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Augsburg: Ackermann-Straße: Abbruchfirma war schuld an Brückeneinsturz

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Ackermann-Straße: Abbruchfirma war schuld an Brückeneinsturz

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    Über ein Jahr ist es her, dass die Ackermann-Brücke bei Abbrucharbeiten unkontrolliert einstürzte. Nun steht fest, woran es lag.
    Über ein Jahr ist es her, dass die Ackermann-Brücke bei Abbrucharbeiten unkontrolliert einstürzte. Nun steht fest, woran es lag. Foto: Silvio Wyszengrad (Archiv)

    Mehr als ein Jahr nach dem unkontrollierten Einsturz der alten Ackermann-Brücke im Zuge von Abbrucharbeiten steht fest, was zum Kollaps des Bauwerks geführt hat: Laut Ermittlungen der Staatsanwaltschaft hielten sich die Verantwortlichen der Abbruchfirma nicht an ein vorgegebenes Abbruchkonzept. Gegen den Geschäftsführer der

    Die Männer haben die Strafbefehle angenommen, in denen sie zu neun Monaten Freiheitsstrafe mit Bewährung bzw. zu einer Geldstrafe von 6300 Euro verurteilt wurden. Das bestätigte Stefan Lenzenhuber, Sprecher des Amtsgerichts, auf AZ-Nachfrage. Demnach wurden mehrere Arbeitsanweisungen eines Baustatikbüros, das ein Abbruchkonzept erstellt hatte, nicht eingehalten. Unter anderem wurde beim Abbruch der beiden Brückenbauwerke wohl an der falschen Seite begonnen.

    Zwei Arbeiter schwer verletzt

    Bei dem Brückeneinsturz im vergangenen Juli wurden zwei Bauarbeiter schwer verletzt, eine BRK-Sanitäterin zog sich bei den Rettungsarbeiten leichte Verletzungen zu. Die Brücke gab während der Arbeiten in den Mittagsstunden in der Mitte nach und stürzte mitsamt Bauarbeitern und einem Bagger etwa zwölf Meter tief ins Flussbett der Wertach, die zu diesem Zeitpunkt glücklicherweise Niedrigwasser führte. Beide Arbeiter befanden sich auf dem Brückenteil, das vormals den stadteinwärts fließenden Verkehr getragen hatte. Von dort aus waren sie damit beschäftigt, das parallel laufende zweite Brückenteil mit einem an einem Baggerarm installierten Meißel zu bearbeiten. Dieser Belastung hielt die Brückenhälfte, von der aus gearbeitet wurde, nicht stand.

    Nennenswerte Verzögerungen beim Neubau der Brücke ergaben sich durch den Vorfall nicht. Die Räumungsarbeiten waren innerhalb weniger Tage erledigt. Auch ein zweiter Zwischenfall im Frühjahr wirkt sich nicht auf den Zeitplan aus. Damals stürzte ein Stahlteil für den Neubau der Brücke nahe Aichach vom Tieflader. Der 60 Meter lange Stahlträger wurde vor kurzem knapp zwei Monate nach dem ursprünglich vorgesehenen Zeitpunkt eingehoben. Trotzdem soll die Ackermann-Brücke voraussichtlich bis November fertig sein.

    Neubau kostet 18,6 Millionen Euro

    Die momentane provisorische Brücke für den Auto-, Fußgänger- und Radverkehr, die von der Stadt Augsburg gemietet wurde, kann dann wieder abgebaut werden. 18,6 Millionen Euro kostet der Neubau, der wegen des maroden Zustands der 55 Jahre alten Brücke nötig geworden war.

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