Die Überlegungen kommen von ganz oben: Augsburg wird ein Standort der Bundesregierung für die Nationale Gesundheitsreserve mit wichtigem Material wie Schutzmasken. Dies hat das Corona-Kabinett der Bundesregierung am Montag in Berlin beschlossen. Diese Reserve soll bis Ende des Jahres 2021 vor allem mit bereits beschafften Masken gefüllt werden, danach mit Material aus inländischer Produktion. Bei der Stadt war man am Abend von der Ankündigung überrascht worden. Nach ersten Einschätzungen dürfte der Bund ein eigenes Lager betreiben wollen. Die Stadt hat ihrerseits bereits ein Lager an der Riedingerstraße.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte die Entscheidung der Bundesregierung vorgestellt, ohne konkret auf Details zu den Standorten einzugehen. "Die Pandemie lehrt uns, dass wir mehr vorsorgen müssen", sagte er. Die Reserve solle im Kern aus Schutzausrüstung, Schutzmasken, Beatmungsgeräten und Medikamenten bestehen.
Augsburg soll einer von 16 Standorten der nationalen Reserve sein
Die nationale Reserve soll grundsätzlich dezentral verfügbar sein, wie es in einer Vorlage heißt. Für die erste Phase seien demnach derzeit von Seiten des Bundes 16 regionale Standorte vorgesehen, darunter Augsburg. Dies soll über Logistikunternehmen geschehen. Dies würde bedeuten, dass die Stadt Augsburg damit nicht direkt konfrontiert ist. Von Seiten des Bundes kommen drei vom Bund gemietete Lager für Handdesinfektionsmittel hinzu.
Die Stadt hatte ihrerseits frühzeitig die Weichen gestellt, um für einen Notfall gewappnet zu sein. In einem Lager der Stadt liegen Kisten und Transportboxen voller Ausrüstung, die im Notfall innerhalb weniger Stunden verteilt werden könnte. Es befindet sich im sogenannten Sandsacklager des Katastrophenschutzes an der Riedingerstraße. Hier stapeln sich Pappkartons. Sie sind gefüllt mit allem, was für die Corona-Schutzmaßnahmen notwendig ist.
Ordnungsreferent Frank Pintsch sprach davon, dass Augsburg unabhängig von anderen Stellen sein wollte. Das Lager wird von der Berufsfeuerwehr Augsburg und dem Amt für Katastrophenschutz geführt. In den Kisten im Sandsacklager liegt alles, was man für die Pandemie braucht - mit Ausnahme von Desinfektionsmittel. (mit dpa)
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