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Augsburg: Augsburg hilft dem krebskranken Nikolai

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Augsburg hilft dem krebskranken Nikolai

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    Der zwölfjährige Nikolai wird in Augsburg weiterbehandelt – dank vieler Spenden.
    Der zwölfjährige Nikolai wird in Augsburg weiterbehandelt – dank vieler Spenden. Foto: Alena Gerasimova

    Viele Augsburger hat das Schicksal des krebskranken russischen Jungen Nikolai Gerasimov sehr bewegt. Ein Bericht unserer Zeitung über den Zwölfjährigen, dessen Familie das Geld für die medizinische Behandlung ausgegangen ist, löste vor elf Tagen eine riesige Spendenwelle aus. Es ging um 64000 Euro. Finanziell kann die Familie nun aufatmen. Dank vieler hilfsbereiter Augsburger ist das Geld auf einem Konto eingegangen, das der Bunte Kreis zur Verfügung gestellt hatte. „Wir sind

    "Wir können unser Glück kaum fassen"

    Zu den vielen Menschen, die spontan halfen, gehört der bekannte Augsburger Unternehmer Ignaz Walter. Er nahm Kontakt mit Nikolais Mutter Alena Gerasimova auf. Bei einem Besuch sicherte er finanzielle Unterstützung zu und bat Freunde, ebenfalls zu spenden. „Als ich den AZ-Bericht über den Jungen las, hat mich das sehr berührt“, sagt er. Für Walter war auf der Stelle klar: „Die Rettung Nikolais darf nicht am Geld scheitern.“ Der Unternehmer will der Familie nicht nur finanziell, sondern auch mit Rat und Tat zur Seite stehen.

    So wie Ignaz Walter dachten viele Augsburger. „Wir sind überwältigt von so viel Hilfe und können unser Glück kaum fassen“, freut sich Wladimir Unruh. Nikolais Mutter kennt er seit ihrer gemeinsamen Jugend in einem Dorf bei der sibirischen Stadt Omsk. Dort lebt Alena Gerasimova mit ihrem Jungen, der bis März vorigen Jahres ein fröhliches, glückliches Kind war. Bis er plötzlich starke Schmerzen in der Brust spürte. Die Ärzte stellten einen bösartigen Knochentumor an einer Rippe fest. Er bekam eine Chemotherapie. Doch die Behandlung schlug nicht richtig an. Die Mutter suchte nach Spezialisten in Deutschland. Der Zwölfjährige wurde schließlich in Münster operiert.

    Es sah so aus, als müsste der Junge seine Chemo abbrechen

    Seit September wird Nikolai, der gute Heilungschancen hat, von Krebsspezialisten am Augsburger Klinikum betreut. Dort bekam er eine Chemo. Im Verlauf der Behandlung, bei der sehr starke Medikamente eingesetzt werden müssen, kam es zu Komplikationen. Nikolai wurde auf der Intensivstation ins künstliche Koma versetzt. Dort blieb er fast einen Monat. Für die Familie entstanden zusätzliche Kosten in Höhe von 64.000 Euro. Ursprünglich waren für die Behandlung in Deutschland 70.000 Euro veranschlagt gewesen, Geld, das die Familie in Russland zusammenbekommen hatte – durch Spenden und Hilfe mehrerer Organisationen. Alena Gerasimova war verzweifelt. So viel Geld konnte sie nicht mehr auftreiben. Als Angestellte der Stadt Omsk verdient sie etwa 300 Euro im Monat. Es sah so aus, als ob Nikolai seine Chemo würde abbrechen müssen. Dank der schnellen Hilfe vieler Augsburger (auch in Omsk wurden noch einmal Spenden gesammelt) wird es nun weitergehen. Nikolai kann die Chemotherapie fortsetzen, noch drei Monate bleibt er in Augsburg voraussichtlich in medizinischer Behandlung.

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