Rechte, also mehr Macht ein. Noch haben die Chinesen aber die Möglichkeit, mehr Kuka-Aktien einzusammeln. Anteilseigner, die das Midea-Angebot bisher nicht angenommen haben, können ab dem heutigen 21. Juli bis 3. August, 24 Uhr, ihre Anteilsscheine zu je 115 Euro an die Chinesen weiterreichen. Somit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Midea mehr als 90 Prozent an dem Augsburger Unternehmen erobern kann.

    Ursprünglich hatte der asiatische Investor versichert, sich mit mehr als 30 Prozent zu begnügen. Zuletzt wurde immer wieder kolportiert, gut 50 Prozent könnten den Asiaten reichen. Im Umkehrschluss heißt das: Midea würde sich dann nach Abschluss des Deals wieder von Aktienpaketen trennen. So wäre es möglich, dass sich hinter den Chinesen – natürlich mit einem gehörigen Abstand – ein zweiter, vielleicht sogar deutscher Kuka-Anteilseigner herausbildet. Aber noch ist das reine Spekulation. Und die Aktionäre des Augsburger Unternehmens, welche ihre Papiere Midea angedient haben, müssen noch warten, ehe ihnen das Geld gutgeschrieben wird.

    Wenn sie Pech haben, kommen sie erst im März 2017 in den Genuss der stolzen Midea-Zahlung und damit eines schönen Gewinns. Denn zunächst müssen etwa in den USA und Europa Kartellämter und Behörden der Kuka-Übernahme zustimmen. Treten Probleme auf, könnte sich dieser Prozess bis in das kommende Jahr hineinziehen. Am Ende steht das sogenannte Closing. Erst wenn keine Einwände mehr vorliegen, wird die Akte „Midea-Kuka“ geschlossen.

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