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Augsburg: Betreiber in Not: Dem City-Bus in Augsburg fehlen die Fahrgäste

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Betreiber in Not: Dem City-Bus in Augsburg fehlen die Fahrgäste

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    Der Busunternehmer Herbert Ziegelmeier kämpft ums wirtschaftliche Überleben: Seit 19 Jahren verbindet sein City-Bus die City-Galerie mit der Augsburger Innenstadt. Die Corona-Pandemie hat die Fahrgastzahlen sinken lassen.
    Der Busunternehmer Herbert Ziegelmeier kämpft ums wirtschaftliche Überleben: Seit 19 Jahren verbindet sein City-Bus die City-Galerie mit der Augsburger Innenstadt. Die Corona-Pandemie hat die Fahrgastzahlen sinken lassen. Foto: Silvio Wyszengrad

    Seit fast 19 Jahren verbindet der City-Bus die City-Galerie mit der Augsburger Innenstadt. Doch jetzt steht Busunternehmer Herbert Ziegelmeier (Fischach) vor einem ernsten Problem. Obwohl das Einkaufszentrum am Rand der Altstadt längst wieder geöffnet und er alle nur erdenklichen Corona-Schutzmaßnahmen ergriffen hat, bleiben die Fahrgäste weg. Der Busunternehmer kämpft ums wirtschaftliche Überleben.

    „Momentan nehmen wir gerade mal durchschnittlich 45 Euro am Tag ein“, klagt er. Für diesen Umsatz sei der Bus dann acht Stunden lang gefahren, koste Sprit und einen Fahrer. Vor Corona waren es rund 200 Euro, damit habe sich die Linie selbst getragen.

    Verunsicherung wegen der Corona-Krise trägt zu Verlusten bei

    Der Busunternehmer glaubt, dass seine zumeist älteren Stammgäste wegen der Corona-Krise verunsichert sind und deshalb gerade nicht mehr mitfahren wollen. „Es hat ja immer geheißen, man soll während Corona besser nicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren – das ist jetzt die Folge“, sagt er.

    Dabei habe er viel Geld in die Hand genommen, den City-Bus so sicher wie möglich zu machen. Kern seines Hygienekonzepts sei ein Ozon-Gerät, das die Luft im Fahrzeug mittels UV-Licht sterilisiert. „Das Gerät ist mir vor der Corona-Krise angepriesen worden und ich dachte noch, so was brauchst Du niemals“, erzählt er. Jetzt sei er froh, dass er die Luft in seinem City-Bus nach eigener Aussage nahezu keimfrei halten könne.

    Dazu kommt eine Plexiglasscheibe zwischen Fahrer und Fahrgast und eine regelmäßige Desinfektion aller berührbaren Oberflächen. Durch viele Stopps an den Haltestellen werde das Fahrzeug zudem regelmäßig durchlüftet. „Ich hoffe, dass die Fahrgäste jetzt bald ihre Ängste verlieren und wieder mit dem City-Bus fahren“, so der Unternehmer.

    City-Bus: Nicht die erste Krise für Busunternehmer Ziegelmeier

    Corona ist die zweite Krise, die Ziegelmeier mit seinem City-Bus überstehen muss. Die erste war vor vier Jahren, als die Stadtwerke die Buslinie 22 zur City-Galerie fahren ließen. Das kostete den Busunternehmer, der seinen Shuttledienst auf eigene Rechnung betreibt, fast die Hälfte seiner Fahrgäste. Seiner Argumentation, dass sich zwei Linien auf der Strecke nicht wirtschaftlich betreiben ließen, sei die Genehmigungsbehörde damals nicht gefolgt.

    Erst im Lauf der Zeit hätten sich die Fahrgastzahlen wieder verbessert – unter anderem durch die neue Wohnbebauung im Textilviertel, von wo viele Senioren zu seinen Fahrgästen zählten. Dass diese jetzt wegen Corona nicht mehr mitfahren wollten, sei deutlich zu spüren.

    Obwohl der City-Bus keine großen Gewinne bringt, hängt Ziegelmeier an der Linie und will die Lizenz auf keinen Fall verlieren. „Vor Corona konnte ich die Defizite durch andere Touren und Schülerverkehr gut ausgleichen“, sagt er. Unter anderem fährt er Theatergäste aus der Innenstadt zur Spielstätte im Martinipark. Doch ohne Schüler, Theatergäste und Busreisen stehe er gerade wirtschaftlich vor einem Problem. „Zum Glück sind wir relativ klein und müssen keine große Busflotte abbezahlen“, berichtet der Unternehmer. Er hofft, dass er bald wieder alle Geschäftszweige aufnehmen kann.

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