Mit einem fast dreistündigen Unterhaltungsprogramm unter der Regie von Bürgermeister Bernhard Uhl hat die Marktgemeinde Zusmarshausen ihren Bürgerinnen und Bürgern gedankt. Im Festsaal St. Albert standen nicht nur verdiente Mitbürgerinnen und Mitbürger – ein Ehepaar und eine Gruppe - und deren Auszeichnung im Mittelpunkt. Zudem wurde das 25-jährige Bestehen der Initiative ZusKultur gefeiert, die – eine Woche vor dem Osterfest - einige musikalisch anspruchsvolle und zum Teil fetzige Einlagen erleben durften.
Zum Glück, fehlte ein gewisser Wilhelm Busch. Hatte doch der einflussreiche humoristische Dichter (1832 – 1908) seinerzeit am besonderen Engagement der Bürgerschaft kein gutes Haar gelassen und etwa folgende, wenig schmeichelnde Zeilen für die Nachwelt festgehalten: „Willst Du froh und glücklich leben, lass kein Ehrenamt dir geben! Willst du nicht zu früh ins Grab, lehne jedes Amt gleich ab!“ Die negative Bewertung durch den Schriftsteller brachte Hubert Kraus als Landratsstellvertrete ins Spiel. Um gleichzeitig immer wieder seine eigene persönliche Wertschätzung von Menschen zum Ausdruck zu bringen, die mehr als der Durchschnitt am öffentlichen Leben teilnehmen. „Sie sind der Kitt unserer Gesellschaft, denn ohne Sie würde es viele Sachen einfach nicht geben“, lobte der Kreisrat und wies etwa auf die „Säulen der Demokratie“ hin, zu denen er zum Beispiel den Beitrag von kommunalpolitischen Mandatsträgern zählte.
Über das Fehlen des begnadeten wie legendären Schreibers mochte auch die bekannte Folk- und Rockmusikerin Irene Frank kaum eine Träne verlieren. „Man nimmt ihn da hoffentlich nicht so ernst.“ Zusammen mit ihrer Bandkollegin Inka Kuchler trug die Künstlerin aus dem Allgäu mit stimmungsvollen und textlich originellen Werken zum Gelingen bei. Mit ebenso leisen, leichten Tönen, aber auch bestimmten, bewegenden Klängen. Begleitet von lebhaft schwingenden Locken, was ihnen wohl den Band-Namen „Vivid Curls“ eingebracht hat. Für Frank stellte die bestens organisierte Begegnung aller im Seniorenheim ein erfreuliches Wiedersehen mit der Kommune dar, in der sie einst als ehrenamtliche ZusKultur-Beauftragte viel Leben in den Ort bringen konnte. Die Freude über ein abermaliges Auftreten eines Zusser „Urgesteins“ fiel beim Publikum ähnlich begeistert auf, zumal mit Walter Aumann sen. ein ganz besonders verdienter Bürger die Bühne betrat. Sichtlich bewegt vom anhaltenden Applaus seiner Umgebung gab Aumann zu, als Wichtigstes zunächst die Beschaffung von Instrumenten im Kopf gehabt zu haben. „Vor allem ein Flügel war wichtig und das Geld dafür“, erzählte der Rentner, dessen Sohn Walter, Gemeinderatsmitglied und Zweiter Bürgermeister, im Zuschauerraum Platz genommen hatte.
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