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Zusmarshausen: Trotz Handicap: Handbiker legt 263 Kilometer für guten Zweck zurück

Zusmarshausen

Trotz Handicap: Handbiker legt 263 Kilometer für guten Zweck zurück

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    Jürgen Winkler bei der ersten Pause in Bad Wörishofen. Dort versorgte ihn seine Mutter mit frischen Klamotten und Essen.
    Jürgen Winkler bei der ersten Pause in Bad Wörishofen. Dort versorgte ihn seine Mutter mit frischen Klamotten und Essen. Foto: Winkler

    Der Landkreislauf 2020 wäre in diesem Jahr in Zusmarshausen gewesen. Da wegen des Cororavirus aber alle Großveranstaltungen abgesagt wurden, konnte die größte Breitensportveranstaltung im Landkreis Augsburg nicht stattfinden. Stattdessen hat der Landkreis einen Charity-Lauf ins Leben gerufen, bei dem Spenden für wohltätige Zwecke gesammelt werden wollen. Auch der querschnittsgelähmte Handbiker Jürgen Winkler war dabei.

    Das Motto „Lauf 2020 – Lauf für Dich, für mich, für uns“, hatte es Winkler sofort angetan. „Ich habe das das in der Zeitung gelesen und wollte meinen Beitrag dazu leisten“, sagt der 37-Jährige, der seit einem Badeunfall im Jahr 2003 querschnittsgelähmt ist. Dem Sport hat er trotzdem nie entsagt, 2009 das Tetrateam gegründet, das sich um frisch Verletzte kümmert. Mit diesem Team hat er zuletzt auch beim Stadtradeln mitgemacht und ist in der Marktgemeinde Zusmarshausen auf Platz drei gelandet. Mit 2333 Kilometern war er bester Einzelfahrer.

    Handbiker Winkler zählt zu den besten Sportlern in Deutschland

    Mit dem Handbike zählt Winkler zu den besten Sportlern in Deutschland, war auch schon auf großen spektakulären Touren in ganz Europa unterwegs. „Ich wollte für mich etwas machen, weil gerade keine Rennen sind, und gleichzeitig etwas Gutes tun“, erklärt Winkler, der in Zusmarshausen auch im Marktgemeinderat sitzt. Schon lange hatte er die Idee, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang möglichstviele Kilometer zu kurbeln.

    Pünktlich zu Sonnaufgang um 5.44 Uhr machte er sich sich auf den Weg. Dabei führte seine Runde von Zusmarshausen aus zum ersten Stopp in Bad Wörishofen. Dort hat er seine Mutter Margit getroffen, die ihn mit frischen Klamotten und Essen versorgt und für rund vier Stunden begleitet hat. Ansonsten war er allein unterwegs, was eine besondere Herausforderung bedeutete. Da Winkler durch seine hohe Lähmung zwischen dem fünften und sechsten Halswirbel nicht schwitzen kann, musste er sich permanent mit frischen Wasser versorgen. „Leute am Gartenzaun oder in Tankstellen haben mir meine Wasserflaschen aufgefüllt“, berichtet der Extremsportler. Rund sieben Liter verbraucht er während der Tour, die über Kaufbeuren, Marktoberdorf und Kempten wieder zurück nach Zusmarshausen führte.

    Wie lange die Aktion LAUF 2020 noch dauert

    Doch viel ist nicht genug. „Wieder in Zusmarshausen angekommen bin ich von dort dann noch über Augsburg, Diedorf, Gessertshausen, Dinkelscherben und wieder zurück gefahren“, berichtet Jürgen Winkler. Bei Sonnenuntergang um 21.04 Uhr standen dann nach 12:32 Stunden reiner Fahrzeit 263 Kilometer auf seinem Tacho.

    Mit der BelaAqua GmbH, Netz16 GmbH und Vermögensberatung Gerhard Biber hat er Sponsoren gewinnen können, die als Kilometer-Paten fungierten und für jeden Kilometer einen gewissen Obolus spendierten. So kamen am Ende 828,90 Euro zusammen, die der „Kartei der Not“ zu Gute kommen. Das Leserhilfswerk unserer Zeitung unterstützt damit Menschen, die unverschuldet durch die Corona-Krise in Not geraten sind.

    Die Aktion LAUF 2020 läuft noch bis Ende Juli. Man kann dabei laufen, Rad fahren oder walken oder auch irgendeine andere Sportart betreiben. Matthias Häfele ist im Juli schon 147 Kilometer gelaufen, auch die Laufgruppen Lauf 10 des TSV Zusmarshausen und „Die Amtsfüchse“ des Landratsamtes waren am Start.

    Bei der Anmeldung unter www.sportlandkreis.de kann man zwischen einer Spende von fünf Euro, 15 Euro oder einem freien Betrag wählen. Dafür erhält man ein kleines Dankeschön in Form eines Halstuches und/oder eines T-Shirts.

    Anmeldungen und Infos zum Lauf 2020 unter www.sportlandkreis.de.

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