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175 Jahre Augsburger Feuerwehr: Festumzug trotzt Regen

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Einsatz bei jedem Wetter: Feuerwehr trotzt Regen und feiert Jubiläum

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Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Festumzugs der Feuerwehr trotzen zum Jubiläum dem Regen.
    Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Festumzugs der Feuerwehr trotzen zum Jubiläum dem Regen. Foto: Annette Zoepf

    Eingehüllt in einen durchsichtigen Regenmantel steht Martha Rackl am Samstagvormittag in der Maximilianstraße und wartet auf den Start des großen Festumzugs zum 175-jährigen Jubiläum der Augsburger Feuerwehr. Sie ist Teil eines Spielmannszugs und ungünstige Wetterlagen bei solchen Events gewohnt. „Wir spielen jedes Jahr beim Leonhardiritt, da waren wir schon klatschnass. Und zuletzt beim Plärrer-Umzug ist uns das Wasser in Form von Schweiß vorn und hinten heruntergelaufen“, sagte sie. Schade sei diesmal nur, dass der Regen wohl viele Bürgerinnen und Bürger von einem Besuch des Umzugs abgehalten habe. Tatsächlich ist der Zuschauerstrom entlang der Umzugsstrecke weniger ausgeprägt als erhofft. Dabei steckt hinter den Feierlichkeiten rund ein Jahr Planungsarbeit. Immerhin lässt der Regen am frühen Nachmittag nach. Auf dem Plärrergelände, wo noch bis Sonntag ein großes Rahmenprogramm präsentiert wird, kann dann auch die erste AUX Fire Competition, ein Wettberwerb für Rettungskräfte, stattfinden.

    Ein wenig enttäuscht ist Michael Böving, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Pfersee, schon, als er über die Maxstraße blickt und sieht, wie der lang geplante Festumzug zum 175-jährigen Jubiläum der Augsburger Feuerwehr im Regen versinkt. „Wir haben ein Jahr geplant, haben die Strecke mit 35 Fahrzeugen für den Verkehr abgesperrt und sind insgesamt vier Tage mit Auf- und Abbau des Fests auf dem Plärrer beschäftigt. Da ist es natürlich schade, dass es nun regnet“, sagt er. Dennoch wolle man sich die gute Laune nicht verderben lassen. „Einsatz ist bei jedem Wetter“, ruft wenig später auch einer der Teilnehmer aus dem Zug den Fotografen zu.

    „Einsatz bei der Feuerwehr ist ein wichtiger Dienst für die Bevölkerung“

    Pünktlich um 12.30 Uhr setzt sich die Schlange, besetzt mit mehr als 50 Gruppen von Berufs- und Freiwilligen Feuerwehren - auch aus dem Umland - in Gang und zieht durch die Innenstadt. Am Rathausplatz wird sie von Oberbürgermeisterin Eva Weber und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder empfangen, die vom Balkon aus winken. Auch einige Passanten stehen jetzt am Rand und spenden Applaus. Unter ihnen Hildegard Wüst und ihre Tochter Manuela Riedel: „Bei uns ist die Familie beim Umzug dabei“, erzählt Wüst. Ihr Mann, einst 18 Jahre Kommandant bei der Freiwilligen Feuerwehr in Königsbrunn, sei das Vorbild, dem die Enkel voller Stolz nacheifern würden. „Es ist ein Ehrenamt, das einem durchaus einiges abverlangt, aber es ist ein wichtiger Dienst für die Bevölkerung“, ergänzt Manuela Riedel, während historische Fahrzeuge und Gruppen zu Fuß vorbeikommen.

    Auf dem Plärrergelände angekommen, lässt der Regen nach. Der Platz füllt sich langsam mit immer mehr Gästen, die kein Teil der Feuerwehrfamilie sind. Vor allem Familien mit Kindern sind unterwegs, drehen am Glücksrad oder bestaunen moderne und historische Fahrzeuge. Unter anderem präsentiert die Berufsfeuerwehr ein erstes elektrisch betriebenes Kleinalarmfahrzeug, das etwa bei Tierrettungen oder technischen Hilfeleistungen wie Aufzugöffnungen ausrückt. Besonders begeistert sind die meisten von der ersten AUX Fire Competition, einem Parcours mit mehreren Stationen, in denen Teilnehmer ihr Können rund um Aufgaben der Feuerwehr beweisen können.

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    Die Augsburger Feuerwehr lässt sich vom regnerischen Wetter nicht die Stimmung vermiesen: Zum 175-jährigen Jubiläum gibt es einen großen Festumzug durch die Stadt bis zum Plärrer, wo gefeiert wird.

    Sechs Stationen umfasst der Wettbewerb. In Montur und ausgestattet mit einem zwölf Kilogramm schweren Pressluftatmer sowie einem zehn Kilogramm schweren Schlauchpaket geht es zunächst mehrere Stufen auf einen hohen Turm. Ist der Schlauch abgelegt, geht es wieder nach unten, zu den nächsten fünf Stationen – darunter das Aufbrechen einer Türe mit anschließendem Zielschießen mit dem Löschschlauch sowie dem Ziehen einer 80 Kilogramm schweren Puppe bis ins Ziel. Als einer der ersten Starter absolviert Markus Müller von der Feuerwehr Langerringen den Parcours, lautstark angefeuert, in etwas mehr als drei Minuten. Im Ziel ist er sichtlich ausgepowert, aber mit der Wahl seines Ehrenamts zufrieden. „Ich mag die Arbeit im Team, die Tatsache, dass ich anderen helfen kann und den Zusammenhalt unter den Kameraden“, schildert er.

    Auch die Kleinen wollen mal echte Feuerwehrleute werden

    Alles Werte, die wohl auch Friedhelm Bechtel nennen würde. Seit 1989 ist er Berufsfeuerwehrmann. Gekleidet in eine alte Uniform, die wohl um 1900 die damaligen Kollegen und Kollegen gekleidet hat, zieht er am Samstag im Festzelt die Blicke auf sich und sagt: „Feuerwehrmann ist mein Traumberuf, ich würde ihn immer wieder wählen.“ Vielleicht sagt das auch mal der heute elfjährige Finn. Er ist mit Verwandten auf dem Platz und erzählt stolz, dass er bald von der Kinder- in die Jugendfeuerwehr wechseln darf. „Es ist wichtig, sich für andere einzusetzen. Deshalb bin ich bei der Feuerwehr“, sagt er und verschwindet zum nächsten Stand.

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    1 Kommentar
    Rainer Schlerege

    Tolle Fotos, aber einige hätten ein Erklärung benötigt, statt des kopierten Standarttextes.

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