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Augsburg: Brand in Lechhauser Wohnhaus: Feuerwehr rettet sechs Menschen

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Brand in Lechhauser Wohnhaus: Feuerwehr rettet sechs Menschen

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    Die Feuerwehr ist am Dienstagvormittag in Lechhausen im Einsatz. Aus einem Mehrfamilienhaus in der Brunnenstraße mussten sechs Menschen mit der Drehleiter gerettet werden.
    Die Feuerwehr ist am Dienstagvormittag in Lechhausen im Einsatz. Aus einem Mehrfamilienhaus in der Brunnenstraße mussten sechs Menschen mit der Drehleiter gerettet werden. Foto: Silvio Wyszengrad

    Paraskevi Liouga steckt der Schreck noch in den Knochen. Die Frau wurde vor circa einer halben Stunde von der Feuerwehr über eine Drehleiter aus ihrer Wohnung im ersten Stock gerettet. Fassungslos steht sie auf dem Gehsteig in der Hardenbergstraße in Lechhausen und sieht den Löscharbeiten zu. In einem Mehrfamilienhaus in der Nähe der Luitpoldschule ist am Dienstagvormittag ein Feuer ausgebrochen.

    Brand in Lechhausen: Mutter mit Baby am Fenster

    Es war kurz vor 11.30 Uhr als die Berufsfeuerwehr Augsburg mit 30 Einsatzkräften und elf Fahrzeugen dorthin ausrückte. Wie Feuerwehr-Sprecher Friedhelm Bechtel vor Ort berichtet, handelte es sich um einen ausgedehnten Küchenbrand in einer Wohnung im Hochparterre. Dichter Qualm breitete sich schnell im Treppenhaus aus und versperrte den Bewohnern, die um die Uhrzeit zuhause waren, den Fluchtweg. Unter ihnen auch Senioren.

    Als die Feuerwehr eintrifft, stehen laut Bechtel einige Bewohner an den Fenstern des dreistöckigen Gebäudes und rufen um Hilfe. Aus dem Küchenfenster im Parterre dringt nicht nur dichter Rauch auf die Straße, auch Flammen sind zu sehen. Ayse Bati aus einem Nachbarhaus will gerade zur Arbeit aufbrechen, als sie auf den Brand nebenan aufmerksam wird. Sie schilderte eine dramatische Szene. "Eine Frau stand oben an einem Fenster mit ihrem Baby im Arm und rief um Hilfe." Die Frau und das Kleinkind wie auch vier weitere Bewohner werden von den Einsatzkräften über die Drehleiter gerettet, drei weitere Menschen über das Treppenhaus.

    Laut Bechtel müssen mindestens zwei von ihnen mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht werden. Die Berufsfeuerwehr stellt ein Großraumfahrzeug zur Verfügung, in dem die Betroffenen vorübergehend untergebracht und versorgt werden.

    Als das Feuer ausbracht, schlief eine Bewohnerin

    Feuerwehrmann Manuel Kumpfmüller hält einen zitternden Hund im Arm. Das Tier und zwei weitere Hunde wurden ebenfalls in Sicherheit gebracht. "Das Frauchen war nicht daheim", berichtet der Helfer. Er hofft, dass der verängstigte Vierbeiner solange bei einer Nachbarin unterkommen kann. "Sonst muss er vorerst ins Tierheim." Auch Bewohnerin Paraskevi Liouga hat einen Hund. Der habe wie wild gebellt, als es brannte, sagt sie. Durch ihn und das Klingeln an der Tür sei sie erst auf das Feuer im Haus aufmerksam geworden. "Ich habe nämlich geschlafen", meint die Frau, die im Gesicht aschfahl ist. "Zum Glück waren meine Kinder in der Schule."

    Warum das Feuer ausbrach, ist bislang noch unklar. Friedhelm Bechtel geht von einem Gesamtschaden von mehreren 100.000 Euro aus. Brunnenstraße und Hardenbergstraße sind an dem Vormittag voll von Einsatzfahrzeugen der Polizei, Feuerwehr und des Roten Kreuzes. Zum Teil müssen die Fahrzeuge in Einfahrten der Häuser parken, da die Straße recht eng ist. Die Brunnenstraße ist für rund 90 Minuten gesperrt. Viele Schülerinnen und Schüler der Luitpoldschule müssen von ihrem gewohnten Schulweg abweichen. Für die kleinen Grundschüler war das freilich aufregend.

    Nachbarin Ayse Bati fährt heute später in die Arbeit. Sie ist von Beruf Seelsorgerin und will sich noch etwas um die betroffenen Nachbarn kümmern. Ein paar von ihnen kennt sie persönlich. "Einer hatte nur Hemd und Unterhose an, als er gerettet wurde. Ich habe ihm Kleidung vorbeigebracht. Außerdem stehen die Leute zum Teil noch unter Schock - vor allem die Mutter mit dem Baby."

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