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Augsburg: Besondere Impf-Aktionen sollen die vierte Welle bremsen

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Besondere Impf-Aktionen sollen die vierte Welle bremsen

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    Anfang August soll es eine Impfaktion in der Augsburger Fußball-Arena geben.
    Anfang August soll es eine Impfaktion in der Augsburger Fußball-Arena geben. Foto: Ulrich Wagner

    Das Gesundheitsamt der Stadt Augsburg bereitet sich auf eine vierte Corona-Welle vor. Man fange jetzt an, das Personal langsam wieder aufzustocken, sagt Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU). Sie stellte in der Stadtratssitzung am Donnerstag fest: "Die Werte gehen langsam wieder hoch, wir stehen ganz am Anfang einer vierten Welle." In den vergangenen Tagen pendelte der vom Robert-Koch-Institut berechnete Inzidenzwert für die Stadt zwischen 16 und 20, am Donnerstag lag er bei 20,2. Die Stadt setzt darauf, mit ungewöhnlichen Aktionen die Impfquote weiter zu erhöhen. Entscheidend dafür, was in den kommenden Wochen passiert, wird nach Einschätzung des städtischen

    Appell von Augsburgs OB Weber: Nach dem Urlaub auf Corona testen lassen

    OB Weber erklärte: "Wenn es trocken und heiß ist und die Leute sich draußen aufhalten, hat das Virus wenig Chancen." Bei schlechtem Wetter müsse man die Situation anders beurteilen. Das Gesundheitsamt geht in einer Prognose für Ende Juli von einer Sieben-Tage-Inzidenz zwischen 30 und 40 aus, für Ende August rechnen die Experten mit 60 und 160. Mit entscheidend werde auch sein, wie sich die Bürgerinnen und Bürger im Urlaub verhalten. "Wer in den Urlaub fährt und wer zurück kommt, soll sich bitte testen lassen", appellierte Weber. Man könne das Impfungen ohne vorherige Terminvereinbarung geben. Bei der Impfaktion von Freitag bis Sonntag kann man auch auswählen, ob man einen mRNA-Impfstoff oder den Einmal-Impfstoff von Johnson & Johnson bekommen möchte.

    Aktuell werde es "sehr mühsam", noch Impfwillige zu finden, sagt der städtische Impfkoordinator Bernhard Maurmeir. Von 400 möglichen Terminen täglich am Impfzentrum würden aktuell nur 200 vergeben. Kommende Woche macht ein Impfmobil vor dem Grünen Kranz in Lechhausen Station, um mehr Stadtteilimpfungen zu ermöglichen. In Oberhausen, wo bereits ein Impfmobil vor der Werner-Egk-Schule stationiert ist, wird die Impfaktion bis 29. Juli verlängert. Dort wurden zuletzt täglich zwischen 60 und 100 Impfungen verabreicht. Die Stadt wertet diese Zahlen als Erfolg. Anfang August soll es dann ein auch Impfwochenende in der VIP-Lounge der FCA-Arena geben. "Wir versuchen, etwas Besonderes anzubieten", so Maurmeir. In der Diskussion seien auch Impfangebote beim Plärrer-Vergnügungspark oder in einem Club, um möglichst alle Bevölkerungsschichten abzudecken. Man denke über vieles nach, sagt der Impfkoordinator. Allerdings müssten Aufwand und Ertrag in einem vernünftigen Verhältnis zueinander stehen.

    Stadt Augsburger geht von rund 20.000 Impfungen in Betrieben aus

    Die Quote der Menschen in Augsburg, die mindestens bereits eine Impfdosis erhalten haben, lag zuletzt nach den Zahlen der Stadt bei 55,8 Prozent. Nicht enthalten in der Statistik sind die Impfungen, die in Betrieben stattfinden. Dazu liegen der Stadt aktuell keine konkreten Daten vor. Gehe man aber von geschätzt rund 20.000 Impfungen in den Firmen aus, komme man auf eine Impfquote von 62,5 Prozent. Schaut man nur auf die über 20-jährigen Augsburgerinnen und Augsburger, dann liege man immerhin schon bei rund 75 Prozent. "Wir stehen insofern nicht schlecht da, aber hoffen, weiterzukommen", erklärte Maurmeir.

    Gesundheitsreferent Reiner Erben (Grüne) sagt, man müsse trotz der Fortschritte beim Impfen auf die steigenden Inzidenzwerte reagieren. Die Inzidenzwerte seien nach wie vor maßgeblich für die Corona-Regeln, auch wenn in der Augsburger Uniklinik die Situation, was Covid-19-Fälle angehe, momentan entspannt sei. Im Gesundheitsamt sind aktuell 109 städtische Mitarbeiter aus anderen Dienststellen abgeordnet. Bei steigenden Inzidenzwerten müsse man zügig aufstocken. Das werde, erklärt Personalreferent Frank Pintsch (CSU) zur Folge haben, dass andere städtische Dienststellen ihren Betrieb einschränken müssen oder sogar ganz geschlossen werden. Die Abordnung werde ein "Kraftakt", weil ohne Lockdown alle Einrichtungen ja grundsätzlich weiter geöffnet bleiben.

    Das werde Folgen für die Bürger haben. "Wir reden da nicht von Herbst, sondern von den nächsten Wochen", so Pintsch. Bundeswehrsoldaten, so Erben, könnten erst ab einem Inzidenzwert von 200 zur Unterstützung des Gesundheitsamtes eingesetzt werden. Vor diesem Hintergrund, so Erben, sei auch noch unklar, wie man bei sonstigen Leistungen des Amtes wie etwa Schuleingangsuntersuchungen vorgehen werde.

    Sozialfraktion im Augsburger Stadtrat übt Kritik

    Die Sozialfraktion aus SPD und Linkspartei übt indes weiter Kritik am Corona-Krisenmanagement der Augsburger Stadtregierung. Der Bericht der Stadt zur Lage sei „eine Worthülse ohne Inhalt“, sagt Fraktionschef Florian Freund (

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