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Kahnfahrt Augsburg: Wieder stürzt ein Baum ins Wasser

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Erneut stürzt ein Baum nahe der Kahnfahrt ins Wasser

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    Wieder ist ein Baum in der Nähe des Bootsverleihs an der Kahnfahrt ins Wasser gestürzt.
    Wieder ist ein Baum in der Nähe des Bootsverleihs an der Kahnfahrt ins Wasser gestürzt. Foto: Annette Zoepf

    Erneut ist nahe der Kahnfahrt ein großer Baum ins Wasser gestürzt. Der Pächter des Lokals entdeckte am Sonntagmorgen die weit ins Wasser ragenden Äste nur unweit seines Ruderbootsverleihs. "Ich habe ein extrem mulmiges Gefühl", sagte er angesichts der Gefahr, in der offenbar auch die Gäste seines Bootsverleihs schweben. Denn erst Mitte August war eine Robinie in den Äußeren Stadtgraben gestürzt und hatte dabei zwei besetzte Ruderboote nur knapp verfehlt. Damals hieß es, die Bootsinsassen hätten großes Glück gehabt.

    Dieses Mal sei der Baum wohl nachts umgefallen, glaubt Kahnfahrt-Pächter Bela Balogh. Als er am Sonntag sein Lokal öffnete, habe der Baum schon im Wasser gelegen. "Als der erste Baum umgestürzt ist, gab es so einen Wirbel, und ich bin davon ausgegangen, dass die Stadt sofort etwas unternimmt, damit das nicht noch einmal passieren kann", sagt der Gastronom. Dass jetzt schon wieder ein Baum im Wasser liege, habe ihn erschreckt. "Es ist eine wirklich blöde Situation", findet Balogh. Denn er habe als Bootsvermieter Verantwortung für seine Gäste, gleichzeitig könne er aber am Zustand der Bäume nichts ändern. Von seinem Bootssteg aus sieht man den umgefallenen Baum gut. Er stand, wie der Baum im August, auf der kleinen Halbinsel, die der Stadt gehört und an den Lechfischereiverein verpachtet ist. "Allerdings ist er diesmal auf der gegenüberliegenden Seite umgestürzt", konkretisiert Balogh.

    Der letzte Baum war wohl wegen Wasserknappheit umgefallen

    Der Baum im August war laut Grünordnungsamt aufgrund der Wasserknappheit umgefallen. Für den plötzlichen Grünastbruch sei "das Abreißen des Verdunstungssogs" verantwortlich gewesen, hatte damals Amtsleiterin Anette Vedder erklärt: "Dadurch verändern sich die Spannungsverhältnisse im Holz des Baumes, was durch die akute Wasserknappheit ausgelöst wird." Beim abgebrochenen Baumteil handelt es sich um den bogenförmig gewachsenen Stämmling einer zweistämmigen Robinie. Dieser Stämmling war etwa 60 Jahre alt und stand an einem Hang.

    Im August war bereits ein Baum an der Kahnfahrt ins Wasser gestürzt.
    Im August war bereits ein Baum an der Kahnfahrt ins Wasser gestürzt. Foto: Silvio Wyszengrad

    Zumindest im Bereich des Oblatterwalls hatte Grünamtsleiterin Anette Vedder bereits im Oktober vergangenen Jahres auf mögliche Gefahren hingewiesen. Zehn Bäume auf dem Gelände des Lechfischereivereins müssten gefällt werden, sagte sie im Umweltausschuss des Stadtrats. Die Bäume wiesen Schäden an Stamm und Ästen sowie Pilzbefall auf und stellten eine Gefahr für die Vereinsmitglieder dar. Es handelt sich um neun Robinien und eine sehr große alte Pappel mit Hallimaschbefall, einem Pilz, der das Holz zersetzt.

    Augsburger Kahnfahrt: Wann die Bäume begutachtet wurden

    Der Verein Lechfischer hatte im August berichtet, die Bäume seien ein Jahr zuvor von der Stadt im Beisein des Vereins begutachtet worden. Bei einigen hätten Pflegearbeiten angestanden, der Auftrag sei von der Stadt bereits vergeben gewesen. Wegen der Problematik würden Mitglieder das Gelände auf eigene Gefahr betreten, hatte dessen Vorsitzender Daniel Schild erzählt. Aus Sicherheitsgründen sei das öffentliche Sommerfest auf dem Grundstück Anfang Juli abgesagt worden, einerseits wegen der einsturzgefährdeten Stadtmauer in einem Bereich der Straße Am Gänsbühl, andererseits aber auch, weil man mögliche Gefährdungen bei stärkerem Wind fürchtete. Geangelt werde nicht im Bereich der Kahnfahrt, sondern an anderen Stellen.

    Immer wieder komme es im Stadtgebiet zu sogenannten Grünastbrüchen, sagt das Grünordnungsamt. Wegen der Hitze und Trockenheit im Sommer zeige sich dieses seltene Phänomen vermehrt. Demnach können große Äste in der Baumkrone auch bei Windstille ohne vorherige Anzeichen abbrechen und zu Boden krachen. Besonders der Bereich unter ausladenden Bäumen sollte aus Sicherheitsgründen von Passanten gemieden werden. Diese speziellen Brüche könnten auch durch eine regelmäßige Baumkontrolle nicht vermieden werden.

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