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Altstadt: Video: Hier schwimmt der Biber im Schwallech

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Video: Hier schwimmt der Biber im Schwallech

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    Der Biber aus dem Schwallech. Noch hat er keinen Namen.
    Der Biber aus dem Schwallech. Noch hat er keinen Namen. Foto: Ina Kresse

    Völlig ungeniert schwimmt er im Stadtkanal, ruht sich ab und zu auf einem Mauervorsprung aus und taucht ab, wenn ihm die Menschen zu neugierig werden. Seit etlichen Tagen hält sich ein Biber im Stadtkanal „Schwallech“ bei dem Kloster St. Ursula auf. Der städtische Biberbeauftragte Richard Weiß will das Tier noch ein paar Tage beobachten, bis er wohl einschreitet.

    „Vor zwei Wochen informierte mich ein Anwohner wegen des Bibers. Ich habe dort nachgesehen, ihn aber nicht entdeckt“, berichtet der Mitarbeiter der Unteren Naturschutzbehörde. Unsere Redaktion hatte da mehr Glück und konnte filmen, wie das große Nagetier mit den Knopfaugen gegen den Strom paddelte. Auf der Facebookseite der Augsburger Allgemeinen wurde das Video bislang über 40000 Mal angeschaut und mehrfach kommentiert. Der Biber hat natürlich keinen blassen Schimmer, dass er für Aufsehen sorgt. Er will eigentlich nur seine Ruhe haben, meint Biberbeauftragter Weiß und erklärt warum.

    „Derzeit suchen viele Jungbiber ein neues Revier. Sie werden nämlich im Alter von zwei Jahren verstoßen.“ Doch ein eigenes Heim zu bauen, fällt selbst Bibern in Augsburg nicht leicht. Viele Reviere sind schon besetzt. „Wohnraum“ ist knapp. Untereinander kommt es oft zu Kämpfen. Laut Weiß sind sich die Nagetiere spinnefeind. „Sie verbeißen sich oftmals. Viele Biber verenden an ihren Bisswunden.“

    Biber in der Innenstadt gibt es häufig

    Daher sei es nicht ungewöhnlich, dass sich die Nagetiere bis in die Stadtkanäle zurückziehen. „Dort finden sie zunächst mal ihre Ruhe. Wir haben permanent Biber in der Innenstadt.“ Allerdings, so betont der Experte, würden die Tiere nach zwei bis drei Wochen auch wieder verschwinden, um in die Natur zurück zu kehren. „In den Kanälen in der Innenstadt finden sie auf Dauer weder ausreichend Futter noch einen Partner.“

    Meist schaffen es die pelzigen Säugetiere, die bis zu 30 Kilo schwer werden können, selbst aus den Kanälen heraus. „Sie sind gar nicht so ungeschickt, wie man vermutet.“ Manchmal aber gerät ein Stadtkanal zur Falle. Deshalb will Richard Weiß den Biber aus dem Schwallech im Blick behalten. Es könnte sein, dass das Tier letztendlich gerettet und in die Natur ausgesetzt werden muss. Bei einem Biber in der Nähe des Rabenbads im Vorderen Lech ist das der Fall. Dort will der Tierschützer kommende Woche eine Lebendfalle aufstellen, um das Tier zu fangen. Wer weiß, vielleicht handelt es sich auch um ein und denselben Biber.

    In manchen Stadtteilen geben Augsburger den Tieren Namen. Im Textilviertel am Triebwerkskanal etwa tauften Anwohner ihren Biber „Hermann“. Sie sind begeistert, wenn er auf dem Begrenzungsstreifen ein Sonnenbad nimmt. Hermann ist es vermutlich auch.

    Auch auf unserer Facebookseite war die Freude über das Video von dem Schwimmer mit den Nagezähnen groß. „Den will ich in echt sehen. Wir müssen ihn suchen gehen“, schreibt etwa eine Leserin. Richard Weiß warnt davor, zu nahe an ein Tier heranzugehen. „Wenn sich ein Biber nicht verstecken kann, verharrt er einfach in seiner Position. Nähert man sich ihm trotzdem weiter, könnte er theoretisch zubeißen.“ Der Biber von St. Ursula wirkt nicht sehr scheu. Und wenn es ihm zu blöd wird, geht er schnell auf Tauchstation.

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