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Augsburg: Anwohner im Spickel stresst das Verkehrschaos am Zoo

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Anwohner im Spickel stresst das Verkehrschaos am Zoo

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    Der Parkplatz am Zoo ist an sonnigen Tagen meist voll belegt. Wenn dort nichts mehr frei ist, parken Besucher gerne auch in den angrenzenden Grünanlagen oder in den umliegenden Straßen.
    Der Parkplatz am Zoo ist an sonnigen Tagen meist voll belegt. Wenn dort nichts mehr frei ist, parken Besucher gerne auch in den angrenzenden Grünanlagen oder in den umliegenden Straßen. Foto: Annette Zoepf

    Am vergangenen Sonntag war es wieder mal soweit: Am ersten warmen Wochenende im Jahr staute sich die Autoschlange vom Parkplatz für Zoo und Botanischen Garten mehrere hundert Meter in der Siebentischstraße zurück. Anwohner berichten, dass es kaum noch möglich gewesen sei, aus Seitenstraßen herauszukommen, teils seien die Ränder von Anliegerstraßen samt Einfahrten in Grundstücke zugeparkt worden.

    „Manche Autofahrer scheinen dann keine Gesetze mehr zu kennen“, klagt eine Anwohnerin. Die Nerven bei den Anwohnern im Spickel – einer sonst eher ruhigen und wohlsituierten Wohngegend – liegen blank. „Es ist eine Frage der Zeit, bis mal jemand die Luft aus Autoreifen von Falschparkern rauslässt“, sagte ein Anwohner am Montagabend bei einer Info-Veranstaltung der Stadt zum geplanten Umweltbildungszentrum am Botanischen Garten.

    Wie berichtet möchte die Stadt bis Anfang 2021 direkt am Botanischen Garten für 6,6 Millionen Euro ein Gebäude errichten, das vor allem für Schulklassen und Kindergärten zum Lernort für Umweltfragen wird. Die zusätzliche Verkehrsbelastung dürfte – weil die Kinder meist mit der Buslinie 32 anreisen – gering ausfallen. Doch grundsätzlich ist die Verkehrsbelastung rund um den Zoo in den vergangenen Jahren gestiegen: Der Zoo verbuchte im vergangenen Jahr mit 675000 Besuchern einen neuen Rekord, die vor zehn Jahren an den Rand des Siebentischwaldes umgezogene Handwerkskammer erweitert dort aktuell ihre Gebäude und das Lokal Parkhäusl im Siebentischpark hat sich zum Anziehungspunkt entwickelt.

    Am Sonntag eskalierte die Lage im Spickel

    Am vergangenen Sonntag eskalierte die Lage: 8000 Besucher tummelten sich im Zoo, im Botanischen Garten zog der Start der Schmetterlingsschau ebenfalls zahlreiche Gäste an. Doch vor Ort gibt es nur knapp 800 Autostellplätze. Die ersten sonnigen Wochenende vor Ostern seien jedes Jahr das größte Problem, sagt Zoodirektorin Barbara Jantschke.

    Neu sind diese Schwierigkeiten alle nicht. Der Zoo reagierte in der Vergangenheit schon damit, dass er an besonders besucherstarken Tagen 200 zusätzliche Plätze innerhalb des Zoo-Geländes freigibt. Dafür muss dann jeweils Personal abgestellt werden. Zusätzlich können Autofahrer auf die Supermarktplätze von Aldi und Tengelmann in der Hofrat-Röhrer-Straße ausweichen. Der Zoo lässt dann auf eigene Kosten zwei Taxis im Pendelverkehr fahren. „Die werden gut angenommen, aber auch die Parkplatzkapazitäten der Supermärkte sind begrenzt“, sagt Jantschke.

    Bei der Stadt kündigt man an, dass es nun einen runden Tisch zwischen Zoo, Botanischem Garten, Handwerkskammer, Tiefbauamt und Stadtwerken geben soll. „Uns ist bewusst, dass wir die Situation angehen müssen“, sagt Stadtsprecher Richard Goerlich. Die Lösung, so Goerlich weiter, werde wohl nicht in einer einzigen Maßnahme liegen, sondern in einem Bündel.

    Ein Kombiticket, Parkgebühren, ein Parkdeck - was hilft?

    Dass Lösungen nicht einfach werden, zeichnet sich schon ab. Der Zoo, der inzwischen auch Online-Tickets vorab verkauft, hat mit den Stadtwerken die Möglichkeit eines Kombi-Tickets für Zoo-Eintritt und Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln erörtert. Das wäre prinzipiell denkbar, müsste aber im Verkehrsverbund abgestimmt werden. Zudem sind die Busse, obwohl die neuen Modelle mehr Platz für Kinderwagen haben, an Wochenenden für Familien ein Problem, weil der Buggy angesichts des Andrangs keinen Platz mehr findet.

    Der für den Zoo und den Botanischen Garten zuständige Umweltreferent Reiner Erben (Grüne) sagt, eine Parkgebühr sei zu überdenken, wobei er gleich einschränkt, dass diese nicht dazu führen dürfe, dass Anwohnerstraßen noch stärker zugeparkt werden. Zoodirektorin Jantschke könnte sich ein Parkdeck auf dem bestehenden Parkplatzareal vorstellen, wobei das allenfalls den Rückstau verringert, die Verkehrsbelastung womöglich aber noch steigert. Baureferent Gerd Merkle (CSU) brachte in der Vergangenheit die Idee auf, zwischen dem Parkplatz an der Sportanlage-Süd und dem Zoo einen Pendelverkehr durch den Siebentischwald aufzubauen, doch das ist aus Gründen des Trinkwasserschutzes nicht so einfach.

    Fürs Erste, sagt Anette Vedder, Leiterin des für den Botanischen Garten zuständigen Grünamts, werde man den öffentlichen Nahverkehr als Transportmöglichkeit stärker bewerben. „Sinnvoll wäre es, wenn es schon an der Friedberger Straße Schilder gäbe, die Besucher darauf hinweisen, dass die Parkplatzkapazitäten am Zoo erschöpft sind“, sagt Vedder. Dies sei ein Thema für den runden Tisch. Fürs erste werde man prüfen, ob man nicht einen Sicherheitsdienst engagieren könne, der sich bei vollen Parkplätzen an den Zufahrtsstraßen postiert.

    Lesen Sie hier den Kommentar von Stefan Krog: Spickel: Helfen mehr Strafzettel?

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