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Augsburg: An Augsburgs Uniklinik wird wieder gestreikt – diesmal für zwei Tage

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An Augsburgs Uniklinik wird wieder gestreikt – diesmal für zwei Tage

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    An der Uniklinik Augsburg soll wieder gestreikt werden. Betroffen sind auch der OP-Bereich und die Anästhesie.
    An der Uniklinik Augsburg soll wieder gestreikt werden. Betroffen sind auch der OP-Bereich und die Anästhesie. Foto: Alexander Kaya (Symbolfoto)

    Nach der Absage eines für Montag angesagten Warnstreiks am Universitätsklinikum Augsburg (UKA) hat die Gewerkschaft Verdi jetzt einen neuen Streiktermin bestimmt. Am Montag, 19. Oktober, werden Beschäftigte des Krankenhauses nach der Nachtschicht um 6 Uhr für zwei Tage die Arbeit niederlegen. Ende des Streiks ist dann am Mittwoch, 21. Oktober, ebenfalls um 6 Uhr. Vorausgegangen war dieser Terminverlegung eine Auseinandersetzung zwischen Gewerkschaft und Klinikleitung.

    Die Gewerkschaft Verdi ist bereit für den Streik am Universitätsklinikum.
    Die Gewerkschaft Verdi ist bereit für den Streik am Universitätsklinikum. Foto: Verdi Augsburg

    Ursprünglich hatte Verdi die Tarifbeschäftigten der Uniklinik für Montag zum zweiten Warnstreik in der Verhandlungsrunde mit dem Bund und den Kommunen aufgerufen. Für 24 Stunden sollten Pfleger und Klinikpersonal die Arbeit niederlegen. Mit dem Streik wollte die Gewerkschaft ihren Forderungen unter anderem nach 4,8 Prozent mehr Gehalt Nachdruck verleihen. Nach Gesprächen mit der Klinikleitung habe man sich aber kurzfristig entschieden, den Streik zu verschieben, so Verdi-Gewerkschaftssekretär Tim Graumann. Er macht eine "Blockadehaltung des Universitätsklinikums" für die Eskalation der Situation verantwortlich.

    "Die Beschäftigten sind wütend und entschlossen", sagt Graumann am Montagabend nach der Abstimmung. Der Beschluss für den zweitägigen Streik sei einstimmig gefallen. Im Uniklinikum fallen durch den Streik vier Stationen komplett aus, weitere Stationen könnten nur mit reduzierter Kapazität arbeiten. Auch der OP-Bereich und die Anästhesie werden wieder bestreikt.

    Verdi wirft dem Universitätsklinikum vor, die Streikmaßnahmen unverhältnismäßig zu beschränken. Bereiche, die nicht nur im letzten Streik, sondern auch in den Jahren zuvor ohne Probleme bestreikt wurden, seien von der Klinikleitung nun von Streikmaßnahmen ausgeschlossen worden, so Graumann. "Anders als in der Vergangenheit schiebt der Klinikvorstand nun eine Patientengefährdung vor, wo früher keine war", so der Gewerkschafter. Damit werde das Streikrecht beschnitten.

    Verdi ruft an der Uniklinik Augsburg wieder zum Streik auf

    Es sei klar, dass im Streik das Wohl des Patienten jederzeit gesichert sein müsse. "Dies haben wir in der Vergangenheit von unserer Seite immer lückenlos garantieren können und das ist auch heute noch so", betont Renate Demharter, Notfallärztin und Mitglied der Verdi-Streikleitung nach den letzten Verhandlungen mit dem Klinikvorstand. "Wir haben die begründete Annahme, dass hier medizinische Einschränkungen vorgeschoben wurden, um die Streiks am UKA zu behindern", so die Notärztin weiter. Das unterhöhle nicht nur das Vertrauen in die medizinische Einschätzung des Klinikvorstands, es stelle auch einen schwerwiegenden Eingriff in die Grundrechte der Kolleginnen und Kollegen dar, ergänzt Graumann.

    Das Universitätsklinikum wehrt sich gegen die Vorwürfe von Verdi. "Die Behauptung von Verdi, das UKA spiele willkürlich mit dem Thema Patientensicherheit, ist falsch und völlig unangemessen. Zur Einschätzung, dass das Patientenwohl im Falle einer kompletten Schließung von Stationen gefährdet wäre, kamen die klinischen Fachvertreter der vom Streik betroffenen Bereiche" sagt Uniklinikumssprecherin Ines Lehmann.

    Die Stationen aus den gastroenterologischen, gefäßchirurgischen und kardiologischen Bereichen seien bereits am vergangenen Montag, 5. Oktober, bestreikt worden und sollten nun erneut bestreikt werden. "Betroffen von den Komplettschließungen wären dementsprechend wieder Krebskranke und Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen gewesen, die zur Versorgung auf fachfremde Stationen verlegt hätten werden müssen. Die Fachvertreter kamen durch die Erfahrungen der letzten Woche zu dem Schluss, dass eine Patientengefährdung durch eine komplette Schließung von Bereichen und den daraus resultierenden Folgen nicht ausgeschlossen werden kann", so die Sprecherin.

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