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Augsburg: Augsburg bekommt das erste automatische Parkhaus für Fahrräder

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Augsburg bekommt das erste automatische Parkhaus für Fahrräder

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    Das Fahrradparkhaus mit 120 Stellplätzen soll an der Hochfeldstraße am Bahnhaltepunkt Haunstetter Straße entstehen.
    Das Fahrradparkhaus mit 120 Stellplätzen soll an der Hochfeldstraße am Bahnhaltepunkt Haunstetter Straße entstehen. Foto: Silvio Wyszengrad

    Die Stadt will im Herbst mit dem Bau des ersten von drei geplanten automatischen Fahrradparkhäusern beginnen. Das Parkhaus mit 120 Stellplätzen soll an der Hochfeldstraße nahe des Treppenzugangs zum Bahnhaltepunkt Haunstetter Straße entstehen. Verkehrsminister Hans Reichhart (CSU) übergab der Stadt am Freitag einen Förderbescheid über 720.000 Euro, der 70 Prozent der Baukosten des Projekts deckt. Zentrale Punkte: Ein zwölf Meter hoher Turm und ein Aufzug.

    „Es gibt an dieser Stelle einen Riesenbedarf, Räder abstellen zu können“, sagte Minister Reichhart bei der Übergabe. Bürgermeisterin Eva Weber (CSU) sagte, dass der Schlüssel zur Mobilität der Zukunft in der besseren Vernetzung von Verkehrsmitteln liege. Dazu leiste das Parkhaus einen Beitrag. Der etwa zwölf Meter hohe Turm wird über Ladeöffnungen verfügen, in die Radler ihre Gefährte schieben. Von dort werden die Fahrräder mit einem Aufzug automatisch im Parkhaus verstaut. Das Gebäude braucht acht mal acht Meter Grundfläche. Die 55 Stellplätze, die es aktuell an der Hochfeldstraße gibt, sind meist übervoll.

    Haunstetter Straße: Ein weiteres Fahrrad-Parkhaus ist geplant

    Diese Situation gebe es an manchen Verknüpfungspunkten mit dem Nahverkehr, so Tiefbauamtsleiter Gunther Höhnberg. Darum sei auch ein weiteres Parkhaus an der Haunstetter Straße (Zugang zum Bahnhaltepunkt) geplant. Für Besucher der Innenstadt oder Berufstätige mit Arbeitsplatz in der City ist zudem ein Radturm zwischen Ernst-Reuter-Platz und Stadtmarkt geplant.

    Hier plant Augsburg automatische Fahrrad-Parkhäuser

    Stadtmarkt: Hier soll ein Parkhaus mit etwa 120 Stellplätzen am nördlichen Eingang von der Fuggerstraße entstehen. Das Areal wird momentan von der Stadt genutzt. Um den Zugang auch außerhalb der Öffnungszeiten des Stadtmarktes zu gewährleisten, wird es einen Zugang über die Kleine Grottenau/Ernst-Reuter-Platz geben.

    Stadtmarkt: Zwar will die Stadt in der Innenstadt ohnehin mehr oberirdische Abstellplätze schaffen und hat zuletzt schon damit begonnen. Allerdings dürfte deren Zahl kaum ausreichen, so die Einschätzung der Verwaltung. Laut einer Befragung von Innenstadtpassanten kommen rund elf Prozent mit dem Rad.

    Hochfeldstraße: 120 Plätze könnten in der Hochfeldstraße (Zugang zum Bahnhaltepunkt Haunstetter Str.) entstehen. Dies sei vor allem für Bahnpendler interessant. Die Stadt hält einen sogenannten Fahrradturm für denkbar, in dessen Innerem die Räder mit einem Aufzug automatisch gestapelt werden.

    Haunstetter Straße: Hier ist eine Kapazität mit 150 bis 200 Plätzen angedacht, die vor allem für Bahnpendler gedacht ist. Entstehen könnte auch hier ein Fahrradturm im Bereich zwischen dem Bahndamm und der Rückseite des Protestantischen Friedhofs.

    Nutzer werden eine Registrierung benötigen. Noch sei offen, ob für die Nutzung des Parkhauses Gebühren erhoben werden, so die Stadt. In Offenburg, das in Deutschland beim Bau eines vollautomatischen Parkhauses vorne mit dabei war und seit 2013 eine ähnliche wie in Augsburg geplante Anlage betreibt, liegt die Jahresgebühr bei 60 Euro. Mit dem Radparkhaus reagiere man auch darauf, dass viele Räder immer teurer würden und die Besitzer sie sicher verstaut wissen möchten, so Höhnberg.

    Fahrrad-Parkhaus an der Hochfeldstraße wird zwölf Meter hoch

    Seitens der Initiatoren des Bürgerbegehrens zur Förderung für mehr Radverkehr wird das Fahrradparkhaus positiv gesehen, allerdings genüge es nicht. Der Bau werde schon seit Jahren angekündigt, so Mitinitiator Arne Schäffler vom ADFC. Nachdem die Grünen angekündigt haben, das Bürgerbegehren zu unterstützen, gibt es auch erste Stellungnahmen von CSU und SPD. Die Initiatoren hatten am Mittwoch die Eckpunkte vorgestellt, die neben einem Radwegeausbau auch Einschränkungen für den Autoverkehr vorsehen. CSU-OB-Kandidatin Eva Weber sagt, dass sie Verständnis für das Bürgerbegehren habe. Viele Forderungen seien unterstützenswert. „Allerdings werde ich einem grundsätzlichen Vorrang des Fahrradverkehrs keine Zusage erteilen. Ich will einen intelligenten Mobilitätsmix für alle, keine Privilegien für Einzelne“, so Weber. Der Weg der Konfrontation sei falsch.

    SPD-OB-Kandidat Dirk Wurm äußerte sich tendenziell offener. Inhalte und Zielrichtung, auch was eine schrittweise Reduzierung der Parkplätze betrifft, seien „alles richtige Maßnahmen, um das Umsteigen aufs Rad attraktiver und sicherer zu machen“. Allerdings wollen er und die SPD die konkrete Fragestellung des Bürgerbegehrens abwarten, die Ende Februar vorliegen wird.

    Hier sind die Fahrradparkhäuser geplant:

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