Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg
Icon Pfeil nach unten

Augsburg: Brandschutz: Peutinger-Sanierung sorgt für Diskussionen

Augsburg

Brandschutz: Peutinger-Sanierung sorgt für Diskussionen

    • |
    Am Peutinger-Gymnasium ist der zweite Fluchtweg durch eine Gerüstaußentreppe sichergestellt. Trotzdem benötigt die Schule eine Sanierung, wobei die Dringlichkeit unterschiedlich eingeschätzt wird.
    Am Peutinger-Gymnasium ist der zweite Fluchtweg durch eine Gerüstaußentreppe sichergestellt. Trotzdem benötigt die Schule eine Sanierung, wobei die Dringlichkeit unterschiedlich eingeschätzt wird. Foto: Silvio Wyszengrad

    Die SPD hat die beabsichtigte Brandschutzsanierung des Peutinger-Gymnasiums für 5,6 Millionen Euro infrage gestellt. Fraktionschef Florian Freund sagte im Hochbauausschuss des Stadtrats, die Stadt müsse sich gut überlegen, ob sie das Geld nicht anderweitig an der Schule, die auch eine Generalsanierung benötigt und möglicherweise an einen anderen Standort verlagert wird, investieren wolle. „Wir bekommen eine unfertige Zwischenlösung, müssen aber so viel Geld ausgeben, das wir woanders nicht haben“, so Freund.

    Hintergrund für Freunds Vorstoß ist, dass seitens der Berufsfeuerwehr ein gewisser Spielraum bei der Frage gesehen wird, wie dringlich die Brandschutzertüchtigung ist. Das geht aus einem Telefonat zwischen Feuerwehr und Schulverwaltungsamt hervor. Die Schule verfüge über eine separate Fluchttreppe, sodass die Evakuierung im Brandfall möglich sei. Ein entsprechender Gesprächsvermerk wurde in der Sitzung vorgelesen.

    Peutinger-Gymnasium Augsburg: Ein Brand wäre problematisch

    Baureferent Gerd Merkle konterte, dass ihm diese Stellungnahme „zu viele Konjunktive“ enthalte. Auch wenn wegen der Fluchttreppe eine Evakuierung sichergestellt sei, wäre ein Brand in dem umbauten Gebäude in Nähe der Tankstelle an der Blauen Kappe problematisch. Wenn, dann sei auch eine schriftliche Stellungnahme der Feuerwehr nach abschließender Sichtung der Akten nötig.

    Auch dass das Geld falsch investiert sei, sei nicht richtig, so Merkle. Selbst wenn er heute den Auftrag vom Stadtrat bekomme, sei angesichts des nötigen Vorlaufs nicht damit zu rechnen, dass vor 2027 ein neues Schulgebäude auf dem Reese-Areal steht. Solange müsse der Betrieb an der Blauen Kappe weiterlaufen. Danach könne das Gebäude als „Springerschule“ genutzt werden, um Ausweichmöglichkeiten bei laufenden Sanierungsmaßnahmen in anderen Augsburger Schulen zu bieten. Auf diese Weise spare man sich teure Containerlösungen vor Ort. Bildungsreferent Hermann Köhler (CSU) ergänzte, dass die 5,6 Millionen Euro zur Hälfte auch in die Erneuerung der Elektrik flössen. Das werde an immer mehr Schulen ein Problem – die Jahrzehnte alten Leitungen seien für den heutigen Energiebedarf, der etwa durch immer mehr Computer ausgelöst werde, nicht geschaffen. Teils gab es schon Schmorbrände in Schulen. Auch am Peutinger-Gymnasium wird die Temperatur der Stromverteiler überwacht, um eine Überhitzung frühzeitig zu erkennen.

    Sanierung des Gymnasiums sorgte für Krach

    Am Ende stimmte dann auch die SPD für die Maßnahme, nachdem sie mit dem Ansinnen, eine Vertagung zu erreichen, gescheitert war. Die Sanierung des Peutinger-Gymnasiums hatte im Sommer für Schlagzeilen gesorgt. Die Schulleitung ging, nachdem es am Holbeingymnasium eine ähnliche Aktion gegeben hatte, öffentlich auf die Barrikaden, weil ihr das Tempo bei der Sanierung durch das Bildungsreferat zu langsam ging. Das Finanzreferat (beide CSU) stellte daraufhin zusätzliches Geld bereit, das allerdings für die ursprünglich geplante Sanierung unter Einbezug des sogenannten Mozartturms auch nicht reicht. Im Regierungsbündnis zwischen CSU, SPD und Grünen kam es zum Krach. In der Sitzung am Donnerstag betonte CSU-Fraktionschef Bernd Kränzle, dass man nun eine Lösung gefunden habe, mit der die Schule arbeiten könne. Jetzt wieder zu bremsen, sei politisch nicht vermittelbar.

    Lesen Sie auch: Das Peutinger-Gymnasium soll doch Ausweichräume bekommen

    Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden