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90 Straftaten: Augsburg: Serieneinbrecher hatte offenbar einen Komplizen

90 Straftaten

Augsburg: Serieneinbrecher hatte offenbar einen Komplizen

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    Die Ermittlungen sind mühsam, der Hauptverdächtige sehr schweigsam: Fast zwei Monate, nachdem die Polizei einen 45-Jährigen festgenommen hat, der an etwa 90 Einbrüchen in der Region beteiligt gewesen sein soll, gibt es immer noch keine Spur von der Beute, deren Wert sich laut Ermittler auf 200000 Euro beläuft. Der Verdächtige, der in Untersuchungshaft sitzt, schweigt.

    Einen Schritt sind die Ermittler inzwischen aber weitergekommen. Sie wissen, wo der Verdächtige in Augsburg gelebt hat. „Es handelt sich um ein Zimmer im Innenstadtbereich, das zur Untermiete war“, so Polizeisprecher Robert Göppel.

    Doch allzu aufschlussreich dürfte sich die Durchsuchung des Zimmers nicht gestaltet haben. Wie die Kripo erfuhr, soll ein 29-Jähriger kurz nach der Festnahme des älteren Verdächtigen dessen Gepäck aus der Wohnung geholt haben. Seitdem gilt er als untergetaucht. Es handelt sich laut Polizei bei dem mutmaßlichen Mittäter um einen Kosovaren namens Enis Thaqi. Zuletzt soll er in Augsburg als Kellner in einem Lokal gearbeitet haben. Wo, verraten die Ermittler nicht. Bekannt ist aber, dass der Hauptverdächtige sowohl in Pizza-Lokalen, die von Albanern betrieben wurden, als auch in einem Steakhaus in der Innenstadt verkehrte.

    Wurde die Beute im Gepäck abtransportiert?

    Gestern veröffentlichte die Polizei das Bild des 29-Jährigen. Gegen ihn wurde ein Haftbefehl beantragt. Unklar ist, was sich im Gepäck des älteren Verdächtigen, dessen Namen die Polizei mit Pal Berisha angibt, befand. Unklar ist auch, ob ein Teil der Beute – Bargeld, Schmuck und elektronische Geräte aus Häusern in Augsburg und Umgebung – dabei war. Es sei noch nichts davon aufgetaucht, so Göppel. Auch ob Thaqi sich ins Ausland abgesetzt hat oder sich noch in Deutschland aufhält, ist ungewiss.

    Die Einbruchsserie hatte im Winter bei Bewohnern von Einfamilien- und Reihenhäusern große Verunsicherung ausgelöst. Der oder die Täter hebelten meist die Terrassentür auf. Teils gab es pro Woche Einbrüche im zweistelligen Bereich – und lange keine Verdächtigen. Acht Einbrüche hat der 45-Jährige, der bei einer Routinekontrolle in Göggingen erwischt worden war, eingeräumt – ansonsten schweigt er. Die Polizei weiß auch nicht, wie groß die Gruppe insgesamt war. Die Vielzahl der Taten spricht aber dafür, dass es sich um mehr als zwei Täter handelte.

    Die Kripo konzentriert sich nun auf den mutmaßlichen Mittäter. Unklar ist, wo er zuletzt wohnte. Die Polizei bittet auch um Hinweise, wer Kontaktpersonen des Mannes kennt, etwas über ein eventuelles Auto weiß oder Angaben zum Gepäck des mutmaßlichen Haupttäters machen kann.

    Zeugen können sich unter Telefon 0821/323-3810 bei der Polizei melden. Für Hinweise, die zur Klärung der Einbruchsserie führen, sind 1000 Euro Belohnung ausgesetzt.

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