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Augsburg: Autokorso von Corona-Gegnern behindert Verkehr in Augsburg

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Autokorso von Corona-Gegnern behindert Verkehr in Augsburg

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    Am Plärrer versammelten sich die Teilnehmer der Corona-Protestaktion. In einem Autokorso ging es später durch das Stadtgebiet.
    Am Plärrer versammelten sich die Teilnehmer der Corona-Protestaktion. In einem Autokorso ging es später durch das Stadtgebiet. Foto: Michael Hochgemuth

    Dass Gegner der Corona-Politik ihren Protest gegen die Regelungen auf der Straße kundtun, ist in Augsburg nicht neu. Im Vorjahr gab es mehrere Aktionen, die fast immer am Plärrergelände ihren Anfang nahmen. Es gab allerdings auch andere Veranstaltungsorte. Mitunter zogen die Teilnehmer zu Fuß durch die Innenstadt. Die Kritik geht im Jahr 2021 weiter. Neu ist allerdings die Form, wie der Protest organisiert wird. Die Bewegung "Grundrechte wahren" setzt nun auf Autofahrten. Weit mehr als 300 Autofahrer beteiligten sich am Sonntagnachmittag an der Aktion. Die Polizei war mit einem großen Aufgebot im Einsatz, um den Verkehr zu regeln. Es kam in den Nachmittagsstunden zu massiven Behinderungen.

    Die Route führte wieder durch große Teile des Stadtgebiets, auch Stadtbergen wurde angefahren. Treffpunkt war wie bei früheren Aktionen das Plärrergelände. Hier sammelten sich die Gegner der Corona-Politik. Die Vorgaben der Polizei für die Organisation des Autokorsos waren vorher bestimmt worden. 300 Fahrzeuge waren vom Veranstalter angemeldet worden. Gefahren wurde in zwei Schichten. 150 Autofahrer reihten sich für die erste Tour ein. Die Fahrer mussten keine Maske tragen, Beifahrer wurden angewiesen, einen Mund-Nasen-Schutz aufzusetzen.

    Corona-Botschaften stehen auf Fahrzeugen

    Viele Teilnehmer hatten ihre Fahrzeuge mit Corona-Botschaften versehen. "Freiheit, keine Diktaktur", war ebenso zu lesen wie "Wer schweigt, stimmt zu" oder "Regierung hat versagt". Man stelle die Verhältnismäßigkeit der Corona-Maßnahmen grundsätzlich infrage, sagen die Initiatoren über den Anlass für die Aktion. Gefordert werde daher ein "Stopp des Hygienewahnsinns".

    Viele Teilnehmer hatten ihre Fahrzeuge mit Corona-Botschaften versehen.
    Viele Teilnehmer hatten ihre Fahrzeuge mit Corona-Botschaften versehen. Foto: Michael Hochgemuth

    Angemeldet hatte die Versammlung Esther Barth aus Diedorf. Gemeinsam mit Alexander Lindner, einem bekannten Kopf der Anti-Corona-Bewegung in Augsburg, erläuterte sie, warum man nun auf das Auto als Demonstrationsmittel setze. "Es geht vor allem um den Infektionsschutz", sagte Esther Barth. Abstände, die bei den Protestaktion eingefordert werden, ließen sich leichter einhalten. Zudem sei es Winter. Auch in anderen Städten seien mit Autokorsos gute Erfahrungen gemacht worden, um auf das Anliegen der Bewegung aufmerksam zu machen. Im Übrigen seien bei den Protestmärschen manche Personen ausgebremst worden, weil sie schlecht zu Fuß seien oder andere Einschränkungen hätten.

    Viele Teilnehmer des Autokorsos in Augsburg kommen von außerhalb

    Die Teilnehmer der Protestaktion am Sonntag kamen weit über die Augsburger Stadtgrenzen hinaus, wie an den Kennzeichen vieler Fahrzeuge abzulesen war. Aus Ulm, Donauwörth, Landsberg, Mindelheim und Stuttgart reisten Demonstranten an, die sich wegen des schlechten Wetters auch am Sammelpunkt Plärrer kaum im Freien aufhielten. Namentlich wollte sich kein Befragter zitieren lassen. "Ich hatte schon Ärger mit dem städtischen Ordnungsamt", sagte ein Mann. Wie der gegenwärtige Lockdown gehandhabt werde, sei für sie nicht mehr nachvollziehbar, betonte eine Frau mittleren Alters: "Wir haben in der Anfangszeit der Corona-Pandemie Solidarität gezeigt. Aber wo bleibt jetzt die Solidarität mit Friseuren und Gastronomen?" Die Regelungen gingen ihrer Ansicht nach viel zu weit.

    Dass es künftig weitere Autokorsos geben werde, schlossen die Veranstalter nicht aus. Die hohe Resonanz zeige, wie die Stimmungslage einzuschätzen sei. Für einige Autofahrer, die nicht an der Protestaktion teilnahmen, gab es wohl ein böses Erwachen. Da am Sonntag vor Beginn der Veranstaltung ein Parkverbot auf dem Plärrer bestand, wurden widerrechtlich geparkte Fahrzeuge abgeschleppt.

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