Es passiert nicht oft in einem Gerichtssaal, dass ein Richter einem Angeklagten empfiehlt, gegen das Urteil vorzugehen, welches er soeben verkündet hat. Beim Prozess gegen einen 21-jährigen Afghanen in Augsburg ist das allerdings geschehen. Milad F. (Name geändert) ist von einem Jugendschöffengericht zu einer Haftstrafe von drei Jahren und zehn Monaten verurteilt worden. Das Gericht kam zum Ergebnis, dass er im vergangenen Sommer eine 15-jährige Schülerin vergewaltigt hat. Er soll dabei den Drogen- und Alkoholrausch des Mädchens ausgenutzt und sie hinterher in hilfloser Lage zurückgelassen haben. Allerdings haben auch die Richter offensichtlich ihre Zweifel.
Augsburg