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Augsburg: Baustelle kommt voran: Wertach vital nimmt Gestalt an

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Baustelle kommt voran: Wertach vital nimmt Gestalt an

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    In die Wertach wird ein offenes Deckwerk eingebaut. Die Flusssohle wird mit schweren Steinen verstärkt.
    In die Wertach wird ein offenes Deckwerk eingebaut. Die Flusssohle wird mit schweren Steinen verstärkt. Foto: Silvio Wyszengrad

    Manchmal sieht es verwirrend aus, was die Bagger in der Wertach veranstalten. Oder sogar „planlos“ wie Anwohner Karl-Heinz Müller sagt: Er hat die Baustelle von

    Karl-Heinz Müller wunderte sich vor allem Ende Juni. Seine erste Beobachtung: Schwere Steinbrocken wurden in die Wertach gekippt. Das machte viel Lärm. „Mich stört das nicht, wenn es Sinn macht“, sagt er. Doch in diesem Fall wurden die Steine dann vom Bagger wieder weggeschaufelt.

    Zwischen Pfersee und Göggingen entdeckten Arbeiter eine Panzerfaust aus dem Zweiten Weltkrieg

    Für den Fachmann macht das Sinn: „In die Wertach wird ein sogenanntes offenes Deckwerk eingebaut“, sagt Lindenmaier. Die Flusssohle wird mit schweren Steinen verstärkt. Pro Quadratmeter kommen sechs Stück in die Wertach, die dann wie ein Netz verhindern sollen, dass sich der Fluss noch weiter eingräbt. Lastwagen schütten zuerst so viele Steine in die Wertach wie für einen Zehn-Meter-Abschnitt nötig sind. Dann kommt ein Bagger und verteilt sie so, dass sechs pro Quadratmeter unterkommen – und der Steinhaufen ist wieder weg. Gleichzeitig werden auch Steine am Ufer verbaut.

    Außerdem werden von Süden her die Deiche aufgeschüttet. Inzwischen kommen die Arbeiten lauf Wasserwirtschaftsamt gut voran, alle bremsenden Schwierigkeiten sind überwunden. In dem Flussabschnitt zwischen Pfersee und Göggingen waren nicht nur Überreste des 2. Weltkriegs vermutet und gefunden worden; es wurde unter anderem eine Panzerfaust entdeckt.

    Ab Ostern sollen die Augsburger die "neue" Wertach erleben können

    Eine alte Uferbefestigung aus Beton und Teer verzögerte die Arbeiten zusätzlich und machte sie teurer. Zu den geplanten 3,5 Millionen Euro wird noch ein höherer fünfstelliger Betrag hinzukommen, so das Amt. Die Befestigung musste entfernt und teils als Sondermüll beseitigt werden – genauso wie Bauschutt, der in ehemaligen Bombentrichtern lag. Bis zum Jahresende sollen die Hauptarbeiten im Fluss aber erledigt sein, sagt Projektleiter Lindenmaier. Bis Ostern sollen dann auch die Wege am Ufer fertig sein und die Menschen die „neue“ Wertach erleben können. Damit das bequem geht, mussten die Arbeiter an einer Stelle etwas korrigieren – auch das hatte Karl-Heinz Müller beobachtet. Die Uferböschung wurde erst geglättet, dann wieder aufgegraben, berichtet er. Ja, sagt Andreas Lindenmaier, das stimmt: „Wir haben eine Rampe angelegt, damit man später einfach zur Wertach kommt. Anfangs passte die Steigung nicht.“ Daher kam noch einmal der Bagger zum Einsatz.

    Beruhigt haben sich die Konflikte mit Fußgängern und Radlern. Sie hatten sich teilweise nicht an die Absperrungen gehalten. An einer Stelle ist immer noch ein Posten des Wasserwirtschaftsamtes im Einsatz. „Unter der Woche gibt es keine Probleme mehr, nur am Wochenende ab und zu“, sagt Lindenmaier.

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