43 Maßnahmen sind in einem neuen Aktionsplan der Stadt Augsburg gebündelt, die die Familienpolitik stärken und die Stadt langfristig familienfreundlicher machen sollen. Sozialreferent Martin Schenkelberg (CSU) stellte den Aktionsplan in einer Sondersitzung des Jugendhilfeausschusses und erntete viel Lob, aber auch Kritik dafür. SPD-Stadtrat Benjamin Adam sprach von einer „Sammlung inhaltlich richtiger, aber unkonkreter Absichtserklärungen“.
Den Anstoß gab Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) mit ihrer Verfügung am 20. Februar dieses Jahres. Seither ist viel passiert: Es gab etliche Sitzungen und Workshops. Dabei wurden Personen aus verschiedenen Referaten, Ämtern, Jugendhilfeträgern, Wohlfahrtsverbänden, Vertreterinnen und Vertreter der Wirtschaft, Hochschulen sowie Familien beteiligt. Sechs Handlungsfelder wurden definiert - unter anderem Familie und Arbeitswelt, Bildung und Betreuung, Senioren und Generationen. Darunter wurden die 43 Maßnahmen gelistet, die teils bereits bekannt beziehungsweise verfolgt werden.
Im Herrenbach soll ein Quartiersmanagement eingerichtet werden
Darunter zählt etwa die Absicht, weiterhin Kurzzeitpflege zu fördern oder den Ausbau regionaler Mittagstische voranzutreiben. Darin ist aber auch aufgeführt, dass ein Quartiersmanagement im Herrenbach eingerichtet werden soll, das Angebot der „netten Toilette“ (vor allem auch in der Nähe von Spielplätzen) ausgebaut oder es einem externen Investor ermöglicht werden soll, einen Indoor-Spielplatz in der Innenstadt zu eröffnen.
Ein Kritikpunkt lautete, dass bei einem Teil der Maßnahmen der finanzielle Rahmen nicht hinterlegt sei. Doch das sei bei den Diskussionen nicht der ausschlaggebende Punkt gewesen, erklärte Schenkelberg. „Wenn bei den Maßnahmen die Finanzierung hätte berücksichtigt werden müssen, hätte bestimmt viele Teilnehmer der Mut verlassen.“ Von der „sehr schlechten“ Finanzsituation der Stadt habe man sich aber nicht „das Denken verbieten lassen wollen“. Der Fokus des Maßnahmenkatalogs sei auch nicht darauf gelegen, ausschließlich Neues aufzuführen, sondern auch bestehende Angebote zu bündeln, damit es einen besseren Überblick gebe. Bildungsbürgermeisterin Martina Wild (Grüne) sieht den Aktionsplan, der in einer Broschüre zusammengefasst ist, als einen „Auftakt“ an, der nun umgesetzt, weiterentwickelt und evaluiert werde. Die Umsetzung liege nun an den einzelnen Referaten.
Schenkelberg sprach von einem „lebendigen Dokument“, bei dem Maßnahmen auch wieder fallen gelassen werden könnten, wenn sie nicht funktionieren oder eben kein Geld für sie da sei. Er wolle sich nicht jetzt daran messen lassen, sondern daran, was nach einer bestimmten Zeit umgesetzt werde. Die Umsetzung des Aktionsplans wurde ohne Gegenstimme beschlossen.
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