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Augsburg: Augsburg will alle Schulen umzäunen

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Augsburg will alle Schulen umzäunen

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    Das Rudolf-Diesel-Gymnasium wird momentan saniert und soll nach Abschluss der Bauarbeiten einen Zaun bekommen. Auch an anderen Schulen steht das Thema an.
    Das Rudolf-Diesel-Gymnasium wird momentan saniert und soll nach Abschluss der Bauarbeiten einen Zaun bekommen. Auch an anderen Schulen steht das Thema an. Foto: Kay Nietfeld, dpa (Symbolbild)

    Die Stadt will künftig alle Schulen, die keinen abgeschlossenen Pausenhof haben, einzäunen. Das gab Bildungsreferent Hermann Köhler (CSU) am Dienstag bekannt. Zwar ist eine Umfriedung an den Schulen in Augsburg die Regel, es gibt aber eine Reihe von Gebäuden vor allem aus den 60er und 70er Jahren, die keinen Zaun haben. Unter anderem zählen die Bleriot-Schule im Univiertel und das Diesel-Gymnasium, das zum Abschluss der laufenden Sanierung einen Zaun bekommen wird, dazu.

    Stadtplanerisch wurden die Schulen damals als Bestandteil des Quartiers gesehen, der allen offen stehen sollte – eine Philosophie, die im Prinzip auch heute noch gilt. Allerdings würden Anspruch und Wirklichkeit mitunter nicht mehr gut zusammenpassen, so Oberbürgermeister Kurt Gribl (CSU) mit Blick auf Probleme mit Vandalismus. Mitunter sei schon absehbar, dass es Beschwerden aus der Nachbarschaft geben werde, wenn etwa Wege länger würden, so Köhler. In der Abwägung gehe aber die Sicherheit für die Schüler vor.

    Einzäunung der Schulen wohl schon länger geplant

    Auch wenn die Ankündigung vier Wochen nach dem Vorfall an der Wittelsbacher Grundschule kommt, bei dem ein 21-Jähriger laut Ermittlungen der Polizei ein neunjähriges Mädchen auf der Toilette vergewaltigen wollte, betont die Stadt, dass es keinen direkten Zusammenhang gebe. Die Einzäunung sei schon länger geplant gewesen. Allerdings habe man nach dem Vorfall nochmal die Sicherheit an den Schulen unter die Lupe genommen.

    Ein Teil der Augsburger Schulen ist wie berichtet schon seit längerem für schulfremde Personen geschlossen. Wer kein Schüler ist und dort reinwill, muss klingeln. Nicht alle Schulen setzen aber auf dieses Konzept. An der Wittelsbacher Schule setzt man laut Köhler weiter auf offene Türen. „Durch die Offenheit ist an der Schule ein Vertrauen entstanden, das mit dazu beigetragen hat, dass der Vorfall so und nicht noch schlimmer abgelaufen ist“, so Köhler. Eine Mitschülerin der Neunjährigen hatte Schreie gehört und daraufhin einen Lehrer alarmiert.

    Auch in der Realität müsse man hinterfragen, ob abgeschlossene Schulen nicht eine „trügerische Sicherheit“ böten. Er selber habe schon erlebt, dass er an abgeschlossenen Schulen von Schülern ohne jede weitere Frage eingelassen wurde, obwohl er aus deren Sicht ein Fremder gewesen sei.

    Neben bautechnischen Voraussetzungen spiele im Gesamtpaket eine Rolle, wie man der Schule auf sozialer Ebene mit dem Thema Sicherheit umgehe. „Wie reagiert man auf fremde Personen im Gebäude, wie ist die Kommunikation, wo sind in der Pause Aufsichtspersonen? Auch diese Abläufe müssen stimmen“, so Köhler.

    Grundsätzlich sind Schulen für ihr Sicherheitskonzept selbst verantwortlich und erarbeiten dies zusammen mit der Polizei.

    Lesen Sie dazu auch: Nach Missbrauch auf Schultoilette: Wie sicher sind unsere Schulen?

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