Baustellen haben etwas Faszinierendes. Und diese Baustelle, die an der viel befahrenen Bürgermeister-Ackermann-Straße liegt, ist schon etwas ganz Besonderes. Gearbeitet wird an einer Brücke. Das Brückenbauwerk führt über die Wertach. Wer unten am Fluss radelt und spazieren geht, schaut unwillkürlich hin. Wer oben auf der Straße unterwegs hin, lässt sich womöglich auch schon mal etwas ablenken. Denn neben der alten Ackermannbrücke ist ein weiteres Bauwerk in den zurückliegenden Wochen entstanden: Es handelt sich um eine Behelfsbrücke. Sie steht unmittelbar für ihren Einsatz bereit. Voraussichtlich am Freitag wird der Verkehr auf die Ersatzbrücke umgeleitet. Die alte Brücke hat dann bald ausgedient. An den Anblick von zwei nebeneinanderstehenden Brücken wird man sich aber nicht lange gewöhnen. Denn das alte
Es drohen wieder Staus
Autofahrer müssen sich daher noch längere Zeit auf Verkehrsbehinderungen in der Bürgermeister-Ackermann-Straße einstellen. Staus drohen zu Stoßzeiten. Ende Mai begannen die Bauarbeiten für die Behelfsbrücke. Die Arbeiten liegen im Zeitplan, sagt Baureferent Gerd Merkle: „Bisher gab es keine großen Besonderheiten auf der Baustelle. Es gab nur mit dem Baugrund geringfügige Änderungen, da mehr belasteter Boden angetroffen wurde als erwartet.“ Dies wirke sich aber nicht wesentlich auf die Gesamtkosten aus.
Die Behelfsbrücke, deren Belag bereits asphaltiert ist, hat eine Länge von 120 Metern und überspannt die Hessenbachstraße und die Wertach. Für Fußgänger und Radfahrer steht je Fahrtrichtung eine 2,50 Meter breite Spur zur Verfügung. Ähnlich wie auf der alten Brücke stehen Kraftfahrzeugen je Fahrtrichtung zwei Spuren zur Verfügung. Dass der Bau der Behelfsbrücke jedenfalls ein Kraftakt gewesen ist, zeigen weitere Zahlen. Die Gehwegbrücken wiegen jeweils 93 Tonnen, die Fahrbahnbrücken jeweils 387 Tonnen. Macht in der Summe ein Gesamtgewicht von 960 Tonnen.
Der Abbruch startet
Ab Montag starten die Arbeiten zum Abbruch der alten Brücken über Hessenbachstraße und Wertach. Hierfür muss die Hessenbachstraße komplett gesperrt werden. Wegen des Abbruchs muss dann auch auf der Behelfsbrücke stadtauswärts ab 4. Juli eine Fahrspur entfallen. Diese Sperrung gilt bis Mitte Juli. Der Bau der neuen Brücke startet unverzüglich.
Zum Neubau der Ackermannbrücke, die über die Wertach führt, gab es aus Sicht der Stadt keine Alternative. Die Brücke ist marode. Die Schäden sind immens. Dazu sagt Merkle: „Der Verkehr auf der Bürgermeister-Ackermann-Straße führte über 60 Jahre alte Brücken. Ihre Stahlträger hielten nicht mehr Stand.“ Im Jahr 2010 sei der Zustand der Brücken überprüft worden. Ergebnis: Die Tragsicherheit war nicht mehr gegeben. Eine Sanierung sei nicht möglich. Als Sofortmaßnahme wurde deshalb eine Hilfsunterstützung eingebaut. An der Marschrichtung der Stadt änderte dies nichts: Das Bauwerk muss so schnell wie möglich durch neue Brücken ersetzt werden.