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Augsburg: Bis zu 100 Wohnungen: Altes Gebäude bekommt neues Gesicht

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Bis zu 100 Wohnungen: Altes Gebäude bekommt neues Gesicht

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    Diese Gebäude war einst das Telegraphen- und Fernsprechbezirksgebäude der Reichspost. Heute steht es weit gehend leer, doch bald soll in die Stadtjägerstraße neues Leben einziehen.
    Diese Gebäude war einst das Telegraphen- und Fernsprechbezirksgebäude der Reichspost. Heute steht es weit gehend leer, doch bald soll in die Stadtjägerstraße neues Leben einziehen. Foto: CB Architekten

    Es sind ziemlich ungewöhnliche Pläne, die das Augsburger Unternehmen Klaus Wohnbau für einen Gebäudekomplex im Stadtjägerviertel hat. Nicht etwa deshalb, weil im Viertel bis zu 100 Wohneinheiten entstehen sollen, die Klaus-Gruppe ist schließlich ein Bauträger, zu dessen Geschäftsmodell solche Projekte gehören. Nein, ungewöhnlich ist das Vorhaben vor allem wegen des Gebäudes selbst: Das ehemalige Telegraphen- und Fernsprechbezirksgebäude der Reichspost aus den 1920er Jahren ist ein Brocken von einer Immobilie; gewaltig in seinen Ausmaßen, mit langen, hohen Flügeln und einem großen Innenhof, aus der Bauhaus-Schule stammend, dazu denkmalgeschützt.

    Was in dem Fall bedeutet, dass zumindest äußerlich nichts Fundamentales verändert werden darf. Wenig verwunderlich also, dass Klaus-Wohnbau-Chef Manfred Ruhdorfer von einer „Herausforderung“ spricht. Davon, dass man innen aber relativ frei sei. Nur halt den Komplex in seiner Grundstruktur nicht verändern kann, die zum Teil beachtlichen Deckenhöhen also etwa bleiben werden. Entstehen sollen auf insgesamt gut 12.500 Quadratmeter Fläche individuelle Wohnformen, die Rede ist von City-Apartments, Loft- und Atriumwohnungen, Townhouses und Atelier-Häusern. Rund 100 Einheiten sollen entstehen.

    Einige Appartements dürften sehr groß werden

    Absehbar ist, dass sie aufgrund der vorgegebenen Gebäudestruktur teils sehr groß werden dürften. Absehbar ist auch, dass sie sich an eine wohlhabende Klientel richten; Gering- und Normalverdiener werden sich die extravaganten Appartements eher nicht leisten können. Ab 2021 soll gebaut werden, das ist der Stand. Aktuell gehen Mitarbeiter von Klaus-Wohnbau den weitläufigen Komplex mit einem Bauforscher ab, der Untersuchungen vornimmt, auch das sicher kein alltäglicher Schritt bei Bauvorhaben.

    Ein begrünter Innenhof, der als Treffpunkt der Bewohner der Anlage dient: So könnte es in der Stadtjägerstraße einmal aussehen.
    Ein begrünter Innenhof, der als Treffpunkt der Bewohner der Anlage dient: So könnte es in der Stadtjägerstraße einmal aussehen. Foto: CB Architekten

    Wie berichtet, wird der Eingangsbereich zum Innenhof des Komplexes derzeit von einem Bauzaun versperrt. Die Immobilie, in der in den vergangenen Jahren unter anderem eine Zweigstelle das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) und Teile des Zolls untergebracht waren, steht leer. Die Mietverträge, sagt Ruhdorfer, seien ausgelaufen.

    Die Wohnungen dürften eigenwillig werden

    Für die Planungen des Umbaus zuständig ist das Büro des Architekten Clemens Bachmann aus München. Bachmann sagt, es handele sich um ein besonderes Projekt. Es sei sehr heterogen, was die Gebäudeteile angeht, deswegen entstünden eine „Vielzahl unterschiedlicher Wohnungstypologien“. Diese müssten sich an den Bestand anpassen, deswegen werde es viele auf positive Art eigenwillige, außergewöhnliche Wohnungen geben. Die Darstellungen des Architekturbüros zeigen, wie es im ehemaligen Telegrafenamt einmal aussehen könnte: ein begrünter Innenhof, der als allgemeiner Treffpunkt der Bewohner dient, weite, helle Räume mit großen Fensterpartien, Wohnungen auf mehreren Etagen, unterirdische Parkplätze für die Bewohner.

    Noch steht allerdings nicht endgültig fest, wann der Bau des ambitionierten Projektes beginnen kann. Der Bebauungsplan für das Gebiet stammt aus den 1960er Jahren und war auf die Belange der damaligen Deutschen Bundespost ausgerichtet. Von 100 schicken Wohnungen war damals noch nicht die Rede.

    Lesen Sie dazu auch diesen Artikel: Am Plärrergelände sollen Büros und 100 Wohnungen entstehen

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