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Augsburg: Bürgersprechstunde: Was die Pferseer am meisten beschäftigt

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Bürgersprechstunde: Was die Pferseer am meisten beschäftigt

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    Auch die Situation in der Pferseer Unterführung wurde kritisiert.
    Auch die Situation in der Pferseer Unterführung wurde kritisiert. Foto: Silvio Wyszengrad

    Bis auf den letzten Platz besetzt waren die Stühle in der Aula der Westparkschule beim sechsten Stadtteilgespräch. Oberbürgermeister Kurt Gribl und seine Referenten stellten sich den Fragen der Bürger aus Pfersee und dem Antonsviertel und berichteten von aktuellen Projekten. Die Themen reichten von geplanten Bauprojekten wie dem westlichen Bahnhofsvorplatz über Müll und Lärm im Sheridan-Park bis hin zu Fragen des öffentlichen Nahverkehrs.

    Das Thema Fahrrad steht bei den Pferseern hoch im Kurs - nicht zuletzt durch die beharrliche Arbeit der Bürgeraktion Pfersee Schlössle. Beim Stadtteilgespräch konnte Baureferent Gerd Merkle zu diesem Thema erfreuliches berichten, musste sich aber auch Kritik gefallen lassen.

    Schilder für Fahrradstraße kommen

    So werden an Pfersees erster Fahrradstraße  in Kürze die Verkehrsschilder gesetzt. Parallel zur dicht befahrenen Augsburger Straße können Radler künftig über Treustraße, Färberstraße und Gollwitzerstraße fahren – und haben dabei Vorrang vor dem motorisierten Verkehr, der weiter erlaubt ist. „Ich bitte allerdings die Fahrradfahrer, in der Anfangszeit nicht auf ihrem Recht zu beharren“, plädierte Merkle mit Blick auf mögliche Probleme in der Übergangszeit. Die Anwohner werden von dieser Regeländerung Anfang Juni mit Wurfzetteln informiert, ab dem 11. Juni sollen die Schilder gesetzt werden, versprach Merkle. Auf Unverständnis, unter anderem beim Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club ADFC stößt allerdings eine neue Sperre, die Fahrradfahrer auf eben dieser Schnellbahn ausbremst.

    Beim Überqueren der Localbahnschienen sollen die Radler am besten absteigen. Ein Radler drückte die Kritik so aus: „Die Localbahn ist supergroß und superlaut – wer die nicht mitbekommt, hat im Straßenverkehr nichts verloren.“ Außerdem fahre der Zug höchstens einmal die Woche auf dieser Strecke. Merkle erklärte dazu, dass die Stadt durch das „Eisenbahnkreuzungsgesetz“ verpflichtet sei, die Sperre einzubauen. „Da haben wir keine Handhabe“, so Merkle.

    Kritik an der Pferseer Unterführung

    Kritik ebenfalls vom ADFC gab es auch an der Situation im Pferseer Tunnel. Radler hätten dort nur die Wahl, ob sie in Konflikt mit Autos oder Fußgängern kommen wollen. Die Situation sei immer noch gefährlich. Merkle sagte dazu, man habe dafür gekämpft, dass die Radler auf dem Fußweg fahren dürften. Gerade für unsichereRadler sei die Straße mit den Tramschienen gefährlich. Allerdings müssten Radler auf dem Fußweg Rücksicht üben. Eine dauerhafte Verbesserung der Situation gebe es erst, wenn alle Straßenbahnlinien durch den neuen bahnhofstunnel fahren.

    Wie es mit den Planungen vor allem für die Straßenbahnlinie 5 weitergehen soll, wollten die Anwohner des Thelottviertels wissen. Oberbürgermeister Kurt Gribl berichtete, dass derzeit die Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren zusammengestellt würden – mit allen in Frage kommenden Varianten. Wie berichtet war eine Strecke über die Rosenaustraße ursprünglich im frühen Verfahren abgelehnt worden, wird jetzt aber doch noch einmal geprüft. Es gehe jetzt um das für und wieder aller Varianten, so der Oberbürgermeister.

    Pläne für den Bahnhofsvorplatz

    Baureferent Gerd Merkle berichtete, dass jetzt eine Entwurfsplanung für den westlichen Bahnhofsvorplatz vorliege. Die Pläne sähen durch Einschränkung des Individualverkehrs eine massive Verbesserung für die Anwohner vor – und das bei Erhalt der Parkplätze. Man müsse allerdings schauen, ob der attraktive Bahnhofsvorplatz nicht dazu führe, dass künftig Pendler das Wohngebiet zuparken. In diesem Fall sei die Stadt bereit zu reagieren – beispielsweise durch die Einführung einer Anwohnerparkzone. Auch der Schleichverkehr durch die engen Wohnstraßen plagt die Menschen im Thelottviertel. Hier versprach Merkle eine langfristige Lösung unabhängig von den Straßenbahnplänen. Das werde allerdings seine Zeit dauern. Weil er in dem schönen Viertel nicht mit billigen Plastikeinbauten auf den Straßen arbeiten will, müsste erst Mittel bei der Stadt bereit gestellt werden. Man werde die Planungen dafür aber frühzeitig anstoßen, versprach der Baureferent.

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