Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg
Icon Pfeil nach unten

Augsburg: Augsburg feiert auf Japanisch

Augsburg

Augsburg feiert auf Japanisch

    • |
    Oberbürgermeister Kurt Gribl und seine Frau Sigrid im Kreis einiger Gäste aus Amagasaki und Nagahama. Die Partnerschaft zwischen den beiden japanischen Städten und Augsburg besteht seit 60 Jahren.
    Oberbürgermeister Kurt Gribl und seine Frau Sigrid im Kreis einiger Gäste aus Amagasaki und Nagahama. Die Partnerschaft zwischen den beiden japanischen Städten und Augsburg besteht seit 60 Jahren. Foto: Stadt Augsburg

    Ein bisschen war das am Freitag so wie bei einer großen Familienfeier: Für einen oder zwei Tage kommen alle zusammen, und sei es aus noch so entlegenen Gegenden, um zu feiern, zu reden, zu erinnern. All das tun derzeit auch viele Augsburger mit ihren Gästen aus den japanischen Partnerstädten Amagasaki und Nagahama. Seit 60 Jahren sind die drei Kommunen hoch offiziell miteinander "verbandelt" - eine lange Zeit, vor allem, wenn man die große Distanz in Betracht zieht.

    Zum Auftakt der Feier gab es am Freitag einen Festakt im Goldenen Saal mit mehreren hundert Gästen. Augsburgs gute Stube war mit Bonsai-Bäumchen dekoriert, Sigrid Gribl, die Frau von Oberbürgermeister Kurt Gribl, trug zum schwarzen Kleid einen bunten Obi-Gürtel und die weiblichen Besucher aus Japan sahen in ihren Kimonos ebenfalls bezaubernd aus. Selbst OB

    Beim Fest in Nagahama vor zehn Jahren gab es einen Taifun

    "Eine Freundschaft, die so lange gehalten hat, hält auch das aus", sagte er augenzwinkernd und erinnerte gleich noch an das 50-jährige Bestehen der Städtepartnerschaft. "Das hatten wir in Nagahama gefeiert, doch das Fest musste wegen eines Taifuns verschoben werden", erzählte Gribl. Das alles seien Anekdoten, die man sich gut und gerne in 40 Jahren, zum 100. Jubiläum, erzählen könne.

    Die Städtefreundschaft geht auf die Initiative von Magokichi Yamaoka zurück, Chef der der Yanmar Diesel Werke in Amagasaki und Nagahama. Er war ein großer Verehrer des Werks von Rudolf Diesel. Aus Anerkennung und Dank stiftete er einst den Rudolf-Diesel-Gedächtnishain im Wittelsbacher Park und sorgte dafür, dass die Verbindung zwischen seinen japanischen Heimatstädten und Augsburg, die auch auf einer wirtschaftlichen Zusammenarbeit beruhte, auf solide Beine gestellt wurde. Sein Enkel, Takehito Yamaoka, ist zum 60. Jubiläum mit nach Augsburg bekommen. Am Freitag besuchte er die einstige Wirkungsstätte Diesels: Die MAN samt ihres Museums und der Ausbildungsstätte. "Vor allem von der Art der Ausbildung in Deutschland bin ich zutiefst beeindruckt", gestand er am Freitagabend beim Festakt.

    Was den 60. Geburtstag in Japan besonders macht

    Die Gäste konnten im Goldenen Saal einiges lernen. Zum Beispiel, dass der 60. Geburtstag in Japan etwas Besonderes ist: Eine Lebensphase wird abgeschlossen, eine neue mit neuen Erfahrungen kann beginnen. "Wir feiern das in Japan stets groß", verriet Kazumi Inamura, Oberbürgermeisterin von Amagasaki. Ein Austausch zwischen zwei Ländern, sagte sie, bedeute nicht nur, eine andere Kultur kennen zu lernen, sondern auch sich selbst.

    Dass Japaner Humor haben, bewies Yuji Fujii, Oberbürgermeister von Nagahama: Er überreichte OB Kurt Gribl den Prospekt einer Firma, die Glasskulpturen herstellt. "Dafür ist Nagahama bekannt", betonte er, weshalb man Gribl eine solche Skulptur schenken wolle. Nur: Sie sei noch nicht fertig, weshalb erst einmal der Prospekt überreicht wurde.

    Musikalisch umrahmt wurde der Festakt von Schülern des St. Stephan Gymnasiums sowie der Amagasaki Sosei Senior Highschool und der Amagasaki Municipal High School sowie dem Ensemble brasspur. Und natürlich spiegelte sich die Partnerschaft später auch beim Empfang wider: Zu essen gab es Gulasch mit Spätzle oder Reis mit einer Gemüse-Curry-Soße.

    Am Sonntag wird übrigens weitergefeiert: Dann findet im Botanischen Garten das japanische Frühlingsfest der Deutsch-Japanischen Gesellschaft statt. Zwischen 10 und 16 Uhr gibt es japanische Kunst und Kultur zu erleben. Unter anderem tritt die Frauenmusikgruppe Mangekyo auf, die das traditionelle japanische Instrument Taishogoto spielt. Zusammen mit seinen Amtskollegen aus den Partnerstädten wird Oberbürgermeister Kurt Gribl das Fest um 11.45 Uhr mit dem Sake-Fass-Aufschlagen eröffnen. Mal sehen, ob das so einfach geht wie das Anzapfen eines Bierfässchens...

    Lesen Sie dazu auch diesen Artikel: Augsburg feiert ein Jubiläum mit Japan

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden