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Augsburg: "Augsburger Weg": Unternehmerkreis fordert Ende des Lockdowns

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"Augsburger Weg": Unternehmerkreis fordert Ende des Lockdowns

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    Der Unternehmerkreis "Zukunft in Not" hat vor wenigen Tagen auf dem Augsburger Rathausplatz auf die finanziellen Nöte der Augsburger Betriebe hingewiesen.
    Der Unternehmerkreis "Zukunft in Not" hat vor wenigen Tagen auf dem Augsburger Rathausplatz auf die finanziellen Nöte der Augsburger Betriebe hingewiesen. Foto: Silvio Wyszengrad

    Mehr als 300 Unternehmer aus Augsburg und der Region haben sich Ende letzten Jahres zum „Unternehmerkreis Zukunft in Not“ zusammengeschlossen. Mittlerweile sind es rund 500 Betriebe, die sich in diesem Bündnis engagieren und damit auf ihre Nöte in der Corona-Krise - ausgelöst durch den Lockdown - hinweisen.

    Zuletzt hatten die Mitglieder des Bündnisses auf dem Rathausplatz große Plakate und Banner aufgerollt und darauf ihre finanzielle Notlage beschrieben. Nun legten sie nach: In einem persönlichen Gespräch mit Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) sowie den Landräten Klaus Metzger (Landkreis Aichach-Friedberg) und Martin Sailer (Landkreis Augsburg) forderten sie am Donnerstag die Öffnung aller Unternehmen auf Basis der Hygienekonzepte vor dem Lockdown-Light.

    Unternehmer wollen lokales Öffnungsszenario für Augsburg

    „Wir sind schockiert, was am Mittwoch passiert ist und wie man mit Inzidenzzahlen spielt“, kommentiert Bündnis-Sprecher Stefan Ehle die Verlängerung des Lockdowns - mit Ausnahme für Frisöre, die ab dem 1. März wieder öffnen dürfen. Stattdessen will der Unternehmerkreis einen Sonderweg, den „Augsburger Weg“ einschlagen, also Maßnahmen erreichen, die der Lage in der Stadt und der Region gerecht würden.

    Hierfür hat die Spitze des Unternehmerkreises die Politik aufgefordert Zahlen vorzulegen, wo Infektionen stattfinden, welche Unternehmen besonders betroffen sind und wie die Infektionsketten verlaufen. „Diese Zahlen sind grundlegend, um entsprechende Konzepte für lokale Öffnungsszenarien erarbeiten zu können“, sagt Ehle. Die Politik könne diese bislang aber nicht liefern. Ehle dazu: „Das kann ich nicht nachvollziehen, wo sich doch unter anderem im Restaurants und beim Frisör jeder Kunde in eine Liste eintragen musste.“

    Die Vertreter des Unternehmerkreises, zu denen unter anderem die Bäckerei Balletshofer, die Tanzschule Trautz & Salmen, Feinkost Kahn oder das Hotel Maximilian’s gehören, wünschen sich zudem ein Bekenntnis der Politik zum Standort. „Besondere Ereignisse erfordern besondere Maßnahmen“, erklärt Ehle. Der Unternehmerkreis könnte sich unter anderem vorstellen, in Augsburg Geschäfte zu öffnen und dann extra Einkaufszeiten für Senioren und Risikogruppen einzurichten, um sie entsprechend zu schützen. „Es kann doch nicht sein, dass wir weiter machen wie bisher und, um Risikogruppen zu schützen, die Wirtschaft ruinieren.“

    Bündnis-Sprecher fordert Lokalpolitiker auf, mutig zu sein

    Das Gespräch mit Vertretern der Lokalpolitik sei mit großem gegenseitigen Respekt und Verständnis verlaufen. „Ich hatte auch den Eindruck, die Gesprächspartner sind einem Augsburger Weg nicht abgeneigt, können aber aufgrund geltender Vorgaben nicht anders agieren“, so Ehle. Hier sei Mut gefragt, um München die Stirn zu bieten. Möglichst bald sollen daher die Gespräche fortgesetzt werden.

    Unterdessen hat Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier versichert, dass die Wirtschaftshilfen schneller und unbürokratischer ausbezahlt werden sollen. Auch der CSU-Abgeordnete Volker Ullrich hatte das jüngst vom Minister gefordert. Bislang, so berichten auch viele Augsburger Firmen und Betriebe, seien bei ihnen keine Hilfen oder nur Abschlagszahlungen angekommen. Auch im Unternehmerkreis, erzählen die Sprecher, gebe es viele „herzzerreißende Schicksale“ und Betriebe, die kurz vor einer Insolvenz stünden.

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