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Augsburg: Augsburgs Gaswerkareal ist bald bereit für die Besucher

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Augsburgs Gaswerkareal ist bald bereit für die Besucher

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    Max Kienle und  Julien Kneuse le Ray gestalten das Festival-Gelände von Modular. Ihre Aufbauten werden den ganzen Gaswerksommer zu sehen sein.
    Max Kienle und Julien Kneuse le Ray gestalten das Festival-Gelände von Modular. Ihre Aufbauten werden den ganzen Gaswerksommer zu sehen sein. Foto: Silvio Wyszengrad

    Modular-Festle, Sommer am Kiez, Kulturbühne und Sport – in den kommenden Wochen steht auf dem Gelände des Oberhauser Gaswerks vieles auf dem Programm. Im vergangenen Jahr war das Areal dagegen etwas aus dem Blickwinkel gerückt: Open-Air-Veranstaltungen waren genauso abgesagt wie die Aufführungen des Staatstheaters. Die Gastronomie war geschlossen. Die veranstaltungslose Zeit während der Pandemie wurde offenbar aber genutzt, um das Gelände weiterzuentwickeln. Aufgrund der corona-bedingten Schließungen kamen die Stadtwerke Augsburg (swa) sogar schneller voran als gedacht.

    „Weil seit einem Jahr keine Veranstaltungen stattfinden konnten, haben wir die Arbeiten für das Außengelände und die Grünanlagen vorgezogen und konnten so die Entwicklung schneller vorantreiben als geplant“, sagt Stadtwerke-Sprecher Jürgen Fergg. Die Festivalfläche zwischen Scheibengasbehälter und Reinigergebäude ist nun fertig und wartet auf ihren Einsatz. Hier können einmal Konzerte für 10.000 Besucher stattfinden – aufgrund der Corona-Pandemie wird vorerst aber nur ein Bruchteil der möglichen Gäste auf das Gelände gelassen – etwa für das Modular-Festle, das Jugendfestival des Stadtjugendrings, das dort von 9. bis 11. Juli in einer deutlich verkleinerten Form stattfinden wird.

    Das Festle soll zumindest etwas ans Augsburger Modular-Festival erinnern

    Festivalleiter Patrick Jung ist am Freitag auf dem Gelände und verfolgt, wie ehrenamtliche Mitarbeiter mit der Gestaltung des Geländes beginnen. Die Aufbauten werden während der gesamten Zeit des Gaswerksommers – vom 3. Juni bis 11. Juli – zu sehen sein. „Wir sind sehr, sehr froh, dass das Kulturreferat uns in den Gaswerksommer integriert hat“, sagt er. Die Kultur komme so wieder in Bewegung. „Es hat nun doch eine lange Durststrecke ohne Veranstaltungen gegeben. Mit dem Festle können wir zumindest ein Stück weit an das Festival andocken.“ Das Festle werde auf dem Gelände in zwei Bereiche unterteilt: Ein Bereich – eine Fläche mit Biergarten, kleiner Bühne und verschiedenen Mitmach- und Gastro-Ständen – wird umsonst zugänglich sein. Auf einer anderen Fläche wird es ebenfalls Bühnenprogramm geben. Der Eintritt werde laut Veranstalter zu moderaten Eintrittspreisen gewährt. Der Stadtjugendring hofft, dass im Juli 250 Besucher pro Tag und Geländebereich möglich sein werden.

    Neben dem Festle wird es verschiedene kulturelle Veranstaltungen wie Poetry-Slam, Schauspiel, DJ-Sets und Konzerte geben. Auf der Aktivwiese präsentieren sich Augsburger Vereine: Es wird Sportmöglichkeiten für Kinder und Erwachsene geben, wie etwa Bouldern, Bogenschießen, Fußball-Dart oder Rugbywurf. Die Stadt setzt beim Gaswerksommer auf verschiedene gastronomische Anbieter. Die Kulturbühne wird vom Ofenhaus am Gaswerk betreut. An dem Lokal ist der Biergarten mit umliegender Außenfläche ebenfalls fertig geworden.

    Gastronomie aus dem Gaswerk-Areal wird eine Herausforderung

    Betreiber Tobias Emminger ist diesen Freitag in die Biergarten-Saison gestartet. „Das wird nach so einer langen Pause eine große Herausforderung für uns werden“, sagt er. Zunächst werden sie donnerstags, freitags und samstags öffnen. Er freut sich auf das Programm der kommenden Wochen. „Das ist eine tolle Starthilfe für Künstler und Bands. Eine super Idee der Stadt, die uns auch hilft, weil wir dort Getränke verkaufen.“

    Gerade im Außenbereich haben die Stadtwerke viele Arbeiten angegangen. Doch auch in den Gebäuden gibt es Fortschritte: Das Portalgebäude wird im Herbst fertig. Dort sind laut Angaben der Stadtwerke bereits 80 Prozent der Flächen an Unternehmen der Kultur und Kreativwirtschaft vermietet. Derzeit wird außerdem an Apparatehaus und Kühlergebäude gearbeitet, die beide dieses Jahr fertig werden sollen und dann für Veranstaltungen genutzt werden können. Fergg: „Außerdem sanieren wir gerade den Sockel des Scheibengasbehälters. Ab November soll dieser riesige runde Raum unter dem Scheibengasbehälter ebenfalls für Veranstaltungen zur Verfügung stehen.“

    Die Musikbox soll einmal Platz für 50 Bandübungsräume bieten

    Auf dem Gaswerkareal entstanden in den vergangenen Jahren im neu sanierten Ofenhaus eine Interimsspielstätte fürs Theater sowie neue Räume für die Künstler und ein Parkhaus. Künstler, Frauen und Männer aus der Kreativbranche und auch Musiker sollen in verschiedenen weiteren Bereichen eine Unterkunft finden. Demnächst beginnen die Bauarbeiten für die Musikbox. Dieser Neubau soll Platz für 50 Bandübungsräume im Bereich der ehemaligen westlichen Werkstätten bieten. Die Stadtwerke rechnen mit der Eröffnung in der ersten Hälfte des kommenden Jahres – voraussichtlich im April.

    Mit einer zweiten Gastronomie wollen die Stadtwerke (swa) das Gelände zusätzlich beleben. Ende April wurde die Garage ausgeschrieben. Durch eine größere gastronomische Vielfalt solle das Gelände für Besucher, aber auch für die ansässigen Künstler und Unternehmen attraktiver werden, so Stadtwerke-Geschäftsführer Alfred Müllner. Es wird ein Projektpartner gesucht, der den Betrieb und eventuell auch Teile der nötigen Umbauarbeiten übernehme. Stefan „Bob“ Meitinger bekundete sein Interesse an der Gastronomie bereits öffentlich. Eine Entscheidung habe es aber bislang noch nicht gegeben. Das Auswahlverfahren laufe noch, heißt es vonseiten der swa. „Es haben sich über zehn Interessenten gemeldet, diese haben jetzt die Möglichkeit, bis Mitte Juni ein Konzept vorzustellen“, so Fergg.

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