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Amtseinführung: Augsburg: Bischof Zdarsa sucht Weggefährten

Amtseinführung

Augsburg: Bischof Zdarsa sucht Weggefährten

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    Bischof Konrad Zdarsa schwenkt am Samstag im Dom von Augsburg ein Rauchfass. In einem Gottesdienst wurde Zdarsa in sein neues Amt als Bischof der Diözese Augsburg eingeführt. dpa/lby
    Bischof Konrad Zdarsa schwenkt am Samstag im Dom von Augsburg ein Rauchfass. In einem Gottesdienst wurde Zdarsa in sein neues Amt als Bischof der Diözese Augsburg eingeführt. dpa/lby Foto: kjh kno

    Der neue Augsburger Bischof Konrad Zdarsa ist im voll besetzten Dom feierlich in sein Amt eingeführt worden. Immer wieder ist die Zeremonie vom Applaus der Gläubigen begleitet worden. Der 66-Jährige rief die Menschen dazu auf, sich mit ihm auf den Weg zu machen, "der vor uns liegt", und ihn miteinander zu gehen, "auch wenn da manche Kreuzwegstation ist". Jeder möge sich überlegen, was er dazu beitragen kann, um ans Ziel zu gelangen, sagte Zdarsa am Ende des bewegenden Gottesdienstes.

    Anstelle seines zurückgetretenen Vorgängers Walter Mixa hatte dem neuen Bischof der päpstliche Nuntius in Deutschland, Jean-Claude Périsset, den Hirtenstab mit den Worten "Ich gratuliere" weitergegeben. Zdarsas Wahlspruch "Denn Er - Christus - ist unser Friede" sei ein "ausgezeichnetes Vorzeichen" für seinen bischöflichen Dienst in Augsburg. Er möge Mittler der Einheit und des Friedens sein.

    Der Münchner Erzbischof Reinhard Marx und Nuntius Périsset führten Zdarsa zum Bischofsstuhl, den er damit offiziell einnahm. Bereits am 8. Juli hatte ihn Papst Benedikt XVI. "wegen Deiner bewährten Fähigkeiten und Deiner seelsorglichen Erfahrung" von Görlitz nach Augsburg versetzt. Diese Kirche liege ihm sehr am Herzen, betonte der Papst in seinem Ernennungsschreiben, das Weihbischof Anton Losinger im Dom vorlas.

    Fast 40 Bischöfe waren zur Amtseinführung ihres Mitbruders angereist. Einige kamen sogar aus Polen, aus Österreich und auch aus der Partnerdiözese Mityana in Uganda zelebrierte der schwarze Bischof Joseph Zziwa das Hochamt mit. Alle umarmten den neuen Augsburger Oberhirten und sprachen ihm Mut zu. Rund 100 Priester aus der ganzen Diözese nahmen an der Amtseinführung teil. "Die

    In seiner Predigt sprach Bischof Zdarsa von "betrüblichen Entwicklungen der Vergangenheit", aber er verwahrte sich gegen eine "einseitig negative Darstellung eines ganzen Bistums und seiner Gläubigen". Die Erkenntnis eigener Schwäche sei aber nicht die schlechteste Voraussetzung für einen Neuanfang. Nun komme es für jeden Einzelnen darauf an, sich auf seine Berufung und Erwählung zu besinnen. "Jeder von uns ist gefragt, muss Fürbitter und Helfer sein für seinen Nächsten, für die Gemeinde und für das ganze Bistum", betonte Zdarsa.

    Die Vielfalt und den Reichtum seiner neuen Diözese zeigten ihm Vertreter der acht Regionen. Zum Altar trugen sie Allgäuer Käse und regionales Bier, eine Trommel aus der Behindertenwerkstätte Ursberg und eine getöpferte Zirbelnuss aus Augsburg, einen Stein aus Nördlingen und einen Hopfen der Hallertau. Mit allen Abordnungen wechselte Zdarsa auch einige liebe Worte.

    Den zweistündigen Gottesdienst zur Amtseinführung hatte das Bayerische Fernsehen live übertragen. In Grußworten drückten der Augsburger OB Kurt Gribl und die bayerische Justizministerin Beate Merk ihre Zuversicht aus, dass Zdarsa Ernennung ein Zeichen der Hoffnung und der Erneuerung sei, dass er neues vertrauen säe und die Zerrissenheit des Bistums heile.

    Der bayerische evangelische Landesbischof Johannes Friedrich bekundete festen Willen zu ökumenischer Zusammenarbeit. Das Lutherjubiläum 2018 und seine Vorbereitung sollten kein lutherischer Alleingang sein. "Ich hoffe sehr auf Ihr ökumenisch gesonnenes Mitwirken", sagte Friedrich. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, beschwor das "Band der Einheit, das aus einem Nebeneinander immer mehr ein Miteinander und ein Füreinander bei aller Verschiedenheit möglich macht". Bischof Zdarsa werde zu den Menschen hingehen, den Ausgleich und den Dialog suchen. Er sei "ein Bischof, der mit beeindruckender Glaubenskraft nach vorne schaut".

    Ein versöhnliches Zeichen setzte Zdarsa zum Schluss: Bischof Walter Mixa, der sich zurzeit im Ausland aufhalte, habe ihm mit eigener Hand gute Wünsche gesandt. Segnend zog der neue Bischof aus dem Dom aus und verschwand fröhlich winkend im Bischofshaus, ehe sich ein bunter Zug mit Blasmusik aus St. Ottilien auf dem "Stationenweg" zur Ulrichskirche in Bewegung setzte.

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