Am Ende des Prozesstages steht Dr. Harry S., 43, auf. Er sammelt sich kurz, dann spricht er in klaren, deutlichen Sätzen. Er sagt: „Ich schäme mich.“ Und er verspricht, alles zu tun, damit von ihm keine Gefahr mehr ausgeht. Es sind die letzten Worte, die jedem Angeklagten in einem Prozess zustehen. Harry S. hat über viele Jahre ein Doppelleben geführt. Er war ein angesehener Kinderarzt. Doch er hat in dieser Zeit auch mehr als 20 Jungen sexuell missbraucht. Nun muss zum zweiten Mal ein Gericht entscheiden, wie er dafür zu bestrafen ist.
Prozess in Augsburg