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Kahlschlag am Lech in Augsburg: Spaziergänger sind entsetzt

Augsburg

Spaziergänger sind entsetzt über Kahlschlag am Lech in Lechhausen

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    Am Uferweg zwischen Ulrichsbrücke und MAN-Brücke in Lechhausen erfolgte ein Kahlschlag.
    Am Uferweg zwischen Ulrichsbrücke und MAN-Brücke in Lechhausen erfolgte ein Kahlschlag. Foto: Michael Hörmann

    Die gefällten Bäume oder zumindest das, was davon übrig geblieben ist, liegen aufgereiht an der Ulrichsbrücke beim Lech in

    Am Lech in Lechhausen erfolgte ein Kahlschlag.
    Am Lech in Lechhausen erfolgte ein Kahlschlag. Foto: Michael Hörmann

    Die Aufregung bei Anwohnern und Spaziergängen ist seit Ende vergangener Woche groß. Offenbar haben einige, die sich über die Fällungen aufgeregt haben, bereits versucht, Kontakt mit Behörden aufzunehmen. Nach Auskunft des zuständigen Wasserwirtschaftsamtes Donauwörth gehe die Ursache auf einen Baumsturz zurück, schreibt ein Leser an unsere Redaktion. Man habe demnach eine Gefährdungslage vor Ort gesehen. "Meiner Ansicht nach sind die abgesägten beziehungsweise gefällten Bäume in keiner Weise morsch gewesen", wettert der Bürger, der in der Lützowstraße wohnt. Er spricht von Willkür. 

    Nach Ansicht des Mannes dienten die Bäume am Lechufer vielen Vögeln und anderen Tieren als Rückzugsgebiet. Seine Einschätzung: "Die grüne Lunge der Stadt wird hier massiv geschädigt." Auch am Montag wurden die Arbeiten fortgesetzt. Ein anderer Anwohner schildert, dass weitere Bäume in Richtung MAN-Brücke gefällt wurden. Ein großer Bagger sei im Einsatz. Weitere Fahrzeuge würden die Baumreste zur Ablagestelle transportieren. Während der Arbeiten ist der Weg entlang des Lechs gesperrt. Am Wochenende, als nicht gearbeitet wurde, war der Kahlschlag einsehbar. Entlang des nun nunmehr breiteren Wegs liegen Kleingärten auf Seite der Wohngebiete in Lechhausen.

    Stadt Augsburg gibt Zuständigkeit für die Baumfällungen weiter

    Bei der Stadt Augsburg gab man auf Anfrage unserer Redaktion die Verantwortung weiter. Eine Sprecherin der Stadt sagte am Montagnachmittag: "Wie der Fachbereich Grünpflege im Amt für Grünordnung, Naturschutz und Friedhofswesen (AGNF) mitteilt, handelt es sich um eine Maßnahme des Wasserwirtschaftsamtes Donauwörth, von der das AGNF vorher nicht in Kenntnis gesetzt wurde." Mehr wisse man bei der Stadt nicht. Die Behörde in Donauwörth ist als übergeordnete Stelle für den Lech zuständig. 

    Auf Anfragen unserer Redaktion kam bislang keine Antwort des Wasserwirtschaftsamtes. Damit ist offen, warum es keine frühzeitige Information gegeben hat. 

    Unweit vom Uferweg am Lech, an dem der Kahlschlag ausgeführt wurde, liegt das Naherholungsgebiet Flößerpark, zu dem das Ausflugslokal Floßlände gehört. In diesem Bereich standen in den zurückliegenden Jahren ebenfalls umfangreiche Arbeiten an. Auch an dieser Stelle wurden Bäume gefällt. Einen Kahlschlag wie jetzt am Uferweg gab es jedoch nicht. Erlaubt ist das Fällen eines Baumes von Oktober bis einschließlich Februar. In den übrigen Monaten ist es laut Bundesnaturschutzgesetz verboten. Das gilt auch in Gemeinden, die keine Baumschutzsatzung verabschiedet haben. Die Stadt Augsburg hat eine Baumschutzverordnung. 

    Auch in anderen Orten im Augsburger Stadtgebiet werden Bäume gefällt

    In den zurückliegenden Tagen wurden und werden an mehreren Orten im Stadtgebiet Bäume gefällt. Unter anderem rückten Arbeiter an der Kahnfahrt in der Jakobervorstadt an. Der Hang, an dem bereits einige Bäume umgestürzt waren, wurde gelichtet. Vier Bäume kommen in der Hochfeldstraße im Hochfeld weg. Begründet wird die Fällung mit anstehenden Bauarbeiten im Verkehr. Die Stadt verspricht Neupflanzungen von Bäumen. 

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