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Zusmarshausen: Gabelbachergreut bereitet sich auf den Leonhardiritt vor

Zusmarshausen

Gabelbachergreut bereitet sich auf den Leonhardiritt vor

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    Strahlender Sonnenschein herrschte beim Leonhardiritt in Gabelbachergreut im vergangenen Jahr (von links): Bürgermeister Bernhard Uhl und Pater Philip.
    Strahlender Sonnenschein herrschte beim Leonhardiritt in Gabelbachergreut im vergangenen Jahr (von links): Bürgermeister Bernhard Uhl und Pater Philip. Foto: Andreas Lode (Archivbild)

    Die Verehrung des Heiligen Leonhard hat in Gabelbachergreut Tradition. Der 6. November, der Namenstag des Kirchenpatrons, ist seit jeher ein Festtag für die Gabelbachergreuter. Aus den umliegenden Dörfern kamen Besucher herbei, um beim Gottesdienst dabei zu sein und den Heiligen zu bitten, dass er ihr Vieh vor Krankheit und Seuche bewahre. Auf der Hauptstraße stellten sich die Reiter mit ihren Pferden auf, erhielten vom Priester den Segen und ritten in Prozession dreimal um die Kirche. Am Sonntag, 20. Oktober, ist es nun wieder so weit.

    Um 13.15 Uhr beginnt die Andacht zu Ehren des Heiligen Leonhards. Um 14 Uhr findet dann der Leonhardiritt mit Pferdesegnung in Gabelbachergreut statt. Der Leonhardsnagel, der das ganze Jahr über seinen Platz im Vorzeichen der Kirche hat, wird beim Umzug mitgeführt. Der Umritt führt um die Kirche und die Pferde werden während des Ritts vom Pfarrer gesegnet. Eine Tradition, die 1990 wiederbelebt wurde. Verpflegung gibt es heuer auf dem Dorfplatz vor der Kirche. Besuch und Teilnahme sind kostenlos, die Kirchenverwaltung Gabelbachergreut nimmt aber gerne Spenden zur Deckung der Unkosten entgegen.

    Der Heilige Leonhard ist ein wichtiger Schutzpatron in der Landwirtschaft

    Der Heilige Leonhard ist Befreier schuldlos Gefangener, Nothelfer und Geburtshelfer. Vor allem aber ist er als Schutzpatron der Landwirtschaft, insbesondere der Tierzucht bekannt. Er soll zur Zeit des Frankenkönigs Chlodwig am Hof des Königs gelebt haben. Er stammte wohl aus einer vornehmen Familie, zog sich aber als Einsiedler zurück. Auf einem vom König geschenkten Stück Land gründete er das Kloster Noblac. Leonhard starb wahrscheinlich am 6. November 559.

    Seine Verehrung verbreitete sich Ende des 11. Jahrhunderts besonders in Bayern und Schwaben. Im Laufe der Jahrhunderte entstanden die Leonhardiritte. Die Teilnehmer opferten vorwiegend Gegenstände aus Eisen: Hufeisen, Hufnägel oder Ketten. Da die Tiere zumeist mit Ketten angehängt waren, und der Heilige auch als Befreier der Gefangenen galt, sieht man ihn meist mit Ketten abgebildet.

    Der Leonhardsnagel von Gabelbachergreut wiegt 115 Kilo

    Ein Kultgegenstand ist der Leonhardsnagel. Der Legende nach wurde er aus den gespendeten Hufeisen und Eisenvotiven zu Beginn des 17. Jahrhunderts geschmiedet. Der Gabelbachergreuter Leonhardsnagel wiegt etwa 115 Kilogramm und ist 90 Zentimeter lang. Er trägt eine Reihe von Inschriften, Ortsnamen und Jahreszahlen. Der älteste verweist auf Bobingen 1612. Junge Burschen haben schon immer versucht, den Nagel hochzuheben, und ihn auf der Schulter wegzutragen. Wer ihn rund um die Kirche tragen kann, dem sollten alle Sünden vergeben werden, besagt die Legende. In den 70er Jahren wurde der Nagel in Kaufering, wohin man ihn ausgeliehen hatte, gefasst. Weitere Informationen zum Leonhardiritt gibt es auch auf der Internetseite Gabelbachergreut unter Leonhardiritt. Hier sind auch Anmeldungen möglich. (AZ)

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