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Aktionswoche der Feuerwehr: Was tun, wenn es brennt?

Aktionswoche der Feuerwehr

Was tun, wenn es brennt?

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    Mit der Drehleiter aus luftiger Höhe gerettet: Die Beschäftigten des städtischen Verwaltungszentrums an der Blauen Kappe übten gestern für den Ernstfall. Noch bis Freitag gibt es wegen der Feuerwehr-Aktionswoche viele Übungen.
    Mit der Drehleiter aus luftiger Höhe gerettet: Die Beschäftigten des städtischen Verwaltungszentrums an der Blauen Kappe übten gestern für den Ernstfall. Noch bis Freitag gibt es wegen der Feuerwehr-Aktionswoche viele Übungen. Foto: Foto: Silvio Wyszengrad

    Montag, 10.30 Uhr, im Verwaltungszentrum an der Blauen Kappe: Der Feueralarm kreischt laut, aus einem Büro im fünften Stock dringt dichter Rauch nach draußen. Die Feuerwehr rückt an und befreit einen Mann mit der Drehleiter. Was nur eine Übung war, kann schnell ernst werden. Noch bis Freitag wird es im Rahmen der

    1. Den Brand nicht ignorieren und schnell Hilfe rufen.

    „Wir erleben es öfter, dass zuerst gar niemand auf Rauch im Gebäude reagiert“, sagt Friedhelm Bechtel von der Berufsfeuerwehr Augsburg. Manche gehen einfach weiter, andere schauen zwar verwundert – und reagieren dennoch nicht. Dabei zählt bei einem Brand jede Sekunde. In vielen großen Gebäuden gibt es Feuermelder, ansonsten sofort die Telefonnummer 112 wählen.

    2. Auf dem Fluchtweg nicht durch den Rauch hindurch gehen.

    Bei dichtem Rauch verliert man sehr schnell die Orientierung – außerdem ist er giftig. Wer zu viel Kohlenmonoxid einatmet, erstickt. Deshalb rät Friedhelm Bechtel: „Einen anderen Fluchtweg wählen.“ Wo das nicht geht: Die Tür zu dem brennenden Raum schließen und die Feuerwehr auf sich aufmerksam machen. Am besten durch Winken, Rufen, oder – wenn man eines bei sich hat – per Telefon.

    3. In verrauchten Räumen nicht aufrecht gehen, besser krabbeln.

    Die giftigen Gase sind überall. Doch Feuerwehrmann Bechtel weiß: In der Regel ist die Luft unten am Boden nicht ganz so heiß und der Qualm nicht ganz so dicht. Außerdem kann man sich meist besser orientieren und das Risiko, sich zu verletzen, ist geringer.

    4. Nicht rennen, ruhig und geordnet das Haus verlassen.

    Wer wild umher rennt, löst Panik aus. Wird das brennende Gebäude ruhig und geordnet verlassen, dann geht es insgesamt schneller und keiner kommt unnötig durch Stürze oder andere Unfälle zu Schaden.

    5. Haustür nicht zuziehen, wenn man ohne Schlüssel rausgeht.

    Von vielen großen Gebäuden hat die Augsburger Feuerwehr Schlüssel. „Bei kleineren Häusern erleben wir es aber immer wieder, dass die Bewohner ohne Schlüssel rausgehen und die Tür zuziehen“, sagt Friedhelm Bechtel. „Dann müssen wir die Tür womöglich erst aufbrechen, um zum Brand zu kommen.“ Das kostet Zeit und kann, bei einem kleineren Brand mit geringem Schaden, unnötig teuer werden.

    6. Draußen warten – am Sammelplatz, wenn es einen gibt.

    „Manchmal gehen Leute einfach weg, zum Beispiel zum nächsten Café, und gelten dann als vermisst“, sagt Feuerwehrmann Bechtel. Das stiftet Verwirrung und kann gefährlich sein für die Feuerwehrleute, die im brennenden Gebäude unnötig nach den Vermissten suchen.

    7. Brände nur selbst löschen, wenn man sich nicht in Gefahr begibt.

    „Keiner muss den Helden spielen“, sagt Friedhelm Bechtel. Kleinere Brände kann man versuchen, selbst zu löschen. Aber im Zweifel ist die eigene Sicherheit immer wichtiger. Grundregel: Brennendes Fett niemals mit Wasser löschen. Das kann eine tödliche Explosion auslösen.

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