Das Schwabencenter gehört seit einigen Tagen dem Augsburger Immobilienunternehmen Solidas. Solidas-Geschäftsführer Anton Kopp bestätigte auf Anfrage entsprechende Informationen unserer Redaktion.
Der bisherige Eigentümer, die von der Suttgarter Nanz-Stiftung eingesetzte Objektgesellschaft SCA, hat sich demnach vom Schwabencenter getrennt. „Wir stehen noch am Anfang, was ein Konzept betrifft“, sagt Kopp weiter. Man werde demnächst mit Stadt und Mietern in Kontakt treten.
Wie berichtet, zieht sich die Sanierung des Einkaufszentrums aus den 1970er-Jahren seit Jahren hin. Mit einem Projektentwickler erstellte Nanz ein Sanierungskonzept, das einen großflächigen Umbau der Ladenpassage und einen Erweiterungsbau im Süden vorsah. Allerdings wurde das Projekt immer wieder verschoben.
Zuletzt hieß es, dass das Konzept aufgrund gestiegener Baupreise und der schwierigeren Situation im Einzelhandel überdacht werde. Gleichzeitig wurde bekannt, dass mit Edeka und Rossmann zwei Ankermieter das Center verlassen werden. Die Einkaufspassage ist seit Jahren zunehmend von Leerständen geprägt.
Schwierigkeiten sind bekannt
Kopp sagt, man wisse um die Schwierigkeiten der Passage und einer Revitalisierung. Man werde möglicherweise Teile des bisherigen Konzepts übernehmen, aber dieses nicht eins zu eins umsetzen. Vermutlich werde man sich Gedanken darüber machen müssen, in welcher Größenordnung die Passage wirtschaftlich betrieben werden könnte. „Wir wissen, dass viele Leute verunsichert sind und wollen zügig ein Konzept entwickeln und vorstellen“, sagt Kopp.
Solidas hat in Augsburg aktuell mehrere Projekte am Laufen: Neben einem Gewerbehof für Handwerksbetriebe in Lechhausen sind die Bebauung des ehemaligen Cema-Geländes und des früheren Zeuna-Stärker-Areals die größten Projekte. Bei den beiden Wohnprojekten in Oberhausen sollen insgesamt um die 1100 Wohnungen entstehen.
Vom Schwabencenter-Eigentümerwechsel nicht betroffen sind die drei Hochhäuser des Schwabencenters. Diese gehören den Wohneigentümergemeinschaften. Bei den Bewohnern aus den Hochhäusern und aus dem Umfeld machte sich zuletzt zunehmend Verunsicherung breit. Gerade ältere Bewohner seien auf Supermarkt, Drogerie und andere Geschäfte im Haus angewiesen, um sich versorgen zu können, so die Klage.
Aktion für Anwohner
Um auf die Situation aufmerksam zu machen, lädt das Begegnungszentrum „Wohnzimmer im Schwabencenter“ am kommenden Samstag zu einer Aktion ein unter dem Motto „5 vor 12“. „Wir leben hier, wir kaufen hier ein, wir treffen uns hier – also brauchen wir hier auch eine Zukunft“, so Sabine Pfister vom Begegnungszentrum, das in einem ehemaligen Ladenlokal untergebracht ist.
Um 11.55 Uhr seien Bewohner des Herrenbach aufgerufen, zu kommen, um zu demonstrieren, wie wichtig ihnen das Schwabencenter ist.
Lesen Sie dazu den Kommentar: Schwabencenter: Auf die Schnelle geht nichts voran
In unserem Podcast "Augsburg, meine Stadt" hören Sie, wie sich Einzelhandel und Gastronomie in Augsburg entwickeln: