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Augsburg: Augsburg will das Bewohnerparken in der Innenstadt ausweiten

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Augsburg will das Bewohnerparken in der Innenstadt ausweiten

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    Die Stadt Augsburg denkt darüber nach, das  Bewohnerparken unter anderem im Thelottviertel anzuwenden.
    Die Stadt Augsburg denkt darüber nach, das Bewohnerparken unter anderem im Thelottviertel anzuwenden. Foto: Silvio Wyszengrad

    Die Stadt plant angesichts höherer Auto-Zulassungszahlen und mehr Einpendlern eine Ausdehnung des Bewohnerparkens. Bisher sind die Innenstadt mit Jakobervorstadt, das Stadtjäger- und das Bismarck- mit Teilen des Antonsviertels als Bewohnerparkzonen ausgewiesen. Dort ist ein Bewohnerparkausweis Voraussetzung, um sein Auto ohne Parkschein oder Parkscheibe abstellen zu dürfen. Teils sind Parkplätze auch ausschließlich Anwohnern vorbehalten.

    Nun will die Stadtverwaltung prüfen, inwieweit im Thelottviertel Bewohnerparken eingeführt werden könnte. Hintergrund ist, dass mit der Öffnung des Bahnhofstunnels 2023 befürchtet wird, dass Bahnpendler das Thelottviertel tagsüber als eine Art Park-and-Ride-Anlage nutzen könnten. Auch für weitere Viertel, die aber noch nicht näher benannt sind, soll der Bauausschuss des Stadtrats diese Woche den Weg für Untersuchungen frei machen.

    Mehr Autos und Pendler machen Bewohnerparken notwendig

    Bisher hatte die Stadt eine Ausdehnung abgelehnt, unter anderem mit der Begründung, dass Fremdparker dann einfach aufs Nachbarviertel ausweichen würden und ein Verdrängungsprozess in Gang komme. Auch Gewerbetreibende würden benachteiligt. Zuletzt wies die Stadt 2007 ein neues Gebiet aus.

    Mit dem Beschlussvorschlag legt das Baureferat nun ein Stück weit eine Kehrtwende hin. Der Parkdruck steige in manchen Vierteln zunehmend, weil Pendler von Auswärts hier parken und in der Stadt immer stärker nachverdichtet werde, so die Begründung. Besonders betroffen seien Viertel, die an bestehende Bewohnergebiete angrenzen. Die Stadt München reagierte schon vor Jahren auf die Entwicklung, indem sie das Bewohnerparken großräumig ausdehnte.

    Parkplatznot: Vor allem Altbaugebiete in Augsburg sind betroffen

    Die Parkplatznot in Augsburg steigt seit Jahren, was unter anderem daran liegt, dass die Zahl der zugelassenen Autos immer weiter steigt. Anfang 2020 waren es 138.000 zugelassene Pkw (469 Autos pro 1000 Einwohner). Das sind 20 Prozent mehr als zehn Jahre zuvor. Zahlen für 2021 liegen noch nicht vor. Den steigenden Parkdruck bekommen vor allem Altbaugebiete zu spüren, denn dort waren zur Zeit des Baus Tiefgaragen bzw. ein Stellplatznachweis noch keine Vorschrift. Bei Neubauten sind 1,1 Stellplätze pro Wohnung vorgeschrieben, wobei die Stadt in manchen Neubauquartieren unter diesen Schlüssel gehen möchte, wenn sie gut an den Nahverkehr angeschlossen sind und alternative Mobilitätskonzepte (Carsharing, Leihräder oder übertragbare Nahverkehrsabos) vorhanden sind.

    Von der SPD kam schon vor einigen Jahren die Forderung, das Bewohnerparken versuchsweise auf Oberhausen, Lechhausen und das Hochfeld auszudehnen. Neben der grundsätzlichen Parkplatznot wolle man damit auch das Problem von parkenden Kleintransportern angehen, so die Sozialdemokraten zur Begründung.

    Für die Erbauer der Altstadt waren Parkplätze kein Thema

    Insgesamt hat die Stadt mehr als 8200 Bewohnerparkausweise (30 Euro im Jahr) im Umlauf - eine Garantie auf einen Stellplatz ist ein Ausweis aber nicht. In manchen Vierteln kommt ein Parkplatz auf drei ausgegebene Bewohnerparkausweise. Betroffen sind Viertel mit älteren Gebäuden - für die Erbauer der Altstadt waren Autoparkplätze logischerweise kein Thema, und nur vereinzelt wurden so genannte Quartiersgaragen nachträglich eingebaut.

    Um zu untersuchen, ob ein Viertel auch rechtlich fürs Bewohnerparken in Frage kommt, rechnet die Stadt mit Kosten von etwa 50.000 Euro. Dazu muss unter anderem gezählt und gemessen werden, wie viele Parkvorgänge es in einem Viertel gibt und wie lange die Autos dann stehen.

    Lesen Sie dazu den Kommentar: Bewohnerparken hilft nur, wenn es für weniger Autofahrten sorgt

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