Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg
Icon Pfeil nach unten

Augsburg: Ab 2028 soll es einen Direktzug zwischen Augsburg und Münchner Flughafen geben

Augsburg

Ab 2028 soll es einen Direktzug zwischen Augsburg und Münchner Flughafen geben

    • |
    Augsburg soll per S-Bahn an München und den Flughafen angebunden werden.
    Augsburg soll per S-Bahn an München und den Flughafen angebunden werden. Foto: Imago (Archivbild)

    Ein direkter Zug zwischen Augsburg und dem Münchener Flughafen – dieses zusätzliche Angebot soll im Jahr 2028 kommen. Eine Verbesserung des Regio-Schienen-Takts innerhalb der Stadt dass diese Planungen vorläufig nicht mehr weiterverfolgt würden, ist nun klar, warum die Taktverdichtung auf Jahre gestorben ist.

    Nahverkehr in Augsburg: Wendegleis würde 100 Millionen Euro kosten

    Das dafür in Oberhausen nötige Wendegleis, so die Deutsche Bahn, würde mehr als 100 Millionen Euro kosten, weil Bahndämme, Brücken und Oberleitung neu gebaut werden müssten. Das bedeutet auch, dass Züge der Paartalbahn aus Friedberg - sie fahren tagsüber im Viertelstundentakt - bis auf Weiteres weiter am Hauptbahnhof enden und nicht bis

    Man könne das Wendegleis wohl auch zu niedrigeren Kosten errichten, so die DB, allerdings werde man dann im Betrieb eingeschränkt sein. Abgesehen davon, so eine Sprecherin der Bahn, sei absehbar, dass mit der Inbetriebnahme von Stuttgart 21 und den dann zusätzlich geplanten Fernverkehrszügen auch mit Wendegleis nicht alle Paartalbahn-Züge bis Oberhausen fahren könnten. „Damit kann das Ziel der Maßnahme nicht erreicht werden“, so die Sprecherin. In Absprache mit dem Freistaat habe man darum den Bau des Gleises zurückgestellt.

    In der Augsburger Politik ist man wenig begeistert

    In der Politik hält sich die Begeisterung über dieses Vorgehen in Grenzen. OB Eva Weber (CSU) sagte, dass die Stadt daran interessiert sei, dass es quasi eine „Stammstrecke“ mit dicht getaktetem innerstädtischen Bahnverkehr gibt. Man sei deswegen in Gesprächen. Aus der Bürgerschaft wurde angeregt, mit Bahn und Freistaat die Möglichkeiten für eine Zugwende in Neusäß zu besprechen. Dort gebe es ein ungenutztes Gleis.

    Die SPD-Bundestagsabgeordnete Ulrike Bahr sagte, die Region müsse an dem Thema dranbleiben. „Die Verlängerung ist und bleibt für ein attraktives Regional-S-Bahn-System in der Region Augsburg sehr wichtig“, so Bahr. Die Bahn werde so zu einem attraktiven Zubringer zur Uniklinik (mit Umstieg in die Tram in Oberhausen), vor allem könne aber nur mit einer Verlängerung ein innerstädtischer dichter Takt entstehen. Aus einem Schreiben von Verkehrsstaatssekretär Enak Ferlemann gehe hervor, dass das Wendegleis schon 2018 intern aufs Abstellgleis geschoben wurde. „Drei Jahre sind nutzlos vergangen, in denen man bereits nach einer alternativen Lösung hätte suchen können“, so Bahr.

    S-Bahn von Augsburg zum Münchner Flughafen: Umbau in Oberhausen nötig

    Zumindest an anderer Stelle ist aber mit gewissen Verbesserungen zu rechnen. Wenn voraussichtlich 2028 der zweite S-Bahn-Tunnel in München in Betrieb geht, soll eine Express-S-Bahn zwischen Münchner Flughafen und Augsburg im Stundentakt fahren. Die Überlegungen sind nicht neu, inzwischen wurden sie konkretisiert. Demnach soll die Linie S23X entgegen ursprünglicher Überlegungen nicht bereits in Mering oder Kissing enden, sondern bis Oberhausen durchfahren. Laut Bayerischer Eisenbahngesellschaft kommt die Express-S-Bahn zusätzlich zum Regionalbahn-Angebot.

    Der Bahnhof im Augsburger Stadtteil Oberhausen aus der Vogelperspektive: Hier gibt es Umbauten, damit eine S-Bahn direkt zum Münchner Flughafen fahren kann.
    Der Bahnhof im Augsburger Stadtteil Oberhausen aus der Vogelperspektive: Hier gibt es Umbauten, damit eine S-Bahn direkt zum Münchner Flughafen fahren kann. Foto: Ulrich Wagner

    Das Wort „Express“ ist allerdings relativ: Nach derzeitigem Planungsstand wird die S23X zwischen Oberhausen und München Hauptbahnhof eine gute Stunde unterwegs sein, weil sie in Althegnenberg, Haspelmoor und Mammendorf hält. Im Gegenzug wird der Fugger-Express von diesen Unterwegsstopps entlastet, was eine leichte Beschleunigung zur Folge haben könnte.

    Zum Münchner Flughafen soll die Express-S-Bahn von Augsburg aus etwa 85 Minuten brauchen. Das wäre eine Verbesserung gegenüber dem aktuellen Zustand - Regionalbahn mit Umstieg in die Flughafen-S-Bahn in München - von mehr als zehn Minuten. Der Fahrgastverband Pro Bahn wie auch die Industrie- und Handelskammer hatten das in der Vergangenheit aber als unzureichend bezeichnet.

    Reichen die Pläne aus? Aus Augsburg kommt Kritik

    Auch der CSU-Bundestagsabgeordnete Volker Ullrich bezeichnete die Planungen als „inakzeptabel“. Augsburg brauche eine Verbindung zum Flughafen in einer Stunde. Eine Express-S-Bahn mit vielen Unterwegshalten sei an den „Bedürfnissen der Augsburger Fahrgäste vorbeigeplant“. Auch abgesehen von der Flughafenanbindung müsse es Regional-Pendlerzüge mit wenigen Zwischenhalten geben, die die Strecke Augsburg – München in einer halben Stunden schaffen. Ullrich sagte, er werde dafür mit dem nächsten Bundesverkehrsminister das Gespräch suchen. In erster Linie entscheiden aber die Länder, welche wo wie viele Nahverkehrszüge mit welchen Zwischenhalten fahren.

    Laut Bayerischer Eisenbahngesellschaft würde der erste Express-S-Bahn-Zug unter der Woche um 4.20 Uhr in Oberhausen starten, der letzte Zug aus München käme nachts um 1.40 Uhr an. Das ist eine Ausweitung des Angebots. Damit das klappt, muss in Oberhausen etwas umgebaut werden. Der Bahnsteig am Gleis 4 soll auf einer Länge von 220 Metern erhöht werden, damit er für die S-Bahn-Züge passt. Geplant ist, dass ein Aufzug den Bahnsteig barrierefrei an die Unterführung anschließt. Auch das Empfangsgebäude soll einen Aufzug bekommen. Gebaut werden soll im Jahr 2026.

    Freistaats lässt mehrere Bahnprojekte prüfen

    Aktuell lässt der Freistaat im Zuge seines laufenden Ausbaus des Bahnverkehrs im Raum München, der aber weit gefasst ist und bis in die Region Augsburg reicht, ein ganzes Maßnahmenbündel untersuchen. Es gehe, so ein Ministeriumssprecher, zunächst einmal um die Machbarkeit, die man von Gutachtern untersuchen lasse. In dem Bündel enthalten sind auch eine mögliche S-Bahn-Neubaustrecke entlang der A8 zwischen München und Dasing (Kreis Aichach-Friedberg) mit möglicher Verlängerung bis Augsburg und die Verlängerung der Bahn von Altomünster (Kreis Dachau) bis Aichach.

    Untersucht wird auch eine mögliche Neubaustrecke zwischen Bobingen (Kreis Augsburg) und Mering (Kreis Aichach-Friedberg).Sie soll der besseren Erschließung der Metropolregion mit der S-Bahn dienen. Vor allem würde eine solche Strecke wohl dafür sorgen, dass Königsbrunn und Bobingen für München-Pendler attraktiver würden. Laut Ministerium geht es zunächst darum, zu entscheiden, welche Maßnahmen überhaupt Bestandteil des Ausbauprogramms werden könnten. Ergebnisse sollen im Lauf des Jahres 2022 vorliegen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden