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Augsburg: Auf dem Augsburger Reese-Areal startet der Abbruch - trotz der Proteste

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Auf dem Augsburger Reese-Areal startet der Abbruch - trotz der Proteste

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    Das Reese-Theater soll Mitte April als erstes verschwinden. Auf dem Gelände sollen Wohnungen entstehen.
    Das Reese-Theater soll Mitte April als erstes verschwinden. Auf dem Gelände sollen Wohnungen entstehen. Foto: Silvio Wyszengrad

    Die städtische Wohnbaugruppe wird auf dem Reese-Areal demnächst mit den Abrissarbeiten der noch bestehenden US-Kasernengebäude beginnen. Der Komplex mit dem Abraxas bleibt dauerhaft erhalten, allerdings sollen das ehemalige Reese-Theater, das Gebäude mit dem früheren „Kantine“-Klub sowie die Kradhalle („Bombig“) in absehbarer Zeit weichen.

    Auf dem Reese-Gelände in Augsburg werden Wohnungen gebaut

    Die Vorarbeiten haben nun begonnen. Eine „Schonfrist“ haben die drei Gebäude entlang der Sommestraße, in denen aktuell noch Künstler des Kulturparks West residieren. Sie dürfen bis längstens Mitte 2021 bleiben, nachdem der Stadtrat wegen der Verzögerungen bei der Entwicklung des Künstlerquartiers auf dem Gaskesselareal eine Verlängerung beschlossen hatte.

    Im Reese-Areal will die WBG in zwei Bereichen bauen – und geförderten Wohnraum schaffen.
    Im Reese-Areal will die WBG in zwei Bereichen bauen – und geförderten Wohnraum schaffen. Foto: Ulrich Wagner

    Wie berichtet gibt es Widerstand von der Bürgerinitiative "Augsburgs Erbe bewahren", die möchte, dass die nicht denkmalgeschützten Kasernenbauten erhalten bleiben. Die Initiative ging aus dem Bürgerzusammenschluss hervor, der vergeblich gegen den Abriss des Gärtnerhauses auf dem Martini-Areal kämpfte. „Immer mehr Bürger wünschen sich die Einbindung bestehender ortstypischer gewachsener Strukturen in Neubau- oder Nachverdichtungsviertel“, sagt Alex Blümel von der Initiative. Neben Wohnungen seien dort etwa Büros denkbar. Die Alternative seien gesichtslose Neubauviertel. Eine Online-Petition wurde gestartet, allerdings ist der Zulauf mit gut 700 Unterstützern nach zwei Wochen Sammlung bisher eher mäßig.

    Das städtische Baureferat beruft sich hingegen auf den gültigen Bebauungsplan. Er sieht, abgesehen vom Abraxas, einen Abriss der ehemaligen Militärgebäude vor, um dort Neubauwohnungen zu errichten. Die Stadt will dort insgesamt 300 Wohnungen unterbringen. Der Druck auf dem Wohnungsmarkt sei hoch. Im Jahr 2025 könnte mit der Bebauung begonnen werden. Ein Architektenwettbewerb wird vorbereitet.

    Reese-Areal: Ein ehemaliger Parkplatz soll wegfallen

    Bei der Initiative versteht man nicht, warum jetzt mit dem Teilabriss schnell Tatsachen geschaffen werden sollen. Seitens der Wohnbaugruppe will man die teils leer stehenden Gebäude, die laut Stadt auch schadstoffbelastet sind, nicht länger stehen lassen. Zudem soll der große asphaltierte Platz zum großen Teil aufgebrochen werden, um sich die Entwässerungsgebühren zu sparen. Es bleiben vorläufig nur einige Flächen als Parkplätze für den Kulturpark und als Baustellen-Lagerfläche erhalten.

    Der Kulturpark West in der ehemaligen Reese-Kaserne in Kriegshaber muss weichen.
    Der Kulturpark West in der ehemaligen Reese-Kaserne in Kriegshaber muss weichen. Foto: Silvio Wyszengrad

    Inzwischen haben die Arbeiten zum Abbruch begonnen. Am Dienstag wurde eine Baustraße zwischen Reese-Theater und Kantine gebaut, um zu verhindern, dass Baufahrzeuge zu nahe an Bäumen vorbeifahren und sie beschädigen. Am Mittwoch wurde im Reese-Theater mit dem Schadstoffausbau begonnen, Mitte April soll das Gebäude abgerissen werden. Das Kantine-Gebäude wird nach dem Schadstoffausbau ab Ende Juni abgerissen werden, die Kradhalle im August, so die Wohnbaugruppe auf Anfrage. Die drei Gebäude entlang der Sommestraße sollen dann voraussichtlich Mitte 2022 abgebrochen werden.

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