Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg
Icon Pfeil nach unten

Augsburg: Armin Salzmann will mehr bieten als nur ein Gemüsekisten-Abo

Augsburg

Armin Salzmann will mehr bieten als nur ein Gemüsekisten-Abo

    • |
    Biogärtner Armin Salzmann hat eine neue Solidarische Landwirtschaft gegründet.
    Biogärtner Armin Salzmann hat eine neue Solidarische Landwirtschaft gegründet. Foto: Silvio Wyszengrad

    Armin Salzmann hatte im Sommer seinen Rückzug aus dem Projekt Solidarische Landwirtschaft (Solawi) Augsburg bekannt gegeben und gleichzeitig angekündigt, eine neue Solawi gründen zu wollen. Seit Mitte September organisiert der Bio-Gärtner nun den eigenen Vertrieb einer Gemüsekiste. Für 50 Euro im Monat bekommen Teilnehmer jeden Donnerstag eine Kiste mit zehn Sorten Gemüse. Senioren, Studenten und Alleinerziehende erhalten Rabatt. Bis jetzt können die Kisten an sechs Orten in Augsburg abgeholt werden. Die dezentralisierte Abholung ist neu, aber das ist nicht alles, was Armin Salzmann mit der Solawi anders machen möchte.

    Salzmann ist es wichtig, das Gemüse selbst auszuliefern

    Eine Handvoll Menschen steht schon vor den Lokalhelden in der Bismarckstraße. Es ist Donnerstagabend und das kleine Geschäft ist eine der bis jetzt sechs Verteilerstellen, die Armin Salzmann für sein Projekt nutzt. Ursa Bellinger, eine der Wartenden, ist mit dem Bio-Gärtner aus der bisherigen Solawi ausgetreten und bezieht jetzt die Gemüsekiste des neuen Projekts. Die 73-Jährige wohnt im Bismarckviertel, aber sie findet nicht nur an der Nähe der Verteilerstelle Gefallen.

    „Ich bin in einem Selbstversorgerhaushalt groß geworden, das war damals für viele so und für ältere Semester wie mich ist das eine Art, das weiterzuführen.“ Bellinger gefällt auch der Austausch mit Gleichgesinnten, sie hat die Nachhaltigkeitsbewegung in Augsburg miterlebt und befürwortet neue Projekte, die sich für einen bewussteren Umgang mit Lebensmitteln einsetzen.

    Die Neue Solidarische Landwirtschaft von Armin Salzmann hat mehrere Ausgabestellen in Augsburg. Eine ist im Bismarckviertel.
    Die Neue Solidarische Landwirtschaft von Armin Salzmann hat mehrere Ausgabestellen in Augsburg. Eine ist im Bismarckviertel. Foto: Lisa Gilz

    Salzmann ist wichtig, dass er selbst das Gemüse ausliefert, nicht nur der Transparenz wegen. Denn auch wenn er von sich sagt, dass er besser mit Pflanzen als mit Menschen kann, gibt es für ihn kein schöneres Gefühl, als jemanden mit seinem Gemüse glücklich gemacht zu haben. „Wenn mir ein Kunde erzählt, wie lecker das Essen war, das er mit meinem Gemüse gekocht hat, dann hat die Sache auch einen Mehrwert für mich“, sagt er.

    Salzmanns neues Solawi-Projekt soll anderen Namen erhalten

    Da die Kiste saisonales Gemüse beinhaltet, gibt es zurzeit unter anderem Kopfsalat, Rote Beete, Radicchio, Sellerie und Zwiebeln. Mit jeder Gemüsekiste kommt auch ein neues Rezept, um zu zeigen, was man alles mit dem Gemüse machen kann.

    Während das Projekt derzeit noch Neue Solawi heißt, wird bereits über andere Namen diskutiert, auch um eine Verwechslung mit der ersten Solawi zu verhindern. Der Gärtner hat Vorschläge gesammelt und lässt bald darüber abstimmen. Für ihn ist es ein Projekt, das auf Gemeinschaft setzt. Das Ziel von Salzmann ist nicht nur die Unabhängigkeit vom Handel. Erntehelfer, die seine Gemüsekiste beziehen, sollen auch Einblicke in die Arbeit bekommen, die hinter den Produkten steckt. „Nächstes Jahr werde ich ab April jeden Monat einen Workshop anbieten, sodass die Menschen, die meine Kiste beziehen, auch das Handwerk kennenlernen und im besten Fall motiviert werden, selbst zu gärtnern.“

    Informationen gibt es unter www.neue-solawi-augsburg.de oder telefonisch über 0172/6434775.

    Lesen Sie auch:

    Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden