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Augsburg: Baum erschlägt Mädchen auf Spielplatz: Trauer und Entsetzen in Augsburg

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Baum erschlägt Mädchen auf Spielplatz: Trauer und Entsetzen in Augsburg

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    Nach dem schrecklichen Unglück, bei dem eine Mutter und eines ihrer Kinder am Samstag von einem Baum getroffen wurden, hat die Polizei den Spielplatz in Oberhausen gesperrt.
    Nach dem schrecklichen Unglück, bei dem eine Mutter und eines ihrer Kinder am Samstag von einem Baum getroffen wurden, hat die Polizei den Spielplatz in Oberhausen gesperrt. Foto: Annette Zoepf

    Für die Familie sollte es am Samstagvormittag ein unbeschwerter Ausflug auf den idyllisch gelegenen Spielplatz in der Dieselstraße im Augsburger Stadtteil Oberhausen werden. Die 28-jährige Mutter hatte dabei stets ein Auge auf die knapp zweijährige Tochter und deren fünf Jahre alte Schwester. Und dann passierte etwas, womit niemand rechnen konnte: Ein 20 Meter großer Baum stürzte unvermittelt um. Er fiel auf die Mutter und das 22 Monate alte Kleinkind. Die Fünfjährige stand nicht weit davon entfernt und erlebte die Tragödie somit aus unmittelbarer Nähe. Helfer und Rettungskräfte, die zum Unglücksort eilten, kümmerten sich um die Verletzten. Das kleine Mädchen kam in lebensbedrohlichem Zustand in die Universitätsklinik. Am Samstagabend ist es an den Folgen der Verletzungen gestorben.

    Unfall auf Spielplatz: Kind in Augsburg an den Folgen der Verletzungen gestorben

    Das Entsetzen über die Tragödie auf dem Augsburger Spielplatz ist groß. Der Unglücksort ist seit Samstag von der Polizei weiträumig abgesperrt worden. Der Spielplatz liegt etwas versteckt von der Straße, auf der Straßenseite gegenüber ist eine Tankstelle. Auf dieser Straßenseite ist ein größeres Wohngebiet, für deren Bewohner mit Kindern der Spielplatz gedacht ist. Vor Ort an der Unglücksstelle ist zu sehen, wie der Ahorn auf dem Boden liegt. Zu erkennen ist zudem eine demolierte Wippe mit Bienenmotiv, die vom Baum getroffen wurde. Und es stellt sich die Frage, wie konnte dieser mächtige Baum so einfach umfallen? Die anderen Bäume im Umfeld wirken auf den ersten Blick standfest. Schäden an den Stämmen fallen jedenfalls nicht auf.

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    Tragödie auf Spielplatz in Augsburg: Warum fiel der große Baum um?

    In Augsburg gab es vor wenigen Tagen ein Unwetter. War dies womöglich die Ursache? Wer von außen auf den Unglücksort schaut, nimmt allerdings auch Bauarbeiten an einem großen Nachbargebäude wahr. Die Deutsche Rentenversicherung Schwaben hat ihr Domizil neben dem Spielplatz. Ein Bauzaun grenzt den Abschnitt zur Spielfläche ab. Ein matschiger Zufahrtsweg mit Schotter führt an diesem Zaun vorbei. Die Bäume im Park, in dem der Spielplatz angelegt ist, grenzen unmittelbar daran an. Gibt es hier womöglich einen Zusammenhang? Eines ist allerdings schnell klar: Baumfällarbeiten waren nicht Schuld am tragischen Unglück. Es gab keine Arbeiten. Zu den weiteren Ermittlungen ist ein Baumgutachter eingeschaltet worden. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

    Die Polizei teilte am Sonntag zum Stand des Verfahrens mit, dass wohl mit schnellen Ergebnissen nicht zu rechnen sei. Bisher sei bekannt, dass der Baum einen Durchmesser von etwa 60 bis 80 Zentimetern hatte. Er brach knapp über dem Boden ab und kippte um. "Die Wurzeln des Baumes steckten größtenteils noch im Boden. Weiteren Aufschluss sollen die Ermittlungen der Kripo in den nächsten Tagen bringen", so die Polizei.

    Auf dieses Spielgerät schlug der Baum auf.
    Auf dieses Spielgerät schlug der Baum auf. Foto: Annette Zoepf

    Zum Zeitpunkt des Unglücks, das am Samstag gegen 10.45 Uhr passierte, war die Familie wohl allein auf dem Areal. Ein Klettergerüst, eine Schaukel, eine Rutsche und ein großer Sandkasten sind die Spielmöglichkeiten. Kurz nach dem Aufprall des Baumes eilten erste Helfer zum Unglücksort. Wenig später traf ein großes Team an Rettungskräften ein. Die Ersthelfer versuchten, die Mutter und das Kind, die unter dem Baum lagen, zu befreien. Bei der Mutter war dies, wie es hieß, besser möglich. Die Frau soll auch ansprechbar gewesen sein. Beim Kind kamen die Helfer nicht weiter.

    Bauarbeiter halfen nach dem Unglück auf dem Augsburger Spielplatz mit einem Teleskoplader

    Bauarbeiter, die sich in der Nähe der Unglücksstelle aufhielten, rückten mit einem Teleskoplader an. Mit Hilfe des Fahrzeugs wurde der Baum zumindest angehoben, noch bevor die Rettungskräfte eintrafen. Der Notarzt kümmerte sich um die Verletzten. Das Kriseninterventionsteam betreute das fünfjährige Mädchen und einen Arbeiter. Unterdessen wurde das Kleinkind vor Ort reanimiert. Alle Bemühungen, das Leben der knapp Zweijährigen zu retten, waren am Ende des Tages vergebens. Es starb in der Uniklinik.

    Die Fünfjährige wurde solange von den Rettungskräften betreut, bis sie der Vater der Familie in Empfang nahm. Auch er musste aufgrund der traurigen Nachrichten vom Kriseninterventionsteam begleitet werden.

    Tragödie in Augsburg: Oberbürgermeisterin Eva Weber verspricht Unterstützung

    Am Sonntag war Augsburgs Oberbürgermeisterin Eva Weber vor Ort, um sich selbst ein Bild von der Tragödie zu machen. In einer ersten Reaktion zeigte sie sich fassungslos über das Geschehene: "Das ist so unfassbar und erschütternd, dass es kaum die richtigen Worte dafür gibt." Ihre Gedanken seien bei der Familie des zu Tode gekommenen Kindes und der verletzten Mutter. "Ihnen spreche ich persönlich und im Namen aller Augsburgerinnen und Augsburger unser ganzes Mitgefühl aus. Wir sind an Ihrer Seite und wir sind bei Ihnen mit all unserer Hilfe, die wir als Stadt geben können“, so

    Dank zollte sie den Ersthelfern, die am Unglücksort anwesend waren und ohne langes Überlegen erste Rettungsmaßnahmen einleiteten: "Dieses Verhalten zeigt, dass Hilfsbereitschaft und Mitmenschlichkeit gelebt werden, wenn es darauf ankommt."

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