Hochgespannt waren die Erwartungen, als vor zwanzig Jahren das erste bahnbrechende Dokument katholisch-lutherischer Übersteinstimmung in Augsburg unterzeichnet wurde. „Wir konnten das Wehen des Heiligen Geistes geradezu spüren. Er verband uns“, erinnerte sich der damalige evangelische Regionalbischof Ernst Öffner bei der Reformationsfeier in St. Anna an die Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre. Aber hat sie zu weiteren Fortschritten im ökumenischen Miteinander der Kirchen geführt? Öffner bilanzierte nüchtern: Die von vielen erhofften Verbesserungen seien kaum gekommen. Trotzdem wollte er ebenso wenig wie drei andere Zeitzeugen am Donnerstagabend in St. Anna von einem Endpunkt sprechen.
Augsburg