Durch Corona ist die Betriebsamkeit im noch jungen Gewerbegebiet auf dem Pferseer Sheridan-Areal zwar momentan gedämpft. Doch zuvor hat die Ansiedlung neuer Unternehmen – etwa der Sportpark des Post SV, das Ärztehaus „Medical Center“ und der Sheridan-Tower – die Zahl der Mitarbeiter und Besucher in dem Gebiet nach oben schnellen lassen: Zählungen gehen von rund 1600 Mitarbeitern und mehr als 3000 Kunden beziehungsweise Patienten pro Tag aus. Nicht alle gelangen mit dem Auto oder dem Fahrrad in den Westen des ehemaligen Kasernengeländes. Viele von ihnen sind auch auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen. Und da gibt aus Sicht von Händlern Nachholbedarf.
Nahverkehr in Pfersee: Bisher ist nur der Norden gut erschlossen
In einem Brief an die Stadt machen sich daher die Gewerbetreibenden für ein besseres Nahverkehrsangebot stark. Die Straßenbahnlinie 3 binde nur den Norden des Sheridan-Areals an, erschließe aber das Gewerbegebiet nicht. Die Buslinie 42, die seit einigen Jahren das Sheridan-Areal bedient, biete zwar näher gelegene Haltestellen. Sie sei aber nicht nur wegen des Halbstunden-Taktes wenig einladend.
Auch die Tatsache, dass die Fahrgäste erst einmal mit der Tram oder einer anderen Buslinie ins Pferseer Zentrum gelangen und dort in den 42-er umsteigen müssen, sei ein Problem. Ärzte wie Jens Otto von der Arthroklinik oder der Gefäßchirurg und bisherige Stadtrat Dimitrios Tsantilas würden sich daher eine direkte ÖPNV-Anbindung von der Innenstadt in das Sheridan-Gewerbegebiet wünschen. Auch der neue Pferseer CSU-Stadtrat Bernd Zitzelsberger fordert eine Nachjustierung bei den Busverbindungen im Stadtteil.
Sheridan-Areal: Reichen die Fahrgäste für mehr Bus-Linien?
Die Stadtwerke verweisen darauf, dass das Sheridan-Areal bereits über mehrere Linien angebunden ist. Unter anderem sei die Verbindung über die Linie 42 erst vor einigen Jahren neu geschaffen worden, so Pressesprecher Jürgen Fergg. Linien zu ändern, zu verlängern oder Haltestellen zu verlegen, bedarf einer Vorplanung und Überprüfung.
„Wir müssen ja hochrechnen, wie viele Fahrgäste ein neues Angebot in Anspruch nehmen würden und welche Alternativen oder mögliche negative Auswirkungen es gibt“, teilt Fergg auf Anfrage mit. Dennoch sollen die Anregungen nicht unter den Tisch fallen. Mit der geplanten Fortschreibung des Nahverkehrsplans werde die Anbindung und Erschließung des Sheridan-Parks untersucht, kündigt Fergg an. Dies geschehe wieder mit Beteiligung der Bürger.
Der Stadtwerke-Sprecher verweist darauf, dass eine ursprünglich angedachte Busführung durch das Sheridan-Areal über den Grasigen Weg an Bürgerprotesten scheiterte. Lange vor den ersten Bauaktivitäten dort war es um die Frage gegangen, ob der Weg als zentrale Ost-West-Verbindung für den Durchgangsverkehr geöffnet werden soll. Letztlich lief es auf eine Schließung hinaus. Der Grasige Weg ist nur ein Stück weit für motorisierte Fahrzeuge zugänglich.
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