Das Wasser des Lechs rauscht bei Kissing über eine Betonschwelle im Flussbett. Am Ufer hört man ein lautes Klopfen, immer wieder - wumm, wumm, wumm. Ein Fahrzeug mit einem großen Hammer rammt ein Rohr 15 Meter tief in den Untergrund. Darin sammeln sich Kies, Ton und Sand. Es sind Bodenproben, die wichtige Erkenntnisse über den Baugrund am Fluss liefern werden. Bei der geplanten Renaturierung des Lechs zwischen Augsburg und Merching möchte man keine Risiken eingehen. Denn die Herausforderungen des Flussumbaus sind groß. Die Pläne des Freistaats sehen vor, den kanalisierten Lech auf einer Strecke von fast zehn Kilometern in eine verzweigte Flusslandschaft umzuwandeln. Einen Wildfluss zu schaffen - und ihn gleichzeitig im Zaum zu halten, ist nicht einfach.
Augsburg/Kissing