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Augsburg: Bau der Bahnhofsplätze in Augsburg startet erst 2023

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Bau der Bahnhofsplätze in Augsburg startet erst 2023

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    Der Bahnhofsvorplatz dient als Baustellen-Lagerfläche.
    Der Bahnhofsvorplatz dient als Baustellen-Lagerfläche. Foto: Bernd Hohlen

    Wenn der Bahnhofstunnel im August 2023 nach zehn Jahren Bauzeit in Betrieb genommen wird, werden Bahnreisende auf dem Weg zum Zug noch jahrelang von Baustellen begleitet werden. Wie Baureferent Gerd Merkle (CSU) jetzt bekannt gab, wird die Stadt erst nach dem Abschluss der Tunnelbauarbeiten mit der Neugestaltung des Innenstadt-Bahnhofsplatzes bzw. dem Neubau des westlichen Bahnhofsvorplatzes zum Thelottviertel hin beginnen können. „Die Leute werden fragen, warum wir es in zehn Jahren Bauzeit für den Tunnel nicht geschafft haben, die Vorplätze herzustellen, aber das liegt daran, dass diese Flächen für die ganze Zeit des Tunnelbaus als Baustelleneinrichtungen benötigt werden“, so Merkle.

    Beim Bahnhofs-Umbau in Augsburg vergehen noch Jahre

    Dass die Neugestaltung der Bahnhofsvorplätze sich noch etwas hinziehen wird, war klar, doch nun steht sicher fest, dass es frühestens 2025 wird, bis die Plätze hergestellt sein werden, und auch das klappt nur, wenn die Stadt das Geld dafür trotz coronabedingt schmalen Haushalts lockermachen kann. Allein das Fahrradparkhaus am westlichen Vorplatz wird etwa 16,6 Millionen Euro kosten.

    In den Jahren nach 2023 sind erst einmal provisorische Fußgängeranbindungen auf beiden Seiten geplant. Ab 2023 werden Bahnreisende das Bahnhofsgebäude immerhin wieder über den Haupteingang betreten können. Auf der Westseite ist ein provisorischer Weg über den Vorplatz bis zum Tunneleingang geplant. Geplant ist folgende Platzgestaltung:

    So soll der Bahnhofsvorplatz auf der Innenstadt-Seite (rechts das Bahnhofsgebäude) nach der Umgestaltung aussehen.
    So soll der Bahnhofsvorplatz auf der Innenstadt-Seite (rechts das Bahnhofsgebäude) nach der Umgestaltung aussehen. Foto: Anne Wall

    Auf dem großen Bahnhofsvorplatz ist eine gepflasterte Fläche vorgesehen, die an den beiden Rändern durch baumbestandene Streifen begrenzt wird. Hier sollen Taxi- und Kurzzeitstellplätze für Autos entstehen (Helio-Seite) bzw. ein großer Fahrradabstellplatz und die Ausfahrtgasse für AVV-Busse vom geplanten Regionalbusterminal (Bohus-Center-Seite). Der Bechteler-Brunnen, der im Zuge der Tunnelbauarbeiten demontiert werden musste, soll auf dem Vorplatz wieder aufgestellt werden.

    Wann die Bahnhofsstraße in Augsburg umgebaut werden soll

    An den Seiten des Platzes sind lange Sitzbänke vorgesehen. Vorgesehen sind auch eine Neugliederung der Viktoriastraße nach dem Wegfall der Straßenbahngleise sowie der Umbau der ersten 100 Meter der Bahnhofstraße (bis Hübnerstraße). „Für das Jahr 2030 plus x ist auch der Umbau der gesamten Bahnhofstraße ein Ziel“, so Merkle. Fußgänger sollten dort mehr Platz bekommen, die Baumreihen wieder vervollständigt werden und die Straße von Verkehr befreit werden. Mit diesem Projekt wäre der Innenstadtumbau im Westen dann abgeschlossen, so Merkle.

    Diesen Platz gab es in der Vergangenheit nicht. Er entsteht am westlichen Ausgang des Bahnhofstunnels zur Rosenaustraße hin, wo aktuell noch Baucontainer stehen und sich auf Höhe des Sebastian-Buchegger-Platzes früher die Böschung der Wertachleite befand. Hier sind ein Wasserspiel unter Bäumen und Sitzstufen geplant. Direkt am Tunnelausgang werden zwei etwa 80 Meter Begrenzungsmauern in den Platz ragen, die Fußgänger und Tram trennen sollen. Das soll verhindern, dass einem Tramfahrer, der aus dem dunklen Tunnel kommt, ein Fußgänger direkt vor die Straßenbahn läuft.

    Zentrales Element ist das neue Fahrradparkhaus mit seiner Bogenarchitektur. Das Parkhaus hat knapp 900 Stellplätze (davon 330 gratis und 550 reserviert und kostenpflichtig) mit einer Fahrradwerkstatt sowie einem Kiosk. Vor allem für Bahnpendler aus Richtung Pfersee/Kriegshaber/Göggingen dürfte die Anbindung interessant sein, weil sich Pendler künftig den Weg durch die Pferseer Unterführung sparen können.

    So soll der westliche Bahnhofsvorplatz zum Thelottviertel hin einmal aussehen (hier die Blickrichtung vom Sebastian-Buchegger-Platz in Richtung Bahngleise). Im Hintergrund ist der westliche Eingang zum Bahnhofstunnel zu sehen.
    So soll der westliche Bahnhofsvorplatz zum Thelottviertel hin einmal aussehen (hier die Blickrichtung vom Sebastian-Buchegger-Platz in Richtung Bahngleise). Im Hintergrund ist der westliche Eingang zum Bahnhofstunnel zu sehen. Foto: Anne Wall

    Fahrradparkhaus am Augsburger Bahnhof soll nicht am Geld scheitern

    Im Obergeschoss des Gebäudes befinden sich Büroräume, die von städtischen Ämtern belegt werden könnten, so Merkle. Damit spare sich die Stadt womöglich Mietkosten an anderer Stelle. Grundsätzlich signalisierte Merkle, dass der Baubeginn 2023 nicht am Geld scheitern solle. Weitere Verzögerungen seien den Bürgern kaum zu vermitteln.

    Für das Fahrradparkhaus ist ohnehin vorgesehen, auf Geld aus der Parkraumrücklage zurückzugreifen. Dies ist ein Sondertopf, der unabhängig vom allgemeinen Haushalt ist. Damit der westliche Vorplatz und das Radparkhaus gebaut werden können, ist es zudem nötig, dass es eine Baugenehmigung für den ersten Bauabschnitt der Straßenbahnlinie 5 gibt. Die Planfeststellung regelt, wo die Straßenbahnen der Linie 3 und der geplanten Linie 5 auf der Westseite des Bahnhofs fahren. Das ist wiederum ausschlaggebend dafür, wie die Gleise auf dem Bahnhofsvorplatz genau liegen werden.

    Noch haben die Stadtwerke keine Unterlagen zur Genehmigung eingereicht. Zuletzt favorisiert wurde die Linienführung über die südliche Rosenaustraße (stadtauswärts) bzw. über die Perzheim-/Hörbrotstraße (stadteinwärts). Die Prüfung der Unterlagen durch die Regierung von Schwaben dürfte je nach Zahl der Einwendungen etwa ein Jahr dauern.

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