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Augsburg: AVV: Augsburger Nahverkehr wird zum Jahreswechsel um 0,9 Prozent teurer

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AVV: Augsburger Nahverkehr wird zum Jahreswechsel um 0,9 Prozent teurer

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    Der Nahverkehr in Augsburg und Umgebung wird zum Jahreswechsel um 0,9 Prozent teurer.
    Der Nahverkehr in Augsburg und Umgebung wird zum Jahreswechsel um 0,9 Prozent teurer. Foto: Silvio Wyszengrad (Archiv)

    Tickets für Bus, Straßenbahn und Nahverkehrszug in Augsburg und Umgebung werden zum Jahreswechsel im Schnitt um 0,9 Prozent teurer. Das gab der AVV am Freitag auf Anfrage unserer Redaktion bekannt. Die Preise waren zuletzt im vergangenen Juli erhöht worden. Allerdings war dafür die übliche Fahrpreiserhöhung zum vergangenen Jahreswechsel ausgefallen, unter anderem, um die vorübergehende Mehrwertsteuersenkung in der Corona-Krise nachträglich an die Fahrgäste weiterzugeben. Ausgenommen von der anstehenden Tariferhöhung sind Einzeltickets. In diesem Bereich gab es coronabedingt die deutlichsten Einbrüche.

    AVV: Ohne Tariferhöhung wären die Verluste noch höher

    AVV-Geschäftsführerin Linda Kisabaka sagt, die Tariferhöhungen gemäß dem zugrunde liegenden Index (er berücksichtigt Preisentwicklungen bei Material, Fahrzeugen und Treibstoff gemäß den Zahlen des Statistischen Bundesamtes) seien nötig. Die Corona-Pandemie habe zu einem deutlichen Einbruch bei den Fahrgastzahlen geführt. In der Folge seien die ohnehin vorhandenen Defizite im Nahverkehr nach oben gegangen. Ohne Tariferhöhung gäbe es noch zusätzliche Einnahmeausfälle, die von Stadt und Landkreisen auszugleichen wären, so Kisabaka.

    Warum der AVV vom jährlichen Rhythmus abweicht

    Dass es innerhalb eines halben Jahres gleich zweimal zu Tariferhöhungen kommt, ist ungewöhnlich. Faktisch wurden die Zeitpunkte für die ohnehin jährlich anstehenden Verteuerungen aber nur etwas anders gestaffelt. Der jetzigen Ballung an Erhöhungen ging dafür eine längere Zeit ohne Anpassungen voraus. Zur Erinnerung: Die turnusgemäß zum 1. Januar 2020 anstehende Tariferhöhung wurde auf politischen Wunsch um ein halbes Jahr verschoben - offiziell, um dem Nahverkehr einen Schub zu geben.

    Es dürfte aber auch eine Rolle gespielt haben, dass die Politik in Stadt und Landkreisen mehrheitlich das Thema Tarife und Reform der Tarifreform aus dem Kommunalwahlkampf heraus haben wollte. Die Mindereinnahmen für dieses halbe Jahr wurden aus einem staatlichen Fördertopf, der für Innovationen im Nahverkehr gedacht war, ausgeglichen. Als dann im Sommer 2020 um 4,9 Prozent erhöht wurde, gab es massive Proteste - coronabedingt war das Fahrtenangebot ausgedünnt und von der Mehrwertsteuersenkung hatten die Fahrgäste nichts mitbekommen, weil sich die Automaten so schnell nicht umstellen ließen. Daraufhin fiel der Beschluss, die nächste Preiserhöhung vom Jahreswechsel 2020/21 um ein halbes Jahr nach hinten zu verschieben (2,3 Prozent Tariferhöhung).

    Die jetzige Erhöhung dürfte vor allem dazu dienen, wieder in den üblichen Rhythmus zum Jahreswechsel zu kommen. Offenbar hatte man auch erwogen, erst zum Jahreswechsel 2022/23 wieder an die Preise ranzugehen. Dann wäre die Erhöhung auf einen Schlag aber womöglich relativ happig ausgefallen.

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