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600 Jobs: Augsburg: Am Plärrer verdienen 200 Firmen mit

600 Jobs

Augsburg: Am Plärrer verdienen 200 Firmen mit

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    Jetzt geht's wieder rund: Die Fahrgeschäfte sind jedes Jahr eine der Hauptattraktionen des Augsburger Plärrers. Bis 12. September wird auf dem Kleinen Exerzierplatz gefeiert. Fotos: Alexander Kaya
    Jetzt geht's wieder rund: Die Fahrgeschäfte sind jedes Jahr eine der Hauptattraktionen des Augsburger Plärrers. Bis 12. September wird auf dem Kleinen Exerzierplatz gefeiert. Fotos: Alexander Kaya

    Es ist ein Millionengeschäft, das innerhalb von zwei Wochen läuft: Schätzungen über die Umsätze auf dem Plärrer gibt es nicht, doch wenn jeder Besucher 15 Euro auf dem Kleinen Exerzierplatz lässt, dann sind es stattliche siebeneinhalb Millionen Euro, die innerhalb von zwei Wochen umgesetzt werden. Insgesamt arbeiten um die 600 Menschen auf dem Plärrer, viele Zulieferbetriebe verdienen mit.

    Eine halbe Million Gäste werden auf dem Plärrer erwartet. Gerade die Besucher aus der Region nutzen den Besuch, um in der Stadt auch Einkäufe zu erledigen. Die aktuellste Besucherbefragung stammt aus dem Jahr 2000. Damals gab jeder vierte Plärrerbesucher an, den Aufenthalt in Augsburg auch noch für Einkäufe zu nutzen.

    Der Bierausstoß ist ein streng gehütetes Geheimnis

    Doch das Hauptgeschäft spielt sich auf dem Plärrergelände ab. Nach Schätzungen von Schaustellersprecher Michael Lutzenberger arbeiten in den 87 Plärrerbetrieben 400 bis 450 Menschen. Hinzukommen noch die Aushilfen in den Bierzelten. Vormittags, wenn noch keine Besucher auf dem Platz sind, sieht man, welcher Aufwand dafür nötig ist. Um die 120 Zulieferer dürfte es geben, die Bierzelte, Imbissstände, Los- und Schießbuden mit Nachschub versorgen. Zusammen mit den 87 Schaustellerbetrieben sind das mehr als 200 Firmen, die am Plärrer mitverdienen.

    Allen voran sind das die Brauereien Thor- und Hasenbräu. Das Bier im Zelt kommt meist aus Großfässern und wird mit weniger Kohlensäure angesetzt, damit es am Zapfhahn nicht zu stark schäumt, wenn es schnell gehen muss. Die Biermenge, die auf dem Plärrer über die Tresen geht, ist ein streng gehütetes Geheimnis.

    Das Spektrum der Zulieferbetriebe reicht von der Wäscherei, die frische Tischdecken bringt, über den Lieferanten von glasierten Früchten bis hin zum Tiefkühl-Lkw. Vielfach sind es örtliche Betriebe, auf die die Schausteller setzen. Der Nachschub für die Preise an Schießbuden kommt meist aus dem Schwarzwald. Per Leitung geliefert wird der Strom: Pro Volksfest werden zwischen 220 000 und 230 000 Kilowattstunden verbraucht, so die Stadtwerke. Damit ließen sich 100 Haushalte ein Jahr lang versorgen. Der Trend zum Energiesparen hat aber auch vor den Schaustellern nicht halt gemacht. Immer mehr setzen statt herkömmlicher Birnen inzwischen auf LED-Beleuchtung an ihren Geschäften.

    Mit den bisherigen Umsätzen ist man auf dem Plärrer nicht besonders zufrieden. Das erste Wochenende war warm, aber seit Montag ist es abends kühl. "Wir hatten einen schwachen Start", sagt Petra Lug vom Schaller-Zelt. Möglicherweise habe dies auch mit dem Rauchverbot zu tun, weil Raucher das Bierzelt meiden. Probleme mit rauchenden Gästen gab es in keinem der Plärrerzelte. Doch laut Lug sehe es nun vor und neben dem Zelt nicht immer schön aus. "Es ist schon eine extreme Verschmutzung durch die Kippen." Auch im Binswangerzelt hat man die Umstellung am Umsatz gespürt. Allerdings sei wohl vor allem das schlechte Wetter dafür verantwortlich - vom Wochenende erhoffen sich die Wirte Besserung. Von Stefan Krog und Joshena Diessenbacher

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