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Augsburg: 18 Mal Note 1,0: Profitieren Augsburger Studenten vom Corona-Lockdown?

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18 Mal Note 1,0: Profitieren Augsburger Studenten vom Corona-Lockdown?

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    Bei der Studierendenvertretung der Augsburger Hochschule fällt die Bilanz zum vergangenen Semester überwiegend positiv aus - trotz aller Corona-Beschränkungen.
    Bei der Studierendenvertretung der Augsburger Hochschule fällt die Bilanz zum vergangenen Semester überwiegend positiv aus - trotz aller Corona-Beschränkungen. Foto: Klaus Rainer Krieger (Archivbild)

    Das Corona-Semester hat Studenten in Augsburg viele Nerven gekostet. Die allermeisten durften den Campus nicht betreten und mussten zuhause lernen. Trotzdem fällt die Abschlussbilanz an der Hochschule für angewandte Wissenschaften (früher Fachhochschule) überwiegend positiv aus. In einigen Fällen hätten Studierende sogar bessere Noten als sonst, heißt es dort.

    Beispiel Wirtschaftsfakultät: Dort berichtet Dekan Michael Feucht in seiner Vorlesung für Studenten im Fach International Management von „deutlich besseren Prüfungsergebnissen“. Die Durchfallquote lag danach bei nur 16,7 Prozent. In einem normalen Semester könne diese schon mal über 30 Prozent betragen, so Feucht. Ähnliche Erfahrungen machte der Professor in einem Seminar des Studiengangs International Management. Studenten im vierten Semester mussten dort als Prüfung eine eigenständige wissenschaftliche Arbeit vorlegen und präsentieren. Der Professor sagt, die Seminararbeiten seien in Form und Inhalt von deutlich höherer Qualität als sonst gewesen. Mehr Studierende hätten deutlich mehr eigenständige Datenanalysen gemacht. „Auch die Prüfungsergebnisse waren deutlich besser.“

    18 Teilnehmer eines Kurses an der Hochschule erhielten die Note 1,0

    Besonders erfreulich war aus Sicht des Professors ein Ergebnis bei Gruppenprojektarbeiten von Masterstudenten zum Thema Bankenüberwachung und Regulierung. Feucht sagt: „Dort konnte ich einem gesamten Kurs mit 18 Teilnehmern durchgehend die Note 1,0 geben, das hatte ich in meinen 21 Jahren als Hochschullehrer noch nie.“ Als Dekan der Wirtschaftsfakultät kommt er zu dem Ergebnis, dass die Studierenden offenbar weniger abgelenkt waren und die Zeit des Lockdowns zum Lernen genutzt haben.

    Wie die Situation in anderen Studiengängen war, ist derzeit noch nicht klar. Einen generellen Trend bei den Noten konnte die Hochschule Augsburg noch nicht vermelden. Die Bilanz der Hochschulleitung zum Corona-Semester fällt insgesamt überwiegend positiv aus – und das, obwohl Präsident Gordon Thomas Rohrmair kürzlich von einer derzeit generell angespannten Grundstimmung sprach, vor allem auch wegen der Pandemie und den damit verbundenen Problemen. Er sagte: „Das Semester war heftig, es gibt blaue Flecken.“

    Zeitplan an der Augsburger Hochschule konnte eingehalten werden

    Der angestrebte Zeitplan für dieses schwierige Semester konnte jedoch eingehalten werden. Dies sei durch die frühzeitige Umstellung eines Großteils der Lehre von Präsenzveranstaltungen auf Online-Angebote, eine Anpassung des Semesterablaufs an das Infektionsgeschehen und eine sorgfältig geplanten Prüfungsphase möglich gewesen.

    Der Vizepräsident für Studium und Lehre, László Kovács, sagt, „wir haben uns zu Beginn des Semesters gemeinsam mit der Studentischen Vertretung ein Ziel gesetzt: am 31. Juli müssen alle Noten fertig sein. Wir haben dann alle unsere Bestrebungen an diesem Ziel ausgerichtet und enorme Anstrengungen unternommen, um unseren Studierenden in den Prüfungsphasen so gut wie möglich entgegenzukommen.“ Dadurch sei das Ziel erreicht worden.

    Sommersemester war für die Studenten ein Kraftakt

    Auch bei der Studierendenvertretung der Hochschule fällt die Bilanz überwiegend positiv aus. Philipp Schubaur sagt: „Im Großen und Ganzen sind wir mit dem Ablauf des Semesters sehr zufrieden, auch wenn es für Lehrende und Studierende eine große Herausforderung war und es auch mal an der einen oder anderen Stelle etwas hakte.“

    Aber auch er lässt durchblicken, dass das Sommersemester für viele Studierende ein großer Kraftakt war. Die soziale Komponente des Studiums sei viel zu kurz gekommen, so Schubaur. „Es fehlten der direkte Austausch und der persönliche Kontakt unter uns Studierenden und zu unseren Lehrenden.“ Zu hoffen sei, dass das kommende Wintersemester wieder mit mehr Präsenzveranstaltungen auf dem Campus stattfinden kann.

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