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Augsburg: 6000 Wohnungen geplant: So soll das Viertel Haunstetten Südwest aussehen

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6000 Wohnungen geplant: So soll das Viertel Haunstetten Südwest aussehen

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    So soll Augsburgs neues Viertel Haunstetten Südwest nach einem Gestaltungsentwurf von Albert Wimmer + KnollConsult Wien + Rosinak Wien von oben aussehen: Im Süden der Stadt sollen unter anderem 6000 Wohnungen gebaut werden.
    So soll Augsburgs neues Viertel Haunstetten Südwest nach einem Gestaltungsentwurf von Albert Wimmer + KnollConsult Wien + Rosinak Wien von oben aussehen: Im Süden der Stadt sollen unter anderem 6000 Wohnungen gebaut werden. Foto: Silvio Wyszengrad

    Die Planungen für das neue Stadtviertel Haunstetten Südwest werden nach Jahren der Vorarbeit konkreter: Nun liegt ein Entwurf auf dem Tisch, der skizziert, wie das neue Viertel aussehen soll. Zentrales Element soll ein Park mit großem See in der Mitte sein, um den sich insgesamt 6000 Wohnungen sowie Büroflächen für knapp 6000 Arbeitsplätze gruppieren.

    Das ist das Ergebnis aus einem europaweiten Architektenwettbewerb. Baureferent Gerd Merkle (CSU) geht davon aus, dass in etwa sieben Jahren die ersten Bagger rollen könnten. Bis 2050 könnte die Entwicklung auf dem 200 Hektar großen Areal (momentan Ackerflächen) abgeschlossen sein. Hier wird Augsburg künftig am stärksten wachsen.

    Neuer Stadtteil in Augsburg: In Haunstetten Südwest sollen auch Läden entstehen

    Das Quartierszentrum: Das neue Viertel soll vom bestehenden Stadtteil Haunstetten aus entwickelt werden. Westlich von Hallenbad und Johann-Strauß-Schule sollen die Bagger als erstes rollen. Als Bindeglied ist eine autofreie Promenade mit Supermarkt, Läden, Schulen, Bücherei, Stadtteil- und Mehrgenerationentreff vorgesehen. „Das soll das Zentrum von Haunstetten Südwest werden“, so Merkle. Profitieren sollen von dem Angebot auch die Bewohner des angrenzenden bestehenden Stadtteils.

    Bebauung: Vorgesehen sind vor allem drei- und viergeschossige Mehrfamilienhäuser. Vereinzelt sind auch Häuser mit fünf Stockwerken vorgesehen. Im Anschluss ans bestehende Viertel werden die Häuser eher hoch sein, in Richtung Westen zur B 17 werden sie flacher. Dort sind dann auch zweigeschossige Einfamilienhäuser vorgesehen – eine Hausgattung, die in Augsburg zuletzt nur noch selten entstand, weil sie in der Relation zur Wohnungszahl relativ viel Platz benötigt. Geht man von einer Belegung mit 2,5 Personen je Wohnung aus, werden im Viertel später einmal 16.000 Menschen leben. Merkle sagt, der Entwurf gehe von einer „guten Durchmischung“ aus. Teils seien auch Vorschläge von Architekten beim Wettbewerb eingereicht worden, die mit 17-stöckigen Hochhäusern operiert hätten. Das sei aber an dieser Stelle nicht gewünscht.

    Ein Park soll zwischen den neuen Häusern entstehen

    Grün: Zentrales Element im Viertel ist das Grün. Von Nord nach Süd durchzieht ein parkartiges, etwa 1,8 Kilometer langes „grünes Band“ das Viertel in ganzer Länge. Attraktion ist ein See mit einer Bühne als Identifikationspunkt für das Viertel. Dieser See wird grundwassergespeist sein. Innerhalb des Parks ist eine Kette von kleinen Gewässern geplant, die durch Regenwasser von den Straßen gespeist werden. „Je nach Jahreszeit wird es eine Wasserlandschaft geben oder die Gewässer werden wie eine grüne Wiese aussehen, wenn wenig Regen fällt“, so Merkle. Mit dieser Idee soll die Kanalisation von Regenwasser freigehalten werden. Dachbegrünung soll zudem wie ein Schwamm bei Starkregen das Wasser zurückhalten.

    So soll Haunstetten Südwest aussehen: Das Viertel soll von einem Park durchzogen werden.
    So soll Haunstetten Südwest aussehen: Das Viertel soll von einem Park durchzogen werden. Foto: Silvio Wyszengrad - Entwurf: Albert Wimmer + KnollConsult Wien + Rosinak Wien

    Vom zentralen Park ausgehend wird es grüne Buchten geben, die in die bebauten Areale hineinragen. Im Westen des Areals entlang der B 17 wird ein Waldstreifen gepflanzt. Er soll für kühle Luft im Viertel sorgen. Um Haunstetten vom Lärm der B 17 abzuschirmen, sind ein Erdwall und eine Lärmschutzwand geplant.

    Autos sollen in Haunstetten Südwest nicht die Straßen zuparken

    Verkehr: Autos sollen im Viertel nicht auf den Straßen, sondern in Quartiersgaragen stehen, in denen auch Leihräder erhältlich sind und eine Anbindung an den Nahverkehr über Bus vorhanden ist. Die Quartiersgaragen sollen neben Stellplätzen auch Geschäfte, Sportmöglichkeiten wie eine Skate- oder Boulderanlage, ein Café oder Dachgärten/-gewächshäuser enthalten und soziale Treffpunkte der einzelnen Bauabschnitte sein. Neben Rad- und Fußwegen soll die verlängerte Straßenbahnlinie 3 das Viertel am östlichen Rand anbinden. Für die weitere Erschließung ist eine Buslinie geplant.

    Gewerbe: Anders als in Vorüberlegungen der Stadt ist kein „Gewerbeblock“ mehr vorgesehen, sondern die Gruppierung von Bürohäusern entlang der Inninger, Postillion- und Föllstraße. Teils soll es Gebäude geben, die Wohnen und Gewerbe verbinden. Man werde sich auf nicht störende Nutzungen wie Büros konzentrieren, so Merkle. Mit der Durchmischung ergebe sich die Chance, Arbeitsplatz und Wohnen zusammenzubringen.

    Energie: Das Viertel soll möglichst wenig Energie von außen benötigen. Neben Photovoltaik setzt der Entwurf auf Geothermie und Blockheizkraftwerke, die ein Nahwärmenetz versorgen.

    Wie geht es weiter? Der Siegerentwurf mit den gerade skizzierten Überlegungen stammt von den Wiener Büros Albert Wimmer, ZT+Knollconsult/Umweltplanung ZT+Rosinal&Partner. Die Stadt muss zunächst ein förmliches Vergabeverfahren durchführen und will dann erneut die Meinung der Bürger einholen. In etwa zwei bis zweieinhalb Jahren soll eine Rahmenplanung fertig sein. Im Anschluss müssen die Überlegungen, die bisher als grobe Entwürfe vorliegen, in einen Bebauungsplan, der den Bauherren genaue Bestimmungen macht, umgesetzt werden.

    Lesen Sie dazu auch unseren Kommentar: Es ist noch ein weiter Weg bis zum neuen Viertel Haunstetten Südwest

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